Göß­wein­stei­ner Frie­dens­im­pul­se: Far­ben für den Frieden

Symbolbild Religion

Der Regen­bo­gen, das alt­te­sta­men­ta­ri­sche Zei­chen für den Frie­den Got­tes mit den Men­schen, ist mitt­ler­wei­le ein inter­na­tio­nal bekann­tes Frie­dens­sym­bol. Wir fin­den es in den ver­schie­de­nen Regen­bo­gen­fah­nen der Frie­dens- und Toleranzbewegungen.

Im Zei­chen der Frie­dens­far­ben stand auch der Inter­na­tio­na­le Muse­ums­tag in Göß­wein­stein. Im Akti­ons­zelt infor­mier­ten pax chri­sti-Vor­sit­zen­de über muti­ge Bei­spie­le für gewalt­frei­en Wider­stand am Atom­waf­fen­stand­ort Büchel sowie über unse­re per­sön­li­chen Bei­trags­mög­lich­kei­ten für den Frie­den im All­tag. Wie schaf­fen wir z. B. einen effek­ti­ve­ren und freud­vol­le­ren Umgang mit­ein­an­der oder auch mit uns selbst? Susan­ne Groß­mann und Dr. Joa­chim Schnei­der ver­an­schau­lich­ten dazu Bei­spie­le aus der gewalt­frei­en, empa­thi­schen Kommunikation.

Den Auf­ruf, für den Frie­den zu malen, fan­den vie­le „eine gute Idee“. Doch nur weni­ge Besu­cher konn­ten sich gleich vor Ort ent­schlie­ßen, zum Pin­sel zu grei­fen und auf vor­ge­fer­tig­ten Stoff­qua­dra­ten ein „Stück für den Frie­den“ zu malen. War es Bequem­lich­keit oder die Hür­de des eige­nen Anspruchs? Oder die Illu­si­on, selbst im Frie­den zu leben?

Dabei geht es um nicht mehr und nicht weni­ger, als um ein Zei­chen der Soli­da­ri­tät mit den Men­schen, die in Isra­el-Palä­sti­na nun seit über 70 Jah­ren immer wie­der unter krie­ge­ri­schen Aus­ein­an­der­set­zun­gen lei­den. Es geht um Mit­ge­fühl für Men­schen, die erle­ben müs­sen, wie nach einer gewis­sen Pha­se der Ent­span­nung, unse­li­ge poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen wie­der zur Eska­la­ti­on führen.

Frau­en wagen Frieden

Stücke für den Frieden vor der Knesset, dem israelischen Parlament (Foto Gal Mosenson, Women Wage Peace)

Stücke für den Frie­den vor der Knes­set, dem israe­li­schen Par­la­ment (Foto Gal Mosen­son, Women Wage Peace)

Nichts­de­sto­trotz setzt sich die 2014 gegrün­de­te, über­par­tei­ische Frau­en­frie­dens­grup­pe Women Wage Peace (women​wa​ge​peace​.org​.il/en) ein für eine diplo­ma­ti­sche Eini­gung mit den palä­sti­nen­si­schen Nach­barn sowie die Ein­bin­dung von Frau­en im Ver­söh­nungs­pro­zess, gemäß der Reso­lu­ti­on des UN-Sicher­heits­rats 1325. Die Orga­ni­sa­ti­on zählt inzwi­schen 40.000 Mit­glie­der und 50.000 Unter­stüt­zer auf Face­book. Im Rah­men der Frie­dens­frau­en­aus­stel­lung hilft das Wall­fahrts­mu­se­um Göß­wein­stein beim Sam­meln der eine Mil­li­on „Pie­ce of Peace“, bemal­ten Stoff­qua­dra­ten (35 x 35 cm), mit denen WWP für den Frie­den den Weg von Jeru­sa­lem nach Ramal­lah aus­le­gen möchte.

Der per­fek­te musi­ka­li­sche Rahmen

Der Fränkische Schweiz Chor singt Friedenslieder in der Gößweinsteiner Basilika (Foto Harald Bogner)

Der Frän­ki­sche Schweiz Chor singt Frie­dens­lie­der in der Göß­wein­stei­ner Basi­li­ka (Foto Harald Bogner)

Der Frän­ki­sche Schweiz Chor unter der Lei­tung von Wolf­gang Junga ergänz­te die Mal­ak­ti­on für den Frie­den in per­fek­ter Wei­se. Aus einem Zeit­raum von acht Jahr­hun­der­ten fand Wolf­gang Junga ein musi­ka­li­sches Farb­spek­trum zwi­schen Kriegs­ge­fahr und Frie­dens­sehn­sucht. Er hat­te dazu die Lie­der mit jeweils kur­zen Kom­men­ta­ren zusam­men­ge­stellt. Eine musi­ka­li­sche Reve­renz an die Frie­dens­frau­en­be­we­gung WWP war der älte­ste Bei­trag: Das Palä­sti­na-Lied von Walt­her von der Vogel­wei­de (1170–1230) schil­dert im Gegen­satz zu den Kreuz­zü­gen eine fried­li­che Pil­ger­fahrt ins „Hei­li­ge Land“.

Wor­auf es bei einer funk­tio­nie­ren­den Gesell­schaft ankommt, dar­auf ver­weist ein Bür­ger­lied von 1845: „Ob wir rote, gel­be Kra­gen, Hel­me oder Hüte tra­gen, das tut nichts dazu. Aber… ob wir in der Welt, was schaf­fen… das tut was dazu.“

Frie­dens­frau­en – noch bis Ende Juni

Die Aus­stel­lung „Frau­en für den Frie­den und das Cobur­ger Frie­dens­fräu­lein Anna B. Eck­stein“ dau­ert noch bis zum 30. Juni. Öff­nungs­zei­ten Di. – So., 10 – 17 Uhr. Die Ter­mi­ne der „All­tags­pau­sen für den Frie­den“ müs­sen lei­der ausfallen.

Grup­pen­füh­run­gen durch die Son­der­aus­stel­lung kön­nen auf tele­fo­ni­sche Anfra­ge bestellt wer­den (Tel. 09242 / 740425). Unter der­sel­ben Num­mer sind auch Aus­künf­te über die Teil­nah­me an der Frie­dens­ma­l­ak­ti­on zu erhalten.