Zäh­len, was zählt beim Insektensommer

Mit­mach­ak­ti­on geht in das zwei­te Jahr – Insek­ten mel­den vom 31. Mai bis 09. Juni und vom 02. bis 11. August

1,7 Mil­lio­nen Bay­ern haben unter­schrie­ben, um die Bie­nen zu ret­ten und damit auch alle ande­ren etwa 33.000 Insek­ten­ar­ten, die es in Deutsch­land gibt. Unter dem Mot­to „Zäh­len, was zählt“ star­tet der LBV zusam­men mit sei­nem bun­des­wei­ten Part­ner NABU vom 31. Mai bis zum 9. Juni sowie vom 2. bis zum 11. August inner­halb sei­nes Citi­zen Sci­ence-Pro­jek­tes „Insek­ten­som­mer“ erneut eine gro­ße bun­des­wei­te Insek­ten­zäh­lung. „Mit dem Insek­ten­som­mer wol­len wir auf die enor­me Bedeu­tung aller Insek­ten auf­merk­sam machen und für den Schutz des gan­zen Arten­reich­tums der Tier­grup­pe sen­si­bi­li­sie­ren“, sagt LBV-Insek­ten­ex­per­tin Dr. Mela­nie Chi­s­té. Natur­fans aus ganz Bay­ern sind auf­ge­ru­fen die Sum­mer, Brum­mer und Krabb­ler in ihrer Umge­bung zu beob­ach­ten und unter www​.lbv​.de/​i​n​s​e​k​t​e​n​s​o​m​mer online zu melden.

Egal ob Käfer, Wild­bie­nen, Schmet­ter­lin­ge, Wan­zen und Amei­sen, alle Insek­ten sind für unse­re Öko­sy­ste­me und uns Men­schen unver­zicht­bar. Doch über die mei­sten Arten lie­gen noch kei­ne Daten vor. „Jeder kann mit­hel­fen, Daten zur Arten­viel­falt und Häu­fig­keit der Insek­ten zu sam­meln. Jedes Insekt zählt!“, sagt Mela­nie Chi­s­té. Von Blatt­laus über Flie­ge bis zum Schmet­ter­ling – jeder Sechs­bei­ner soll gezählt und gemel­det wer­den. Beson­de­res Augen­merk liegt dabei auf 16 in Deutsch­land häu­fig vor­kom­men­den Arten soll. Dar­un­ter sind vier Tag­fal­ter (Admi­ral, Tag­pfau­en­au­ge, Schwal­ben­schwanz, Klei­ner Fuchs), drei Wild­bie­nen (Acker­hum­mel, Stein­hum­mel, Holz­bie­ne), zwei Käfer (Asia­ti­scher Mari­en­kä­fer, Sie­ben-Punkt-Mari­en­kä­fer) zwei Wan­zen (Leder­wan­ze, Strei­fen­wan­ze), die Hain­schweb­flie­ge, die Flor­flie­ge, die Blut­zi­ka­de und die Blau­grü­ne Mosa­ik­jung­fer als Libel­len­art sowie das Grü­ne Heu­pferd als Laubschrecke.

Beob­ach­ten und zäh­len kann man fast über­all: Gar­ten, Bal­kon, Park, Wie­se, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beob­ach­tungs­ge­biet soll­te jedoch nicht grö­ßer sein als etwa zehn Meter in jede Rich­tung vom eige­nen Stand­punkt aus. Gezählt wird eine Stun­de lang. „Opti­mal, um vie­le Insek­ten zu sehen, ist ein son­ni­ger, war­mer, trocke­ner und wind­stil­ler Tag. Eine geziel­te Erkun­dungs­tour ist schon auf klein­stem Raum für jeden mög­lich, wie zum Bei­spiel der Blick in die Blu­men­töp­fe auf dem Bal­kon“, so die Ökologin.

Insek­ten­som­mer für Kin­der mit der „Rau­pe Nimmersatt“

Alle Kin­der bis sechs Jah­re lädt die­ses Jahr ein berühm­tes Insekt ganz per­sön­lich zum Insek­ten­som­mer ein: Die Rau­pe Nim­mer­satt. Sie wird heu­er 50 Jah­re alt. Das belieb­te Kin­der­buch fehlt in fast kei­nem Kin­der­zim­mer­re­gal und hat schon vie­len Kin­dern und Eltern die Ent­wick­lung von der Rau­pe zum wun­der­schö­nen Schmet­ter­ling auf unter­halt­sa­me Art näher­ge­bracht. Zum Jubi­lä­um hat der LBV zusam­men mit dem NABU Bil­dungs­ma­te­ri­al mit Anlei­tun­gen für Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen ent­wickelt. Alle Mate­ria­li­en sind als Down­load ver­füg­bar und las­sen sich ganz ein­fach mit Kin­dern umset­zen: www​.lbv​.de/​r​a​u​p​e​n​i​m​m​e​r​s​att.

Zur Akti­on Insektensommer

Der LBV enga­giert sich seit vie­len Jah­ren für den Schutz der Insek­ten. Sie sind unver­zicht­bar für uns Men­schen und die gesam­te Natur. In unse­ren Öko­sy­ste­men tra­gen sie zur Ver-meh­rung von Pflan­zen sowie zur Frucht­bar­keit des Bodens bei. Stu­di­en zei­gen, dass die Insek­ten in Deutsch­land deut­lich zurück­ge­hen. Inten­si­ve Land­wirt­schaft, der Ein­satz von Pesti­zi­den und die Aus­räu­mung der Land­schaft sind nur eini­ge Grün­de für den Insek­ten­schwund. Die Daten zur Akti­on „Insek­ten­som­mer“ wer­den in Zusam­men­ar­beit mit der Platt­form www​.natur​gucker​.de erfasst, von LBV und NABU aus­ge­wer­tet und zeit­nah ver­öf­fent­licht. Mehr Infos unter www​.lbv​.de/​i​n​s​e​k​t​e​n​s​o​m​mer.

Der Insek­ten­som­mer fin­det die­ses Jahr zum zwei­ten Mal statt. Im ver­gan­ge­nen Jahr betei­lig­ten sich bun­des­weit 18.000 Men­schen mit über 7.300 Beob­ach­tun­gen. Über 950 Mel­dun­gen haben baye­ri­sche Natur­freun­de abgegeben.