Erz­bis­tum Bam­berg schafft voll­stän­di­ge Finanztransparenz

Bam­berg. Mit der Ver­öf­fent­li­chung eines Jah­res­ab­schlus­ses nach den Kri­te­ri­en des Han­dels­ge­setz­buchs hat das Erz­bis­tum Bam­berg voll­stän­di­ge Trans­pa­renz über sei­ne Finan­zen her­ge­stellt. Außer­dem wur­den am Don­ners­tag in Bam­berg die Jah­res­ab­schlüs­se der Rechts­trä­ger Erz­bi­schöf­li­cher Stuhl, Metro­po­li­tan­ka­pi­tel und Eme­ri­ten­an­stalt ver­öf­fent­licht. „Die vor­ge­leg­ten Jah­res­ab­schlüs­se für das Jahr 2018 zei­gen, dass das Erz­bis­tum Bam­berg wirt­schaft­lich soli­de auf­ge­stellt ist und ver­ant­wor­tungs­voll mit sei­nen Mit­teln umgeht“, sag­te Finanz­di­rek­tor Mathi­as Vetter.

Die Kir­chen­steu­ern stell­ten für das Erz­bis­tum Bam­berg im Berichts­jahr 2018 mit 183 Mil­lio­nen Euro die Haupter­trags­quel­le dar. Hin­zu kom­men Erträ­ge aus öffent­li­chen Zuschüs­sen, Mie­ten und Pach­ten. Auf der Auf­wands­sei­te ste­hen 108 Mil­lio­nen Euro Per­so­nal­ko­sten für rund 1800 haupt­be­ruf­li­che Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter in Seel­sor­ge und Ver­wal­tung. 41 Mil­lio­nen Euro inve­stier­te das Erz­bis­tum in kirch­li­che Gebäu­de wie Bil­dungs­häu­ser, Schu­len, Kin­der­ta­ges­stät­ten und Pfarr­hei­me. Der Jah­res­ab­schluss weist für 2018 ein posi­ti­ves Bilanz­er­geb­nis von 3 Mil­lio­nen Euro auf, das ent­spre­chend dem Beschluss des Diö­ze­san­steu­er-aus­schus­ses für Auf­ga­ben der Cari­tas ver­wen­det wird.

Das Ver­mö­gen des Erz­bis­tums, zu dem vor­wie­gend für kirch­li­che und cari­ta­ti­ve Auf­ga­ben genutz­te Grund­stücke und Gebäu­de gehö­ren, wird auf 744 Mil­lio­nen Euro bezif­fert. Hier­zu zäh­len die Bil­dungs­häu­ser in Vier­zehn­hei­li­gen und das Jugend­bil­dungs­haus Am Knock in Teu­schnitz, die Gebäu­de der diö­ze­sa­nen Schu­len oder die der Stadt­kir­che Nürn­berg oder der Cari­tas zur Ver­fü­gung gestell­ten Immo­bi­li­en. Nach Berück­sich­ti­gung aller Ver­pflich­tun­gen ver­bleibt ein Eigen­ka­pi­tal in Höhe von 563 Mil­lio­nen Euro. „Das Diö­ze­san­ver­mö­gen gewähr­lei­stet die Erfül­lung des kirch­li­chen Auf­trags, das Wort Got­tes zu den Men­schen zu tra­gen und sie seel­sorg­lich zu beglei­ten“, sag­te Gene­ral­vi­kar Georg Kestel und beton­te den Drei­klang aus Fei­er der Sakra­men­te, Ver­kün­dung der fro­hen Bot­schaft und dem cari­ta­ti­ven Dienst ins­be­son­de­re an hilfs­be­dürf­ti­gen und not­lei­den­den Menschen.

Der Erz­bi­schöf­li­che Stuhl, eine Ein­rich­tung zur Finan­zie­rung der Auf­ga­ben und Dien­ste des Erz­bi­schofs, ver­fügt über ein Ver­mö­gen von 5 Mil­lio­nen Euro.

Das Metro­po­li­tan­ka­pi­tel, das für die Pasto­ral an der Dom­kir­che und die Auf­ga­ben des Diö­ze­san­mu­se­ums sowie wei­te­re Dien­ste im Erz­bis­tum zustän­dig ist, hat ein Ver­mö­gen von rund 13 Mil­lio­nen Euro. Im Eigen­tum des Metro­po­li­tan­ka­pi­tels befin­den sich der Dom und die im Diö­ze­san­mu­se­um gezeig­ten Kunst­wer­ke wie die 1000 Jah­re alten Kai­ser­män­tel der hei­li­gen Hein­rich und Kunigunde.

Das Ver­mö­gen der Eme­ri­ten­an­stalt, die der Ver­sor­gung der Geist­li­chen im Ruhe­stand dient, liegt bei 144 Mil­lio­nen Euro.

Um dem wach­sen­den Infor­ma­ti­ons­be­dürf­nis der Kir­chen­mit­glie­der und der Öffent­lich­keit hin­sicht­lich der kirch­li­chen Finan­zen gerecht zu wer­den und eine größt­mög­li­che Trans­pa­renz zu gewähr­lei­sten, wur­de Ende 2016 begon­nen, die Rech­nungs­le­gung auf han­dels­recht­li­che Grund­sät­ze umzu­stel­len und die Geschäfts­pro­zes­se anzu­pas­sen. Die Ver­öf­fent­li­chung für das Erz­bis­tum erfolgt nach den han­dels­recht­li­chen Vor­schrif­ten für gro­ße Kapi­tal­ge­sell­schaf­ten. Im Rah­men der Umstel­lung wur­den alle Ver­mö­gens­wer­te und Ver­pflich­tun­gen im Rah­men einer Inven­tur voll­stän­dig erfasst und bewer­tet. Die Jah­res­be­rich­te aller vier Rechts­trä­ger sind öffent­lich ein­seh­bar. Die Ord­nungs­mä­ßig­keit der Jah­res­ab­schlüs­se und die Ver­wen­dung der Mit­tel wur­den von einer unab­hän­gi­gen Wirt­schafts­prü­fungs­ge­sell­schaft geprüft und unein­ge­schränkt bestätigt.

Die Jah­res­be­rich­te kön­nen unter http://​finanz​be​rich​te​.erz​bis​tum​-bam​berg​.de her­un­ter­ge­la­den werden.