Die Mobi­li­tät der Zukunft: Mobi­li­täts­gip­fel des Land­krei­ses Bam­berg in Baunach

Was haben Digi­ta­li­sie­rung und auto­no­mes Fah­ren mit dem Regio­na­len Omni­bus­bahn­hof zu tun?

„Mobi­li­tät ist Zukunft!“ – Unter die­ser Über­schrift hat­te Land­rat Johann Kalb zu einem Mobi­li­täts­gip­fel des Land­krei­ses nach Bau­nach ein­ge­la­den. Mit Oli­ver Bert­ram (WIDESHOT Wien) oder David Akin­ji­se (The New Now GmbH) stan­den hoch­ka­rä­ti­gen Refe­ren­ten zur Verfügung.

Die­se haben ein span­nen­des Feld auf­ge­spannt von den Erkennt­nis­sen, was das auto­no­me Fah­ren für unse­re Städ­te der Zukunft bedeu­ten wird, wel­che Rol­le die Ethik in der sich wan­deln­den Gesell­schaft dabei spielt bis hin zu den über einen rei­nen Wan­deln weit hin­aus­ge­hen­den Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­sen, die gro­ße Auto­mo­bil­kon­zer­ne genau­so bewäl­ti­gen müs­sen wie Landkreise.

Sie wird kom­men – ganz sicher. Davon sind alle Refe­ren­ten in dem gut gefüll­ten Bür­ger­saal in Bau­nach über­zeugt. Die auto­no­me und digi­ta­li­sier­te Mobi­li­tät. Sie wird den Städ­ten wie­der Luft zum Atmen geben und völ­lig neue Chan­cen eröff­nen. Nahe­zu auto­freie Städ­te sind kei­ne Uto­pie! War­um? Weil künf­tig viel weni­ger Fahr­zeu­ge benö­tigt wer­den als heu­te, da sie im Flot­ten­be­trieb als stets ver­füg­ba­re Dienst­lei­stung zur Ver­fü­gung ste­hen und fle­xi­bel gebucht wer­den kön­nen wer­den. Da die­se weni­ger Fahr­zeu­ge dann nicht mehr wie heu­te 23 von 24 Stun­den Park­platz­flä­chen blockie­ren. Beein­druckend gro­ße Zah­len sind es, die Oli­ver Bert­ram exem­pla­risch für Wien vor­rech­net. Ein erheb­li­cher Teil der Flä­che Wiens wird in der künf­ti­gen Gegen­wart neu gestalt­bar sein. Für Frei­flä­chen, Erho­lungs­be­rei­che und städ­te­bau­li­che Neu­struk­tu­rie­run­gen. Es wur­de allen im Saal klar, wel­ches gigan­ti­sche Poten­zi­al in geteil­ten Autos und neu auf­ge­teil­ten Städ­ten liegt.

Ins­ge­samt wird deut­lich, dass der Ansatz der Mobi­li­tät als umfas­sen­de Dienst­lei­stung („Mobi­li­ty as a ser­vice“ – kurz MAAS) als ein­zig aus­sichts­rei­che Stra­te­gie zur Bewäl­ti­gung der Ver­kehrs­pro­ble­ma­tik immer stär­ker in den Fokus rücken muss.

Spä­te­stens mit dem Vor­trag von David Akin­ji­se, der jeden Ein­zel­nen dazu ermun­tert, der ethi­schen Ver­pflich­tung zu Inno­va­ti­on und Fort­schritt nach­zu­kom­men wird klar, dass es hier um mehr geht als um die rei­ne Mobi­li­tät, die man natür­lich wei­ter­ent­wickeln und ver­än­dern muss. Es geht um mehr als die ohne­hin schon her­aus­for­dern­de Auf­ga­be, das eige­ne Mobi­li­täts­ver­hal­ten in Rich­tung Nach­hal­tig­keit anzu­pas­sen. Es geht um eine ech­te Trans­for­ma­ti­on und nicht nur Veränderungen.

Und was hat das nun kon­kret mit dem Land­kreis Bam­berg und der Mobi­li­tät zu tun? Mit unse­ren heu­ti­gen Pro­ble­men und Her­aus­for­de­run­gen? Land­rat Johann Kalb bringt es auf den Punkt: „Wir haben gelernt, dass es in Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­sen extrem wich­tig ist, regel­mä­ßig einen Schritt zurück zu tre­ten, das gro­ße Gan­ze zu prü­fen und sowohl bei Kon­zep­tio­nen als auch kon­kre­ten Umset­zun­gen sich stets sei­ner inne­ren Zie­le und Wer­te bewusst zu sein. Fri­sches und unvor­ein­ge­nom­me­nes Den­ken ist in so vie­len Berei­chen der Gesell­schaft nötig.“

Dass er es damit ernst meint, und die Impul­se und Anre­gun­gen des Mobi­li­täts­gip­fels ger­ne auf­greift, zeigt das in der Fra­ge­run­de zur Spra­che gekom­me­ne The­ma Regio­na­ler Omni­bus­bahn­hof (ROB). „Es wird gera­de ange­sichts der heu­ti­gen Vor­trä­ge klar, dass wir ange­sichts der sich immer kla­rer abzeich­nen­den Ver­än­de­run­gen der künf­ti­gen Mobi­li­tät auch noch­mals über das The­ma ROB nach­den­ken und uns dabei kei­ne Denk­ver­bo­te auf­er­le­gen soll­ten. Das ver­bie­tet uns schon der Ein­druck des heu­ti­gen Abends und unse­re Ver­ant­wor­tung für nach­fol­gen­de Gene­ra­tio­nen“ so der Landkreischef.