Uni­ver­si­tät Bam­berg eröff­net High-Tech-Labor für Schmerz- und Demenzforschung

Symbolbild Bildung

Huml: „Wis­sen um Demenz wei­ter ausbauen“

Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml (CSU, Bam­berg) setzt sich für eine ver­stärk­te Demenz­for­schung ein. Huml beton­te am Mon­tag in Mün­chen anläss­lich der Eröff­nung des „Living Lab Demenz“ der Uni­ver­si­tät Bam­berg, an der die Mini­ste­rin wegen der aktu­el­len Ent­wick­lung beim The­ma Coro­na­vi­rus nicht teil­neh­men konn­te: „In Bay­ern leben der­zeit über 240.000 Demenz­kran­ke. In den näch­sten 15 Jah­ren wird ihre Zahl vor­aus­sicht­lich auf rund 300.000 anstei­gen. Der Umgang mit Men­schen mit Demenz und ihren Ange­hö­ri­gen ist des­halb ein wich­ti­ges gesell­schaft­li­ches Thema.“

Die Mini­ste­rin füg­te hin­zu: „Um gute Rah­men­be­din­gun­gen zu schaf­fen, haben wir gemein­sam mit allen Mini­ste­ri­en die Baye­ri­sche Demenz­stra­te­gie ent­wickelt. In die­sem Rah­men för­dern wir auch das For­schungs­pro­jekt ‚Schmerz und All­tags­pra­xis bei Men­schen mit Demenz‘, das erfas­sen soll, wie Men­schen mit Demenz sowie sprach­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen Schmer­zen erle­ben und was dage­gen getan wer­den kann.“

Im Bam­ber­ger „Living Lab“ wer­den all­täg­li­che Situa­tio­nen in einer nor­ma­len Wohn­um­ge­bung mit Ess‑, Wohn- und Schlaf­be­reich simu­liert. Mit moder­ner Sen­sor­tech­nik wird unter­sucht, bei wel­chen All­tags­hand­lun­gen Schmer­zen auf­tre­ten und wie chro­ni­sche Schmer­zen erkannt wer­den kön­nen. Unter ande­rem mes­sen zwölf Kame­ras, fünf Mikro­fo­ne, ein mit Sen­so­ren aus­ge­stat­te­ter Boden und eini­ge Kör­per­sen­so­ren Gesichts­aus­druck, Kör­per­be­we­gung, Lau­te sowie vege­ta­ti­ve Para­me­ter wie Herz­ra­te oder Blut­druck der Testperson.

Die Mini­ste­rin unter­strich: „Das Pro­jekt geht einen inno­va­ti­ven Weg in der Wei­ter­ent­wick­lung des Ver­ständ­nis­ses für Schmerz­emp­fin­den und Schmerz­äu­ße­run­gen demenz­kran­ker Men­schen. Mein Ziel ist es, eine an den Bedar­fen ori­en­tier­te medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung, Betreu­ung und Pfle­ge sicher­zu­stel­len. Wir för­dern das Pro­jekt daher mit 143.000 Euro.“

Huml ergänz­te: „Demenz darf kein Tabu­the­ma sein, denn es han­delt sich um eine drän­gen­de Her­aus­for­de­rung – und zwar für die gesam­te Gesell­schaft. Wir wer­den des­halb noch im März 2020 einen Baye­ri­schen Demenz­pakt schlie­ßen. Alle baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­en sowie Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter von Kom­mu­nen, Kir­chen, Zivil­ge­sell­schaft, Wohl­fahrts- und Betrof­fe­nen­ver­bän­den habe ich dazu ein­ge­la­den. Ziel ist es, mit die­sem Pakt das The­ma Demenz auf eine noch brei­te­re Basis zu stel­len, um die Lebens­si­tua­ti­on von Men­schen mit Demenz sowie ihrer Zu- und Ange­hö­ri­gen in Bay­ern wei­ter zu ver­bes­sern und trag­fä­hi­ge Struk­tu­ren für die Zukunft zu schaffen.“