Zwei Aby-War­burg-Tage im Kunst­mu­se­um Bayreuth

Aby Warburg,1912 - (C) Foto Warburg Institute

Aby Warburg,1912 – © Foto War­burg Institute

Am kom­men­den Sonn­tag wer­den im Kunst­mu­se­um Bay­reuth mit Karen Michels und Hans-Chri­sti­an Hönes zwei renom­mier­te Kunst­wis­sen­schaft­ler und War­burg-Exper­ten über Aby War­burg spre­chen, des­sen Bil­der­at­las Mne­mo­sy­ne noch bis zum Monats­en­de in der Aus­stel­lungs­hal­le im Neu­en Rat­haus zu sehen ist. Am dar­auf­fol­gen­den Mon­tag wird Karen Michels dann durch die­se Aus­stel­lung führen.

Noch bis zum 13.10. ist im Kunst­mu­se­um Bay­reuth die zwei­te Jubi­lä­ums­aus­stel­lung „Mne­mo­sy­ne und die Moder­ne – mit dem Blick von Aby War­burg durch die Samm­lun­gen im Kunst­mu­se­um Bay­reuth geschaut“ zu sehen.

Idea Vin­cit. – Wie Aby War­burg die euro­päi­sche Idee entdeckte

  • Sonn­tag, 25.8.2019, 11 Uhr
  • Dr. Karen Michels, Kunst­hi­sto­ri­ke­rin, ehe­mals War­burg-Haus, Hamburg

Das Dasein des Ham­bur­ger Kunst­hi­sto­ri­kers Aby War­burg – und sei­ne berühm­te Biblio­thek – war dem „Nach­le­ben der Anti­ke“ in all sei­nen Facet­ten gewid­met. Ein ein­zi­ges Mal, näm­lich im Früh­jahr 1926, hat sich War­burg an einer neu­en, zeit­ge­nös­si­schen Bil­der­fin­dung betei­ligt. Sein Enga­ge­ment galt dem Ent­wurf einer neu­en Brief­mar­ke. Deren Sta­tus als zeit­ge­nös­si­sches Macht- und Aus­drucks­sym­bol soll­te genutzt wer­den zum Trans­port einer Idee – der Idee von einem ver­ein­ten Euro­pa. War­burg erwies sich damit uner­war­tet als hoch­ka­rä­ti­ger Kul­tur­po­li­ti­ker, des­sen gesam­tes Han­deln nicht nur auf die Ana­ly­se der Ver­gan­gen­heit, son­dern glei­cher­ma­ßen auf die Gestal­tung eines fried­li­chen natio­na­le Gren­zen über­win­den­den Euro­pa aus­ge­rich­tet war.

Zar­te Empirie

  • Sonn­tag, 25.8.2019, 12 Uhr
  • Dr. Hans Chri­sti­an Hönes, Kunst­hi­sto­ri­ker, ehe­mals War­burg Insti­tu­te Lon­don, ab 1.9. Cour­t­auld-Insti­tut, London

Auf den ersten Blick mag der Mne­mo­sy­ne Bil­der­at­las ein schier unüber­schau­ba­res Kon­strukt aus zahl­lo­sen und höchst diver­sen Bil­dern erschei­nen. Ver­gli­chen mit ande­ren kunst­hi­sto­ri­schen Bild­ar­chi­ven sind die hier ver­sam­mel­ten ca. 3000 Foto­gra­phien jedoch kei­nes­wegs beson­ders umfang­reich. Zahl­rei­che der hier prä­sen­tie­ren Kunst­wer­ke hat War­burg zudem bereits umfas­send in frü­he­ren Publi­ka­tio­nen und Vor­trä­gen ana­ly­siert. Der Vor­trag dis­ku­tiert den erkennt­nis­theo­re­ti­schen Wert, den War­burg die­sen Schlüs­sel­wer­ken zumaß. War­um, so ist zu fra­gen, bevor­zug­te War­burg einen Ansatz der auf Fall­bei­spie­len basier­te, statt enzy­klo­pä­di­sche Voll­stän­dig­keit anzu­stre­ben? Eine mög­li­che Ant­wort kann sich aus War­burgs Rezep­ti­on von Johann Wolf­gang von Goe­thes Kon­zept der “zar­ten Empi­rie” ergeben.

Exper­ten­füh­rung durch die Aus­stel­lung „Aby War­burgs ‚Bil­der­at­las Mnemosyne‘“

  • Mon­tag, 26.8.2019, 11 Uhr
  • Ort: Aus­stel­lungs­hal­le im Neu­en Rathaus
  • mit Dr. Karen Michels