Tobi­as Gins­burg: „Under­co­ver unter Reichs­bür­gern“ in Bayreuth

Die Rei­se ins Reich. Von Reichs­bür­gern und rechts­extre­men Verschwörungstheorien

Tobias Ginsburg

Tobi­as Ginsburg

Reichs­bür­ger sind Grup­pie­run­gen und Ein­zel­per­so­nen, die aus unter­schied­li­chen Moti­ven und mit unter­schied­li­chen Begrün­dun­gen die Exi­stenz der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land und deren Rechts­sy­stem ableh­nen: Den demo­kra­tisch gewähl­ten Reprä­sen­tan­ten spre­chen sie die Legi­ti­ma­ti­on ab. Mit­un­ter defi­nie­ren sie sich sogar in Gän­ze als außer­halb der Rechts­ord­nung ste­hend. Der jüdi­sche Autor und Regis­seur Tobi­as Gins­burg begab sich under­co­ver unter Reichs­bür­ger. Er besuch­te ver­schie­de­ne Grup­pie­run­gen, wur­de Unter­tan eines König­reichs, mach­te mit bei Plä­nen zum Sturz der BRD GmbH und für ein ger­ma­ni­sches Sied­lungs­pro­jekt in Russ­land. Er lern­te gewalt­be­rei­te Neo­na­zis und frie­dens­be­weg­te Eso­te­ri­ker ken­nen, aber auch Bie­der­män­ner, von denen man­che heu­te für die AfD im Bun­des­tag sit­zen. Auf Ein­la­dung von „Bunt statt Braun – Gemein­sam stark für Flücht­lin­ge“, des Freun­des­krei­ses Bay­reuth der Evan­ge­li­schen Aka­de­mie Tutz­ing und des Evan­ge­li­schen Bil­dungs­wer­kes wird Tobi­as Gins­burg am Diens­tag, den 24.09.2019 um 19.30 Uhr im Semi­nar­raum im Hof, Richard-Wag­ner-Stra­ße 24 in Bay­reuth des Evan­ge­li­schen Bil­dungs­wer­kes von sei­nen Erfah­run­gen unter den Reichs­bür­gen berichten.

Tobi­as Gins­burg, gebo­ren 1986 in Ham­burg, ist Thea­ter­re­gis­seur und Autor. Er stu­dier­te Dra­ma­tur­gie an der Bay­ri­schen Thea­ter­aka­de­mie und der LMU Mün­chen. Seit 2007 schreibt und insze­niert er Thea­ter­stücke, wobei poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che The­men im Vor­der­grund sei­ner Tex­te, Arbei­ten und oft auf­wen­di­gen Recher­chen ste­hen. Im März 2018 erschien mit „Die Rei­se ins Reich“ sein Buch­de­but. „Die Rei­se ins Reich“ ist Repor­ta­ge, Sach­buch und aber­wit­zi­ge Aben­teu­er­ge­schich­te zugleich. Sie lie­fert kurio­se, komi­sche und bedrücken­de Aus­künf­te über eine Bedro­hung, die längst die Mit­te der Gesell­schaft erreicht hat.

Die Ver­an­stal­tung fin­det im Rah­men der Inter­kul­tu­rel­len Woche 2019 statt und wird durch das Bun­des­pro­gramm „Demo­kra­tie Leben“ geför­dert. Der Ein­tritt ist frei.