Land­kreis Bam­berg: In 34 von 36 Gemein­den reißt die Mobil­funk­ver­bin­dung ab

Der Land­kreis Bam­berg unter­stützt die Gemein­den mit einer Mes­sung der Mobil­funk­ab­deckung bei der Schlie­ßung von Funklücken

So sehen die Ergebnisse der Messung der Mobilfunkabdeckung für  einen Straßenzug im Markt Burgebrach aus. Dort gibt es rund 94 Kilometer Straßen, entlang derer Nutzer von Smartphones mit vielen Abbrüchen der Verbindung rechnen müssen.

So sehen die Ergeb­nis­se der Mes­sung der Mobil­funk­ab­deckung für einen Stra­ßen­zug im Markt Bur­ge­brach aus. Dort gibt es rund 94 Kilo­me­ter Stra­ßen, ent­lang derer Nut­zer von Smart­phones mit vie­len Abbrü­chen der Ver­bin­dung rech­nen müssen.

Wo gibt es Funk­lö­cher für die Nut­zer von Smart­phones im Kreis? Die­ser Fra­ge ging der Land­kreis Bam­berg auf den Grund, nach­dem die Funk­ver­bin­dung sogar auf Auto­bah­nen immer wie­der unter­bro­chen wird. Das Ergeb­nis: In 34 von 36 Land­kreis­ge­mein­den gibt es Funk­lücken, in denen kein Mobil­funk­an­bie­ter zuver­läs­sig erreich­bar ist.

„Wir haben die­se Mes­sung in Auf­trag gege­ben, um unse­ren betrof­fe­nen Gemein­den die Mög­lich­keit zu geben, auf Augen­hö­he mit den Netz­be­trei­bern zu ver­han­deln“, so Land­rat Johann Kalb. Schließ­lich sei eine digi­ta­le Infra­struk­tur – schnel­les Inter­net und gute Mobil­funk­ver­bin­dun­gen – wich­ti­ge Stand­ort­vor­aus­set­zung. Außer­dem will der Land­kreis Bam­berg eine Wei­ter­ent­wick­lung des För­der­pro­gram­mes ansto­ßen, weil die­sem bis dato ledig­lich eine Kar­te zugrun­de liegt, die aus Daten von Netz­be­trei­bern hoch­ge­rech­net ist.

Nach die­ser bis­he­ri­gen Kar­te bil­den ledig­lich rund 80 der 10300 Stra­ßen­ki­lo­me­ter in 15 von 36 Kom­mu­nen im Land­kreis Bam­berg wei­ße Flecke in der Mobil­funk­ver­sor­gung aus. „Die­se Kar­te bil­det nicht die Lebens­wirk­lich­keit der Nut­zer ab“, hat­te Land­rat Johann Kalb auch nach Hin­wei­sen aus der Bevöl­ke­rung schon vor Mona­ten die För­der­ku­lis­se beim Wirt­schafts­mi­ni­ste­ri­um hin­ter­fragt. Mit Zwi­schen­er­geb­nis­sen aus der kon­kre­ten Mes­sung hat der Land­kreis im März das Baye­ri­sche Mobil­funk­zen­trum in Regens­burg und im April das Wirt­schafts­mi­ni­ste­ri­um befasst.

Der Land­kreis­chef sieht sich nun durch die Mess­wer­te bestä­tigt: „Die tat­säch­li­che Unter­ver­sor­gung ist zehn­mal so hoch wie im ursprüng­li­chen För­der­pro­gramm dar­ge­stellt. Es gibt wei­ße Flecken nicht nur in 15, son­dern in 34 von 36 Gemein­den. Die Ver­bin­dung reißt an Stra­ßen auf einer Län­ge von mehr als 800 Kilo­me­tern ab.“

Das Wirt­schafts­mi­ni­ste­ri­um hat bei der Vor­stel­lung der Mess­ergeb­nis­se in Bam­berg signa­li­siert, sich auch für die Kom­mu­nen, die aktu­ell kei­nen För­der­an­trag stel­len kön­nen, bei den Netz­be­trei­bern zu ver­wen­den, um einen Netz­aus­bau auf Kosten der Mobil­funk­be­trei­ber zu erreichen.

Die Mes­sung, die von der Fir­ma IK‑T Regens­burg durch­ge­führt wur­de, erfass­te alle Stra­ßen und Wege im Kreis. Auf rund fünf Metern genau kann aus den Kar­ten nun her­aus­ge­le­sen wer­den, wie gut bezie­hungs­wei­se schlecht der Emp­fang für die Net­ze von T‑Mobile, Voda­fone oder Telefonica/​O2 für die Mobil­funk­stan­dards 2G, 3G und 4G ist. 15 Mil­lio­nen Mess­wer­te wur­den hier­für erfasst. Vor eini­gen Tagen wur­den die Mess­wer­te den Bür­ger­mei­stern im Land­kreis Bam­berg vor­ge­stellt. In der kom­men­den Woche haben die Kom­mu­nen die Mög­lich­keit, die indi­vi­du­el­len Gemein­de­er­geb­nis­se mit dem Inge­nieur­bü­ro zu bespre­chen und das wei­te­re Vor­ge­hen zu diskutieren.

Allein im Markt Bur­ge­brach gibt es zum Bei­spiel knapp 94 Kilo­me­ter Stra­ßen, ent­lang derer Nut­zer von Smart­phones kaum Emp­fang haben und mit vie­len Abbrü­chen rech­nen müs­sen. Dies betrifft vor allem die süd­li­chen Orts­tei­le Trep­pen­dorf, Ober­köst und Hirsch­brunn. Jede Gemein­de erhält einen Kar­ten­satz, aus der die Mobil­funk­ver­sor­gung für ihr Gebiet hervorgeht.