Kin­der­schaf­kopf­schu­le Bamberg

Symbolbild Bildung

24 Bam­ber­ger Mäd­chen und Jun­gen haben mit­hil­fe der mit­rei­ßen­den Anlei­tung ihres Schaf­kopf­leh­rers Richard Röckel­ein und sei­nes begei­ste­rungs­fä­hi­gen Teams im neu­en Saal der Gast­stät­te Stern­la ein für vie­le undurch­schau­ba­res Kar­ten­spiel mit Leich­tig­keit und gro­ßer Freu­de ken­nen und lie­ben gelernt. Yan­nick, der das abschlie­ßen­de Schaf­kopf­ren­nen mit Abstand für sich ent­schei­det, erhielt von Michae­la Rüg­hei­mer (Vor­sit­zen­de Stadt­ju­gend­ring Bam­berg) die Sie­ger­ur­kun­de und – wie alle ande­ren auch – eine klei­ne Beloh­nung fürs Mitmachen.

Mit sei­ner Kin­der­schaf­kopf­schu­le ist der Stadt­ju­gend­ring Bam­berg ein Vor­rei­ter für das Erler­nen des anspruchs­vol­len Kar­ten­spiels, das laut den baye­ri­schen Phi­lo­lo­gen auf­grund sei­ner viel­fäl­ti­gen Anfor­de­run­gen in den Lehr­plan der baye­ri­schen Schu­len auf­ge­nom­men wer­den soll­te. Bereits seit sie­ben Jah­ren exi­stiert das erfolg­rei­che Bam­ber­ger Projekt.

„Unser Schaf­kopf­leh­rer Richard Röckel­ein hat ein­fach vie­le krea­ti­ve Lern- und Mit­mach-Ideen und ein Kon­zept, das einen kin­der­leich­ten Zugang zum Tra­di­ti­ons­spiel des Schaf­kopf­ens eröff­net,“ infor­miert die SJR-Vor­sit­zen­de Micha Rüg­hei­mer. Anders wäre es ja gar nicht mög­lich, 24 Kin­der inner­halb von drei kur­zen Vor­mit­ta­gen den span­nen­den Weg zum erfolg­rei­chen Schaf­kopf­ren­nen zu berei­ten. Er hat ein Händ­chen dafür, die wach­sa­men Augen und Ohren der Kin­der immer wie­der auf die Bedeu­tung der Kar­ten und das Ziel des Spiels zu rich­ten. „Wir brau­chen 61 Punk­te, um zu gewin­nen!“ ruft Lio­ba ihrer Mit­spie­le­rin Jule zu. „25 haben wir schon. Die hat uns mei­ne ‚Lau­fen­de Sau‚ ein­ge­bracht,“ ergänzt Han­nes im Sti­le eines Exper­ten. Immer wie­der klin­gelt die klei­ne Mes­sing­glocke zwi­schen­drin. Die Augen rich­ten sich dies­mal auf den jubeln­den Jona­than, dem es erneut gelun­gen ist, eine „lau­fen­de Sau“ durch­zu­brin­gen. Die süße Beloh­nung für die außer­ge­wöhn­li­che Akti­on erhält er aus der bereit­ste­hen­den Süßig­kei­ten­do­se. Jakob, mit sie­ben Jah­ren einer der Jüng­sten setzt das Spiel mit auf­merk­sa­men Blicken in das eige­ne Blatt fort. Er spielt Herz aus und erklärt mit Begei­ste­rung: „Herz ist kei­ne Far­be, da müs­sen alle Trumpf spielen!“

So haben sie es von ihrem Schaf­kopf­leh­rer und sei­nen hilfs­be­rei­ten Assi­sten­ten gelernt. „Wir wäh­len mög­lichst ein­leuch­ten­den Ver­glei­che oder Sprach­bil­der, um den Mäd­chen und Jun­gen an nur drei Sonn­ta­gen im Novem­ber bei­zu­brin­gen, wie Schaf­kopf in den Grund­zü­gen zu spie­len ist und wel­ches Ziel zu errei­chen ist. Dass unse­re ´Her­ren‚ – also Ober und Unter – auf einer Burg woh­nen und dort auch das Sagen haben, das haben alle schnell ver­stan­den. Nun bestim­men sie beim Solo, wel­che Fami­lie beson­de­re Rech­te genießt, also Schel­le, Eichel, Herz oder Grün.“

The­re­sa und Mika haben das schnell begrif­fen und erklä­ren ger­ne auch mal ihren Mit­spie­lern Jakob und Peter: „Ihr müsst Far­be beken­nen, ich habe Grün aus­ge­spielt, also müsst ihr die auch zuge­ben!“ „Hab ich aber nicht,“ ent­geg­net Peter und sticht mit einem Unter. Beim kur­zen Schaf­kopf ist das gar nicht sel­ten. Mischen, Abhe­ben, Geben – Aus­spie­len, Ste­chen, Zusam­men­zäh­len – die Kin­der haben die Fach­be­grif­fe längst ver­in­ner­licht. Simon will es mit einem Solo ver­su­chen, bei dem er nur auf sich allein gestellt ist: „Ich spie­le ein Eichels­o­lo!“ Die Schluss­fol­ge­rung von Han­nes folgt auf dem Fuß: „Dann ist Herz aber kein Trumpf, son­dern eine ganz nor­ma­le Far­be.“ Am Ende zählt Simon zusam­men: „Drei Sti­che, aber nur 57. Scha­de, ich habe knapp ver­lo­ren.“ Zuletzt sind alle 24 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer strah­len­de Gewin­ner die­ser nun schon sieb­ten Bam­ber­ger „Schaf­kopf­schu­le“, die mit einem span­nen­den Schaf­kopf­ren­nen zu Ende geht. Michae­la Rüg­hei­mer lobt die stol­zen Kin­der für ihre tol­le Auf­fas­sungs­ga­be und über­reicht zusam­men mit den Hel­fe­rin­nen Lau­ra und Kat­rin allen Teil­neh­mern ein klei­nes Geschenk. „Es wird natür­lich eine Neu­auf­la­ge geben, aber erst im kom­men­den Jahr – dann wie­der im November.“