Wird Nürn­berg im Jahr 2025 die Kul­tur­haupt­stadt Europas?

40 Städ­te und Land­krei­se aus der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg betei­li­gen sich an der Bewer­bung zur Kul­tur­haupt­stadt Euro­pas N2025

Bam­berg, Bay­reuth sowie die Land­krei­se Bam­berg, Bay­reuth, Forch­heim und Kulm­bach sind dabei

Unter dem Mot­to „PAST FOR­WARD“ möch­te Nürn­berg 2025 Kul­tur­haupt­stadt Euro­pas wer­den – mit im Boot sind 40 Städ­te, Gemein­den und Land­krei­se aus der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg, die bis Ende August eine ent­spre­chen­de Absichts­er­klä­rung abge­ge­ben haben. Dar­in bekun­den sie die Absicht, das Kul­tur­haupt­stadt-Pro­gramm mit­zu­ge­stal­ten und mit­zu­fi­nan­zie­ren. „Die Kul­tur­haupt­stadt­be­wer­bung ist eine gro­ße Chan­ce für den Kul­tur­raum Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg inter­na­tio­nal auf­zu­strah­len und nach­hal­ti­ge kul­tur­tou­ri­sti­sche Ange­bo­te auf­zu­bau­en,“ sagt Andre­as Star­ke, Rats­vor­sit­zen­der der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg und Ober­bür­ger­mei­ster der Stadt Bamberg.

Die Regi­on soll im Jahr 2025 über Koope­ra­ti­ons- und Ein­zel­pro­jek­te, die im Rah­men des Kul­tur­haupt­stadt­pro­gramms statt­fin­den, für Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sowie Gäste aus aller Welt erleb­bar wer­den. Ziel ist es, eines der größ­ten und bedeu­tend­sten Kul­tur­pro­jek­te der näch­sten Jahr­zehn­te in die Metro­pol­re­gi­on zu holen und so die Regio­nal­ent­wick­lung und die kul­tur­tou­ri­sti­sche Attrak­ti­vi­tät zu stär­ken. „Wir sind begei­stert, dass so vie­le Orte die Bewer­bung unter­stüt­zen und so das gro­ße kul­tu­rel­le Poten­ti­al der Regi­on mit ein­flie­ßen las­sen,“ freut sich Prof. Dr. Hans-Joa­chim Wag­ner, Lei­ter des Bewer­bungs­bü­ros Kul­tur­haupt­stadt Euro­pas 2025. „Die Ein­bin­dung einer der­art gro­ßen und viel­fäl­ti­gen Regi­on – ein Euro­pa im Klei­nen – in die Bewer­bung ist eine Her­aus­for­de­rung, die wir auf­grund des kul­tu­rel­len Reich­tums und der vie­len Mög­lich­kei­ten ger­ne annehmen.“

Von Beginn an wur­de die Euro­päi­sche Metro­pol­re­gi­on eng in die Bewer­bung ein­be­zo­gen. Eine Arbeits­grup­pe mit Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der Regi­on befasst sich seit Mai 2017 mit der Bewer­bung. Am 15. Febru­ar 2019 fand eine Regio­nal­kon­fe­renz mit mehr als 100 Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern statt, bei der wich­ti­ge Mei­len­stei­ne der regio­na­len Per­spek­ti­ven der Bewer­bung defi­niert wur­den. Die Bei­trä­ge der Städ­te und Land­krei­se sol­len sechs the­ma­ti­sche The­men­fel­der umfas­sen, die aus den Leit­mo­ti­ven der Bewer­bung abge­lei­tet sind:

  • Hand­werk, Indu­strie­kul­tur und Zukunft der Arbeit
  • Spiel(en)
  • Tota­li­ta­ris­mus und Menschenrechte
  • Teil­ha­be und Diversität
  • Kul­tur­tou­ris­mus
  • Digi­ta­li­sie­rung und Kulturerbe

Pas­sen­de Bei­spie­le aus der Regi­on gibt es zuhauf: Als erst­klas­si­ge Hand­werks- oder Indu­strie­kul­tur ist der Instru­men­ten­bau in Buben­reuth bekannt oder auch die Por­zel­lan­in­du­strie in Selb. Regio­na­le Anker für das The­ma „Spiel(en)“ sind unter ande­rem das Deut­sche Spiel­zeug­mu­se­um in Son­ne­berg oder die Spie­le­her­stel­ler in Stadt und Land­kreis Fürth. Beim The­men­feld „Tota­li­ta­ris­mus und Men­schen­rech­te“ spielt die KZ-Gedenk­stät­te Flos­sen­bürg eine Rol­le, eben­so der Eiser­ne Vor­hang, der von 1961 bis 1989 auf 300 Kilo­me­tern Län­ge ent­lang und durch die Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg ver­lief. Anknüp­fungs­punk­te zur Pro­gramm­ge­stal­tung gibt es auch beim The­ma „Teil­ha­be und Diver­si­tät“ bei den „Diver­si­ty Lec­tures“ an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth oder der Inklu­si­ons­ar­beit der Dia­ko­nie Neu­en­det­tels­au. Kul­tur­tou­ri­stisch attrak­tiv sind zum Bei­spiel der römi­sche Grenz­wall Limes, die zahl­rei­chen Rad­wan­der­we­ge und Genuss­re­gio­nen. Von der Erfin­dung des mp3-For­mats, digi­ta­len Grün­der­zen­tren, Indu­strie 4.0 bis hin zum Medi­zin­tech­nik-Clu­ster Medi­cal Val­ley gibt es auch beim The­ma Digi­ta­li­sie­rung vie­le Anknüp­fungs­punk­te. Auch die kürz­lich ver­öf­fent­lich­te Netz­werk­ana­ly­se zeigt das Poten­ti­al der mehr als 1.800 Kul­tur­ak­teu­re in der Regi­on und bie­tet Anknüp­fungs­punk­te für die Programmgestaltung.

Regio­na­le Arbeits­grup­pen entstehen

Um die regio­na­le Pro­gramm­ge­stal­tung vor­an­zu­trei­ben, kon­sti­tu­ie­ren sich bis Ende Sep­tem­ber Arbeits­grup­pen zu den sechs The­men­fel­dern. Inter­es­sier­te kön­nen bis 27. Sep­tem­ber bei den für Kul­tur Ver­ant­wort­li­chen ihrer Kom­mu­nen Inter­es­se an der Teil­nah­me bekun­den. Die Arbeits­grup­pen wer­den von regio­na­len Ver­tre­tern und vom N2025 Bewer­bungs­bü­ro geleitet.

Wie es weitergeht

Am 30. Sep­tem­ber wird das Bewer­bungs­buch ein­ge­reicht. Am 12. Dezem­ber ent­schei­det sich dann, ob Nürn­berg auf die Short­list der drei oder vier ver­blei­ben­den Bewer­ber­städ­te auf­ge­nom­men wird. Dann sind die Städ­te und Land­krei­se der Regi­on dazu auf­ge­ru­fen bis März 2020 eine zwei­te Inter­es­sens­be­kun­dung abzu­ge­ben. Dar­in bekräf­ti­gen sie ihre Absicht, Tei­le des Pro­gramms für das Kul­tur­haupt­stadt-Jahr bei­zu­steu­ern und bezif­fern das vor­aus­sicht­li­che finan­zi­el­le Volu­men der vor Ort geplan­ten Pro­jek­te. Die Kom­mu­nen erhal­ten dabei eine „Kick­back-Garan­tie“: die ein­ge­setz­ten Gel­der flie­ßen wie­der eins zu eins in die jewei­li­ge Kom­mu­ne zurück und wer­den nur für die Pro­gramm­ko­sten vor Ort eingesetzt.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter www​.n2025​.eu