Vol­ley­ball-Bun­des­li­ga: Elt­mann reist ange­schla­gen nach Giesen

Mit­te Richard Pee­mül­ler / Pee­muel­ler (Hei­tec Vol­leys, #10)
Hei­tec Vol­leys – WWK Vol­leys Herr­sching / Vol­ley­ball Bun­des­li­ga 
Foto: © Dani­el Löb für Hei­tec Volleys

Nein, trotz der fünf­ten Jah­res­zeit haben die HEI­TEC VOL­LEYS Elt­mann momen­tan wenig zu Lachen. Mit Tobi­as Wer­ner und vor allem Irfan Ham­za­gic feh­len aktu­ell zwei Per­so­nen im Trai­ning und auf dem Court. Ham­za­gic, der sich am Don­ners­tag beim letz­ten Sprung des Abends wie­der an der Wade ver­letz­te, muss­te am ver­gan­ge­nen Sams­tag zuschau­en, wie ihn Richard Pee­mül­ler auf der Dia­go­na­len ver­trat. Und das mach­te der 22jährige Dresd­ner rich­tig klas­se, wie ihm sein Trai­ner nach dem Spiel beschei­nig­te. 60% der Angrif­fe brach­te Pee­mül­ler im geg­ne­ri­schen Feld unter, mach­te 22 Punk­te und bei 12 Auf­schlä­gen nur einen Feh­ler. Vor allem: Pee­mül­lers Kör­per­spra­che riss die Mann­schaft mit, er spiel­te unbe­küm­mert auf, for­der­te immer wie­der den Ball und beju­bel­te mit sei­nem Team jeden Punkt. An sei­ner Lei­stung lag es sicher nicht, dass die Elt­man­ner nur ein 1:3 erziel­ten und damit dem bay­ri­schen Riva­len aus Herr­sching drei Punk­te über­las­sen mussten.

Auch am Mitt­woch muss Pee­mül­ler wie­der ran – die­ses Mal gegen die Heli­os Grizz­lys Gie­sen. Sein Kol­le­ge darf noch nicht angrei­fen und wird das Spiel per stream in Elt­mann ver­fol­gen. Ham­za­gic nutzt die Mög­lich­keit, mit Hil­fe des Mann­schafts­arz­tes und durch phy­sio­the­ra­peu­ti­sche Unter­stüt­zung mög­lichst schnell wie­der fit zu wer­den, denn nur zu ger­ne möch­te er am Sonn­tag gegen die Netz­hop­pers aufs Feld.

Zuvor müs­sen sich aber sei­ne Kame­ra­den gegen die bis­si­gen Bären in der Nähe von Han­no­ver zur Wehr set­zen und die sind in eige­ner Hal­le kei­nes­falls zu unter­schät­zen. Das haben bereits Düren und Frank­furt in der Vor­run­de leid­voll erfah­ren, mit jeweils 3:1 wur­den die Gäste gen West heim­ge­schickt. Nach dem über­ra­schen­den 3:0‑Sieg in Herr­sching als Rück­run­den-Auf­takt muss­ten die Gie­se­ner vier Wochen war­ten und fei­er­ten am letz­ten Mitt­woch ihren 3:1‑Heimsieg gegen die Netz­hop­pers – aus Elt­man­ner Sicht just zur Unzeit.

„Sicher ist nur eins: jeder Spiel­tag ist eine Wun­der­tü­te. Tabel­len­plät­ze und Papier­form sind in die­ser Sai­son über­haupt kein Grad­mes­ser für Pro­gno­sen. Das zeigt sich am besten dar­an, dass die Netz­hop­pers gegen unse­ren kom­men­den Geg­ner ver­lo­ren haben, um drei Tage spä­ter die Lüne­bur­ger zu schla­gen. Ver­rückt ist das.“ sagt Elt­manns Head­coach Mar­co Donat.

Sei­ne Her­aus­for­de­rung ist daher, das beste Mit­tel gegen die Grizz­lys zu fin­den. Die ande­re, viel grö­ße­re bleibt aber, die Aus­wir­kun­gen der momen­ta­nen Aus­fäl­le mög­lichst klein zu hal­ten. Die­se Auf­ga­be wird für Donat durch die Mus­kel­pro­ble­me des Fran­ko-Bra­si­lia­ners Car­los „Kadu“ Ant­o­ny nicht leich­ter. Auch der kann sei­ne Lei­stung nicht voll abru­fen, Donat wird wohl eine Dop­pel­stra­te­gie mit Ant­o­ny und Jonas Sag­stet­ter fah­ren. Sag­stet­ter ist nicht der erste Punk­te­lie­fe­rant, aber sei­ne Annah­me­qua­li­tät bringt ins HEI­TEC VOL­LEYS-Team viel Ruhe rein. Und sei­ne star­ken Auf­schlä­ge vom Wochen­en­de wer­den auch in Gie­sen gefragt sein, denn mit die­sen über­zeug­te er beson­ders im drit­ten Satz und hielt die Herr­schin­ger Gegen­wehr im Griff.

„Am Ende hilft alles Jam­mern nichts, die Mann­schaft wird auch auf die­se Her­aus­for­de­rung eine Ant­wort fin­den. Dass sie ein Team sind, das immer für eine Über­ra­schung gut ist, das haben sie nun wie­der­holt bewie­sen.“ gibt sich Manoh­ar Fau­pel, Mana­ger Spiel­be­trieb, zuver­sicht­lich. Und schickt noch eine ker­ni­ge Ansa­ge hin­ter­her: „Natür­lich wol­len wir den Bären ordent­lich eins auf den Pelz bren­nen. Sich an den Heim­sieg gegen Gie­sen erin­nern, mutig auf­spie­len und nicht unter­krie­gen las­sen – alles ande­re wäre die Rei­se in den Nor­den nicht wert.“