Stadt Bam­berg sam­melt Füh­rer­schei­ne ein

ÖPNV-Abo statt Füh­rer­schein: Umtausch­ak­ti­on erfolg­reich gestartet

Wer in Bam­berg frei­wil­lig und dau­er­haft sei­nen Füh­rer­schein abgibt, der bekommt seit dem Jah­res­wech­sel ein Jahr lang die „Bam­ber­ger Ein­kaufs­kar­te“ im Wert von über 250 Euro geschenkt. Ros­wi­tha Wag­ner aus der Gereuth zähl­te an die­sem Mitt­woch zu den ersten Bam­ber­gern, die in der Füh­rer­schein­stel­le des Stra­ßen­ver­kehrs­amts ihren „Lap­pen“ abge­ge­ben haben. Als Dan­ke­schön für die Ent­schlos­sen­heit gab‘s das kosten­lo­se Ticket für den Stadt­bus aus den Hän­den von Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Starke.

Schwer sei es ihr schon gefal­len, nach 55 Jah­ren den Füh­rer­schein end­gül­tig abzu­ge­ben, berich­te­te Ros­wi­tha Wag­ner am Mitt­woch dem Ober­bür­ger­mei­ster: „Doch nach­dem ich mich gesund­heit­lich nicht mehr so fit füh­le und auch mein Seh­feld ein­ge­schränkt ist, hat die Ver­nunft gesiegt“, gab die reso­lu­te Dame aus der Gereuth unum­wun­den zu. Lachen­der Drit­ter sei ihr Enkel­sohn, der bereits vor drei Jah­ren Omas Auto zum 18. Geburts­tag geschenkt bekom­men hat: „Seit­her sit­ze ich nur noch auf dem Bei­fah­rer­sitz“, sag­te die pas­sio­nier­te Auto­fah­re­rin und konn­te sich das Schmun­zeln nicht verkneifen.

Ros­wi­tha Wag­ner ist nicht die Ein­zi­ge, die aus die­sem Grund seit Jah­res­wech­sel in der Füh­rer­schein­stel­le an der Moos­stra­ße vor­bei­ge­schaut hat: An den ersten vier Tagen des neu­en Jahres 

waren es bereits 33 Bür­ger, die das Ange­bot der Stadt und der Stadt­wer­ke Bam­berg genutzt haben. Es rich­tet sich in erster Linie an Kun­den, die alters- oder kör­per­lich bedingt nicht mehr in der Lage sind, ein Auto zu fah­ren. Wer sei­nen Erst­wohn­sitz in Bam­berg hat, kann unter Vor­la­ge sei­nes Per­so­nal­aus­wei­ses sei­nen Füh­rer­schein abge­ben und auf sei­ne Fahr­erlaub­nis ver­zich­ten. Im Gegen­zug bekommt der Kun­de bei den Stadt­wer­ken im Rat­haus am ZOB für ein Jahr die „Bam­ber­ger Ein­kaufs­kar­te“ geschenkt: Das ÖPNV-Ticket gilt werk­tags ab 9 Uhr im gesam­ten Stadt­ge­biet und ist sogar über­trag­bar. An den Wochen­en­den und Fei­er­ta­gen ist die „Bam­ber­ger Ein­kaufs­kar­te“ ganz­tags gül­tig. Wer eine ande­re Jah­res­kar­te möch­te, kann den Dif­fe­renz­be­trag hin­zu­zah­len. Wer bereits ein Abo bei den Stadt­wer­ken Bam­berg hat, kann die­ses frist­los und ohne Nach­be­rech­nung kündigen.

Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke: „Das Ange­bot ist Teil eines umwelt­freund­li­chen Maß­nah­men­pa­kets, damit unser Stadt­bus­Ver­kehr noch gün­sti­ger und lei­stungs­fä­hi­ger wird. Davon pro­fi­tiert die gan­ze Stadt, denn dadurch gibt es weni­ger Indi­vi­du­al­ver­kehr und mehr Lebens­qua­li­tät. Wir för­dern den Umstieg vom Auto in den öffent­li­chen Nah­ver­kehr.“ Neben der Füh­rer­schein­rück­ga­be hat­te sich der Auf­sichts­rat der Stadt­wer­ke Bam­berg im Herbst auch für die Schaf­fung einer Ring­bus­li­nie mit Elek­tro­klein­bus­sen, das kosten­lo­se Bus­fah­ren an den Advents­sams­ta­gen und sta­bi­le Ticket­prei­se im Jahr 2020 aus­ge­spro­chen. Zudem soll im gesam­ten Ver­kehrs­ver­bund Groß­raum Nürn­berg (VGN) zum kom­men­den Schul­jahr das 365­Eu­ro-Ticket für Schü­ler und Azu­bis ein­ge­führt wer­den, mit dem Jugend­li­che für umge­rech­net einen Euro pro Tag alle ÖPN­V­An­ge­bo­te im gesam­ten VGN-Gebiet nut­zen können.

Alle Infor­ma­tio­nen zum Ange­bot unter www​.stadt​wer​ke​bam​berg​.de/​bus