Bam­ber­ger Bau­for­schung doku­men­tiert Basis­la­ger des Ent­deckers in Ecuador

Symbolbild Bildung

Hum­boldts Berg­hüt­te in 3D

Im Hum­boldt-Jahr 2019 haben Bam­ber­ger Bau­for­scher eine ecua­do­ria­ni­sche Berg­hüt­te des Ent­deckers Alex­an­der von Hum­boldt unter­sucht und doku­men­tiert. Einer der Höhe­punk­te von Hum­boldts Rei­se durch Süd­ame­ri­ka war die Erfor­schung der soge­nann­ten „Allee der Vul­ka­ne“ in Ecua­dor. Für einen Bestei­gungs­ver­such schlug er am Fuße des Vul­kans Anti­s­a­na sein Basis­la­ger in einer histo­ri­schen Hüt­te in 4.000 Metern Höhe auf. Ein Pro­jekt­team der Uni­ver­si­tät Bam­berg hat die Hüt­te im Juni 2019 mit digi­ta­len Denk­mal­tech­no­lo­gien erfasst. Das Team arbei­tet unter der Lei­tung von Prof. Dr. Ste­fan Breit­ling für den Bereich Bau­for­schung am Kom­pe­tenz­zen­trum für Denk­mal­wis­sen­schaf­ten und Denk­mal­tech­no­lo­gien (KDWT).

„Die Berg­hüt­te gehört zu den weni­gen authen­ti­schen Zeug­nis­sen, die von Hum­boldts Anwe­sen­heit in Süd­ame­ri­ka geblie­ben sind“, ord­net Pro­jekt­lei­ter Dr. Tobi­as Are­ra-Rütenik die Bedeu­tung des Gebäu­des ein. Es gehe dar­um, das wich­ti­ge Erbe für Deutsch­land und Ecua­dor zu erhal­ten. Die frei­be­ruf­li­che Denk­mal­pfle­ge­rin Dr. des. Anne­gret Hase­ley hat den Bau­for­scher für die Doku­men­ta­ti­on des Gebäu­des um Unter­stüt­zung gebe­ten. Die Bam­ber­ger Pro­jekt­mit­ar­bei­ten­den Anna Nöbau­er und Leon­hard Salzer ver­wen­de­ten dafür unter ande­rem soge­nann­te „Struc­tu­re-from-Moti­on-Ver­fah­ren“. Mit die­sen digi­ta­len Metho­den kön­nen Ober­flä­chen so doku­men­tiert und ver­mes­sen wer­den, dass ein drei­di­men­sio­na­les Modell des Gebäu­des in sei­ner Umge­bung entsteht.

„Zum einen die­nen unse­re Ergeb­nis­se dazu, die Bau­ge­schich­te des mehr­fach erwei­ter­ten und repa­rier­ten Gebäu­des zu klä­ren“, sagt Are­ra-Rütenik. „So kön­nen wir rekon­stru­ie­ren, wel­chen Zustand es zu Hum­boldts Zei­ten hat­te.“ Die For­schen­den sei­en inter­es­siert an den Bau­tech­ni­ken, die auf Bau­tra­di­tio­nen der Anden­re­gi­on zurück­ge­hen. „Zum ande­ren über­ge­ben wir die Unter­la­gen den Ver­ant­wort­li­chen in Ecua­dor, damit sie behut­sa­me Repa­ra­tu­ren durch­füh­ren und den lang­fri­sti­gen Erhalt des Denk­mals für die Zukunft sichern kön­nen.“ Gera­de durch das raue Berg­kli­ma und die seis­mi­sche Akti­vi­tät, also klei­ne Erd­er­schüt­te­run­gen, wer­de die Bau­sub­stanz deut­lich beeinträchtigt.

Beson­de­re Auf­merk­sam­keit bekommt die Berg­hüt­te im Hum­boldt-Jahr 2019, in dem der 250. Geburts­tag des Uni­ver­sal­ge­lehr­ten gefei­ert wird. Zu Jah­res­be­ginn besuch­te etwa Bun­des­prä­si­dent Frank-Wal­ter Stein­mei­er das kul­tu­rel­le Erbe in Ecuador.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter: www​.uni​-bam​berg​.de/​k​d​w​t​/​n​e​w​s​/​a​r​t​i​k​e​l​/​d​a​s​-​h​u​m​b​o​l​d​t​-​h​a​u​s​-​i​n​-​e​c​u​a​dor