150 Jah­re FFW Hau­sen – Ehrungsabend

Symbolbild Polizei
Die Geehrten für 40-, 50- und 60-, 70- und 80-jährige Mitgliedschaft. Foto: A. Hitschfel

Die Geehr­ten für 40‑, 50- und 60‑, 70- und 80-jäh­ri­ge Mit­glied­schaft. Foto: A. Hitschfel

Die Feu­er­wehr Hau­sen fei­ert die­ser Tage ihr 150. Grün­dungs­ju­bi­lä­um. Am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag­abend began­nen die Fei­er­lich­kei­ten mit einem Bier­an­stich und anschlie­ßen­dem Ehrungs­abend im auf­ge­bau­ten Festzelt.

Im Rah­men des Ehrungs­abends, zu dem auch zahl­rei­che Ehren­gä­ste gekom­men waren, wur­den Tho­mas Blu­mau­er, Kat­rin Dun­kel, Lau­ra Jäger, Jonas Kram­mer, Lisa Krä­mer, Anja Panz­ner, Marc Schnei­der, Nico­le Scholz, Bian­ca Step­pert, Marie Voll­mann, Iris Wer­ner und Gabri­el Wichert zu Feu­er­wehr­frau­en, bezie­hungs­wei­se ‑män­nern ernannt. Jan Scholz und Niklas Weickert dür­fen sich ab nun Ober­feu­er­wehr­män­ner nen­nen und Andre­as Igl­haut, Andre­as Krauß und Gün­ther Kup­fer wur­den mit dem Titel Haupt­feu­er­wehr­mann deko­riert. Micha­el Ismai­er und Johan­nes Voll­mann wer­den neue Grup­pen­füh­rer, Dani­el Ismai­er wur­de zum Ober­lösch­mei­ster und Fer­di­nand Keme­th Haupt­lösch­mei­ster ernannt. Für 25jährigen akti­ven Dienst wur­den Tho­mas Bal­bach, Andre­as Drum­mer und Jörg Dun­kel geehrt. 40 Jah­re aktiv dabei ist Gün­ther Kup­fer. Für 30jährige Mit­glied­schaft wer­den Rudolf Heil­mann und Ingo Step­pert aus­ge­zeich­net. Auch lang­jäh­ri­ge pas­si­ve Mit­glie­der wur­den geehrt: 25 Jah­re sind Robert Bre­chel­ma­cher, Jörg Dun­kel, Domi­nik Grau, Andre­as Lei­ner, Wal­ter Schmitt, Roland Tischer, Rein­hold Stark, Hei­ke Wag­ner und Rai­ner Wer­ner dabei. 40 Jah­re hal­ten Karl­heinz Fuchs, Erwin Kraus und Gün­ther Kup­fer der FFW Hau­sen die Treue. Für 45 Jah­re wur­den Wil­li Kup­fer und Her­bert Kutil geehrt. Auf die stol­ze Anzahl von 50 Mit­glieds­jah­ren kann Georg Wag­ner zurück­blicken. Eber­hardt Busch­ner ist seit 60 Jah­ren Mit­glied; Eber­hardt Busch­ner seit 65 Jah­ren. Josef Girisch, Anton Mül­ler und Edmund Wag­ner brin­gen es so gar auf 70 Mit­glieds­jah­re, Hans Dipp­a­cher sogar auf 80 Jahre.

Doch wie war das damals im Grün­dungs­jahr 1869? Die Idee einer sol­che Selbst­schutz­ein­rich­tung steck­te damals noch in den Kin­der­schu­hen. Nur weni­ge Ort­schaf­ten im Kreis Forch­heim hat­ten damals eine sol­che Ein­rich­tung. In Hau­sen wur­de eines sol­che Feu­er­wehr unter der Füh­rung des Kom­man­dan­ten Johann Wag­ner, Dekan-Drum­mer-Weg 6, gegrün­det. In den ersten Jah­ren war die Wehr auf pflicht­mä­ßi­ger Basis auf­ge­baut. Erst unter dem bekann­ten Kom­man­dan­ten Andre­as Heil­mann (Forch­hei­mer Stra­ße 3), dem soge­nann­ten „Nie­sen­bau­er“, wur­de die Wehr in eine Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr umge­wan­delt. Die Begei­ste­rung des gedien­ten Sol­da­ten für die Feu­er­wehr ent­sprang in erster Linie sei­nem mili­tä­ri­schen Sinn. Erster Sprit­zen­mei­ster war der Schmie­de­mei­ster Peter Schlem­mer. Die Wehr wur­de mit einer klei­nen Han­d­ruck­sprit­ze aus­ge­stat­tet. Aber schon im Jah­re 1871 konn­te eine für die dama­li­ge Zeit hoch­mo­der­ne Ein­kol­ben­sprit­ze ange­schafft wer­den. Der Anschaf­fungs­preis lag damals bei 850 Gul­den. Die Hau­se­ner Feu­er­wehr hat­te beson­ders wäh­rend der Kriegs­jah­re von 1939 bis 1945 schwe­re Auf­ga­ben zu lei­sten. Die Feu­er­wehr bestand damals nur aus älte­ren oder sehr jugend­li­chen Mit­glie­dern. Bis nach Nürn­berg wur­den sie zu Ein­sät­zen gerufen.

Ein beson­de­res Ereig­nis in der Geschich­te der Hau­se­ner Feu­er­wehr war auch die am 05. Okto­ber 1968 statt­ge­fun­de­ne Selbst­schutz­übung, die unter der Lei­tung des Bun­des­ver­ban­des für den Selbst­schutz – Bezirks­stel­le Ober­fran­ken stand. Es wur­de eine Bom­bar­die­rung simu­liert. Das Sze­na­rio: Ein Wohn­haus total zer­stört, eini­ge Häu­ser schwer, eine grö­ße­re Anzahl leicht beschä­digt; Men­schen sind ver­schüt­tet. Die Ent­ste­hungs­brän­de – im Frei­en vor den Häu­sern – wur­den durch bren­nen­de Holz­stö­ße dar­ge­stellt, flacker­ten auf.

Vom 15. Mai bis 18. Mai fand nicht nur die 100-Jahr-Fei­er statt, son­dern man konn­te auch das groß­zü­gig ange­leg­te Feu­er­wehr­ge­rä­te­haus ein­wei­hen. Im glei­chen Jahr wur­de auch ein neu­es Tank­lösch­fahr­zeug ange­schafft. Das Pro­blem: Das erst neu­ge­bau­te Feu­er­wehr­haus war zu klein für das neue Fahr­zeug (durch einen Modell­wech­sel wur­de das alte Fahr­ge­stell nicht mehr her­ge­stellt). Es muss­te dann auch noch ein neu­es Feu­er­wehr­haus gebaut wer­den. Ein lang­ersehn­ter Wunsch der Wehr ging nach jah­re­lan­gen Bemü­hun­gen mit dem Bau eines Schlauch­trocken­turms in Erfül­lung, wel­cher Ende des Jah­res 1990 dann fer­tig­ge­stellt wurde.

Letz­ter grö­ße­rer Mei­len­stein in der Geschich­te der Hau­se­ner Wehr war die Fer­tig­stel­lung des neu­en Feu­er­wehr­hau­ses, gleich gegen­über dem Rat­haus an der Herolds­ba­cher Stra­ße. Nach jah­re­lan­gem Drän­gen, diver­sen Aus­ein­an­der­set­zun­gen und inten­si­ven Dis­kus­sio­nen konn­te die­ses Groß­pro­jekt nach ein­ein­halb­jäh­ri­ger Bau­zeit abge­schlos­sen und am 03. Dezem­ber 2017 ein­ge­weiht wer­den. Die Fei­er­lich­kei­ten anläss­lich des 150. Geburts­ta­ges sind in vol­lem Gan­ge. Wäh­rend am Don­ners­tag Bier­an­stich und Ehrungs­abend auf dem Pro­gramm stan­den, wur­de am Frei­tag zum Schaf­kopf­abend gela­den. Am heu­ti­gen Sams­tag fin­det die Kin­der­olym­pia­de mit Kin­der­feu­er­weh­ren aus dem gesam­ten Land­kreis statt. Am Abend wird dann zum Live­kon­zert mit der Par­ty­band „Doch­rin­na“ ein­ge­la­den. Nach einem Fest­got­tes­dienst am Sonn­tag um zehn Uhr, gemein­sa­men Mit­tag­essen fin­det dann um 14.00 Uhr ein gro­ßer Fest­um­zug mit zahl­rei­chen Feu­er­weh­ren aus dem Land­kreis Forch­heim statt. Danach gemüt­li­cher Aus­klang im Fest­zelt mit der Blas­ka­pel­le Poxdorf.