Gewerk­schaft NGG for­dert: Fast-Food-Ket­ten sol­len auch im Kreis Forch­heim höhe­re Löh­ne zahlen

Fast-Food-Ket­ten: Gewerk­schaft NGG for­dert höhe­re Löh­ne im Kreis Forchheim


Lohn-Plus fürs Bur­ger-Bra­ten: Im Land­kreis Forch­heim sol­len die Beschäf­tig­ten in Fast-Food­Re­stau­rants wie McDonald’s, Bur­ger King & Co. mehr Geld bekom­men. Das for­dert die Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten (NGG). „Die Mit­ar­bei­ter ste­hen rund um die Uhr an der Frit­teu­se oder an der Ver­kaufs­the­ke – bekom­men dafür aber meist nur den Min­dest­lohn von 9,35 Euro pro Stun­de“, kri­ti­siert Micha­el Grundl von der NGG Ober­fran­ken. Die Gewerk­schaft ver­langt „armuts­fe­ste Löh­ne“ von min­de­stens 12 Euro pro Stun­de. Pro­fi­tie­ren wür­den davon auch die Beschäf­tig­ten bei Mar­ken wie Star­bucks, KFC, Nord­see, Vapia­no, Tank & Rast und Piz­za Hut. Auch im Kreis Forch­heim betreibt der Bran­chen­pri­mus McDonald’s eine Filiale.

Hin­ter­grund ist die lau­fen­de Tarif­run­de zwi­schen der Gewerk­schaft NGG und dem Bun­des­ver­band der System­ga­stro­no­mie (BdS). Die Bran­che beschäf­tigt bun­des­weit rund 120.000 Beschäf­tig­te in 3.000 Restau­rants und Cafés. „Es ist höch­ste Zeit, vom Min­dest­lohn­I­mage weg­zu­kom­men. Die Men­schen haben für ihre har­te Arbeit eine fai­re Bezah­lung ver­dient“, betont NGG-Geschäfts­füh­rer Grundl. Aktu­ell reich­ten die Löh­ne kaum, um ohne einen Zweit­job oder staat­li­che Stüt­ze über die Run­den zu kom­men. Grundl: „Mil­li­ar­den­schwe­re Kon­zer­ne wie McDonald’s zah­len so wenig, dass die All­ge­mein­heit ein­sprin­gen muss. Heu­te müs­sen die Steu­er­zah­ler die Löh­ne und spä­ter die Ren­ten auf­stocken, damit das Geld zum Leben reicht – hier­mit muss end­lich Schluss sein.“

Die Arbeit­ge­ber hät­ten jedoch ein spür­ba­res Lohn-Plus bis­lang vehe­ment blockiert. „Die Wut der Beschäf­tig­ten ist groß. Wir rufen jetzt in aus­ge­wähl­ten Orten zu Pro­test­ak­tio­nen und Warn­streiks auf, auch im Kreis Forch­heim könn­te es noch vor der näch­sten Ver­hand­lung zu Aus­stän­den kom­men“, so der Gewerk­schaf­ter. Die Tarif­ver­hand­lun­gen wer­den am 13. und 14. Febru­ar in Stutt­gart fort­ge­setzt. Es ist bereits die drit­te Runde.

Die schlech­te Bezah­lung führt nach Ein­schät­zung der NGG auch zu einem ver­schärf­ten Per­so­nal­man­gel in der Bran­che. „Sowohl aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te als auch Quer­ein­stei­ger über­le­gen sich drei­mal, ob sie den stres­si­gen Job im Schnell­re­stau­rant zum Bil­lig-Tarif machen. Statt­des­sen wech­seln sie häu­fig in ande­re Bran­chen – etwa zum Dis­coun­ter an die Kas­se“, berich­tet Grundl. Höhe­re Löh­ne in der System­ga­stro­no­mie sei­en ein ent­schei­den­der Bei­trag, um Fach­leu­te in der Bran­che zu hal­ten und Schul­ab­gän­ger für eine Aus­bil­dung zu gewinnen.

Bild­un­ter­zei­le Die­ser Ham­bur­ger einer gro­ßen Fast-Food­Ket­te kostet 4,29 Euro. Genau 28 Minu­ten muss ein Beschäf­tig­ter im Schnell­re­stau­rant aktu­ell arbei­ten, um sich die­sen Bur­ger selbst zu lei­sten. Die Gewerk­schaft NGG for­dert jetzt ein Ende der Nied­rig­löh­ne bei McDonald’s, Bur­ger King & Co.