Erste Zug­vö­gel schwär­men zurück nach Bay­ern – Wachol­der­dros­seln bei Rat­tels­dorf gesichtet

Der­zeit Natur­phä­no­men Vogel­zug im Früh­ling – gro­ße Schwär­me von Star, Kie­bitz und Feld­ler­che zu beobachten

Seit über einer Woche häu­fen sich nun schon beim LBV die Anru­fe und Hin­wei­se mit Beob­ach­tun­gen von gro­ßen Sta­ren­schwär­men. Es scheint, dass der Früh­lings­vo­gel­zug bei eini­gen Kurz­strecken­zie­hern bereits in vol­lem Gan­ge ist. Der­zeit sind bay­ern­weit wie­der zurück­keh­ren­de Sta­re, Kie­bit­ze und ande­re Kurz­strecken­zie­her zu beob­ach­ten, die den Win­ter im Mit­tel­meer­raum ver­bracht haben. „Das mil­de Wet­ter in die­sem Win­ter haben Star, Kie­bitz und Feld­ler­che schon frü­her wie­der nach Bay­ern gelockt. Sie sind teils ein bis zwei Wochen eher dran als letz­tes Jahr“, erklärt LBV-Orni­tho­lo­ge Dr. Tho­mas Rödl. Die Haupt­zug­zeit beginnt eigent­lich erst Anfang März. Es lohnt sich also bereits jetzt, die Augen offen zu hal­ten und auf die frü­hen Früh­jahrs­bo­ten zu achten.

Der­zeit las­sen sich zum Teil gro­ße Schwär­me von über hun­dert Sta­ren in ganz Bay­ern beob­ach­ten. Im Ver­gleich zum Vor­jahr sind die ersten Sta­re dies­mal rund zwei Wochen frü­her zurück aus ihren Win­ter­quar­tie­ren. Auch die ersten Feld­ler­chen und Kie­bit­ze sind bereits im Frei­staat zu sehen. „Die Zug­vö­gel, die schon zurück sind, haben nur kur­ze Distan­zen hin­ter sich und kom­men vor allem aus dem Mit­tel­meer­raum. Bei den mil­den Tem­pe­ra­tu­ren machen sie sich schon frü­her auf den Rück­weg in ihre Brut­ge­bie­te“, erklärt Rödl. In eini­gen Fäl­len han­delt es sich auch um im Win­ter hier ver­blie­be­ne Vögel, die gemein­sam auf Fut­ter­su­che gehen.

Anders als beim herbst­li­chen Vogel­zug, der für vie­le Natur­freun­de ein fester Ter­min im Kalen­der ist, haben die Vögel jetzt nur ein Ziel: „Wäh­rend beim Herbst­zug ein­zel­ne Schwär­me oft meh­re­re Tage am sel­ben Ort zu beob­ach­ten sind, wol­len die Vögel im Früh­jahr ein­fach so schnell wie mög­lich in ihre Brut­ge­bie­te zurück, um dort als erste die besten Nist­plät­ze und Revie­re zu bele­gen“, sagt der LBV-Orni­tho­lo­ge. Ein Schwarm Kie­bit­ze, der gestern noch in Süd­bay­ern beob­ach­tet wur­de, kann am näch­sten Tag schon im Nor­den Bay­erns unter­wegs sein.

Kommt es zu einem ver­spä­te­ten Win­ter­ein­bruch, wie zum Bei­spiel 2013 im soge­nann­ten „März­win­ter“, dann hal­ten die Zug­vö­gel vor der Kalt­front an und war­ten ab. Die­je­ni­gen die schon wei­ter sind, ent­schei­den spon­tan und flie­gen unter Umstän­den auch wie­der ein Stück in mil­de­re Regio­nen zurück.

Die Lang­strecken­zie­her unter den Zug­vö­geln, die bis weit im Süden Afri­kas über­win­tern, bekom­men von der mil­den Wit­te­rung in ihren Brut­ge­bie­ten hier bei uns nichts mit und flie­gen des­halb auch nicht frü­her zurück. Mau­er­seg­ler, Schwal­be und Kuckuck sagt ihr inne­rer Kalen­der, wann es Zeit für den Rück­flug ist.

Aktu­el­le Mel­dun­gen auf der Beob­ach­ter­platt­form Orni​tho​.de:

  • In Unter­fran­ken: >300 Sta­re bei Markt­hei­den­feld (MSP)
  • In Mit­tel­fran­ken: >280 Kie­bit­ze bei Colm­berg (AN)
  • In Ober­fran­ken: ca. 150 Wachol­der­dros­seln bei Rat­tels­dorf (BA)
  • In der Ober­pfalz: >3000 Sta­re bei Cham
  • In Nie­der­bay­ern: 100–200 Feld­ler­chen auf einer Zug­vo­gel­zäh­lung bei Landshut
  • In Ober­bay­ern: ca. 350 Blut­hänf­lin­ge bei Kott­gei­sering (FFB), ca. 240 Kie­bit­ze im Donau­moos (ND)
  • In Schwa­ben: ca. 65 Gold­am­mern auf einer Feld­flur bei Min­del­heim (MN)