„Theo­lo­gi­sche Gedan­ken zur Kunst“ in Bayreuth

Symbolbild Religion

„Mar­mor, Stein und Eisen bricht“: Unter die­sem Mot­to ste­hen die „Theo­lo­gi­schen Gedan­ken zur Kunst“ mit Pfar­rer Hans Peetz am Mon­tag, 10. Febru­ar, um 20 Uhr in der Aus­stel­lungs­hal­le im Neu­en Rat­haus Bay­reuth. Hans Peetz geht dabei auf die Wer­ke des Künst­lers A. D. Tran­ten­roth ein, den eine beson­de­re Bezie­hung mit der „stein-rei­chen“ Regi­on des Fich­tel­ge­bir­ges ver­band. Fas­zi­nie­rend in der Aus­stel­lung ist die Ver­bin­dung zwi­schen urwüch­si­gem Mate­ri­al wie Gra­nit, Back­stei­nen oder ehe­ma­li­gen Bahn­schwel­len mit der kon­kre­ten Kunst und ihrem gei­sti­gen Anspruch. Die Mate­rie und der Geist – Hans Peetz geht auf inspi­rie­ren­de Wei­se auf die theo­lo­gi­schen und phi­lo­so­phi­schen Tie­fen­schich­ten der Kunst­wer­ke ein. Der Abend wird ver­an­stal­tet vom Kunst­mu­se­um Bay­reuth und dem Evan­ge­li­schen Bil­dungs­werk; der Ein­tritt ist frei, Spen­den sind willkommen.

„Mar­mor, Stein und Eisen bricht“.
Die Mate­rie und der Geist

Theo­lo­gi­sche Gedan­ken zur Kunst, Pfar­rer Hans Peetz

  • 10.2.2020 um 20 Uhr
  • Aus­stel­lungs­hal­le im Neu­en Rat­haus Bayreuth
  • Ein­tritt frei

A.D. Tran­ten­roth leb­te und arbei­te­te im Fich­tel­ge­bir­ge, in einem klei­nen Dorf bei Wei­ßen­stadt. Für sei­ne Pla­sti­ken ver­wen­de­te er oft den Fich­tel­ge­birgs­gra­nit und ‑mar­mor, uraltes Gestein. Der gebür­ti­ger Bochu­mer war schon in den 60er-Jah­ren in Wun­sie­del tätig gewe­sen, bevor es ihn 1985 end­gül­tig in die stein-rei­che Regi­on zurück zog. Der rau­en Land­schaft ver­bun­den, war er doch ein Exzen­tri­ker, der sei­ne Werk­grup­pen mit krea­ti­ven Wort­schöp­fun­gen wie „Bestif­tun­gen“ oder „Ver­steckun­gen“ benann­te. Oder eine gan­ze Serie von Zeich­nun­gen ein­fach mit sei­nem Tee anfer­tig­te: „Zucker­pul­ver­sah­ne­tee“.

Fas­zi­nie­rend in der Aus­stel­lung ist die Ver­bin­dung zwi­schen dem urwüch­si­gen Mate­ri­al wie Gra­nit, Back­stei­nen oder ehe­ma­li­gen Bahn­schwel­len aus Eiche mit der kon­kre­ten Kunst und ihrem gei­sti­gen Anspruch. Denn die stren­gen geo­me­tri­schen For­men ver­kör­pern Ideen und fol­gen genau­en mathe­ma­ti­schen Geset­zen – „Bema­ßun­gen“, wie Tan­ten­roth es nennt. Das Ver­hält­nis von Geist und Mate­rie beschäf­tigt die Phi­lo­so­phie seit alter Zeit, meist als Gegen­satz. Auch heu­te wird Mate­ri­el­les und Ideel­les oft als Wider­spruch gese­hen, auch in der Reli­gi­on. Die Leib­feind­lich­keit hat in der Kir­che eine lan­ge Tra­di­ti­on, die aller­dings nicht aus der Bibel her­rührt. In der bil­den­den Kunst kann die Idee jedoch immer nur mate­ri­ell dar­ge­stellt wer­den, „anschau­lich“ und „fass­bar“. An den Wer­ken Tan­ten­roths, gefer­tigt aus „Mar­mor, Stein und Eisen“, wird das beson­ders sichtbar.