Forch­hei­mer CSU will Rad­fah­ren fördern

Fahr­rad­freund­li­ches Forchheim
Antrag zur För­de­rung des Rad­fah­rens in der Gro­ßen Kreis­stadt Forchheim

Sehr geehr­ter Herr Oberbürgermeister,

das Fahr­rad ist ein umwelt­freund­li­ches, effek­ti­ves und auf kur­zen Strecken oft das schnell­ste Verkehrsmittel.
Wie auch ande­re Frak­tio­nen, deren Bemü­hun­gen wir aus­drück­lich unter­stüt­zen, liegt es auch uns am Her­zen, das Rad­fah­ren als umwelt­scho­nen­de und gesund­heits­för­dern­de Nah­ver­kehr­sal­ter­na­ti­ve in und rund um Forch­heim zu för­dern und kon­se­quent weiterzuentwickeln.

Dies unter ande­rem auf Grund­la­ge des aktu­el­len Fahr­rad­kli­ma­tests, eines Posi­ti­ons­pa­piers des ört­li­chen ADFC zum Rad­ver­kehr in Forch­heim sowie wei­te­rer Infor­ma­tio­nen und Beob­ach­tun­gen unse­rer Frak­ti­ons­kol­le­gin­nen und –kol­le­gen, die weit­ge­hend selbst begei­ster­te Fahr­rad­fah­rer sind.

Des­halb bean­tra­gen wir Folgendes:

  1. Rad-Wege­netz, Ver­kehrs­füh­rung und Fahrbahngestaltung:
    Fahr­rad­freund­li­che, teils inno­va­ti­ve Lösun­gen soll­ten geprüft und soweit mög­lich rea­li­siert wer­den, unter anderem
    – Die Zuläs­sig­keit des Rechts­ab­bie­gens von Rad­fah­rern an roten Ampeln mit­hil­fe grü­ner Pfei­le (die Bun­des­an­stalt für Stra­ßen­we­sen (BASt) testet der­zeit in einem Pilot­pro­jekt eine mög­li­che Grün­pfeil­re­ge­lung, die aus­schließ­lich für den Rad­ver­kehr gedacht ist).
    – Dar­über hin­aus soll die Ein­rich­tung von pri­vi­le­gier­ten Auf­stell­flä­chen für Rad­fah­rer an Ampeln geprüft und mit­tel­fri­stig an geeig­ne­ten Stel­len umge­setzt wer­den. Die­se Pole-Posi­ti­on erhöht maß­geb­lich die Sicher­heit unter ande­rem bei der Kon­stel­la­ti­on gera­de­aus fah­ren­der Räder und rechts­ab­bie­gen­der Kraftfahrzeuge.
    – Ampel­steue­rung und Ver­kehrs­in­seln: Ver­bes­se­rung der Ampel­steue­run­gen, dies auch mit dem Fokus, dass Ver­kehrs­in­seln, gera­de in Stoß­zei­ten, nicht zu über­füll­ten Risi­ko­zo­nen für Rad­fah­rer werden.
    – Die Ver­net­zung mit dem Land­kreis ist zu inten­si­vie­ren, hier­bei sind auf Lücken­schlüs­se bei Rad­we­gen sowie auf sinn­vol­le Beschil­de­run­gen zu achten.
    – An geeig­ne­ten Orten sind zeit­ge­mä­ße Fahr­rad­stän­der auf­zu­stel­len, auch zwecks För­de­rung des ÖPNV. Die Anzahl der Fahr­rad­ab­stell­plät­ze auf bei­den Sei­ten des Bahn­ho­fes ist – ggf. unter­stützt durch die bike+ride-Offensive der DB-Toch­ter „Sta­ti­on und Ser­vice“ – deut­lich zu erhöhen.
    – Gewähr­lei­stung der Sicher­heit, Funk­tio­na­li­tät und Fahr­bahn­qua­li­tät an Rad­we­gen, die­se dür­fen nicht zu Buckel­pi­sten ver­kom­men oder unnö­ti­ge Hin­der­nis­se oder Schwel­len aufweisen.
    – Inner­orts ist eine aus­rei­chen­de Beleuch­tung sicherzustellen.
    – Grund­sätz­lich soll­ten Rad­we­ge rot mar­kiert, anson­sten durch kla­re Rand­mar­kie­run­gen erkenn­bar sein.
    – Bei Bau­stel­len ist dar­auf zu ach­ten, dass durch Sper­run­gen nach Mög­lich­keit kei­ne sicher­heits­ge­fähr­den­den Eng­stel­len oder ver­gleich­ba­re Pro­ble­me entstehen.
  2. För­de­rung der E‑Mobilität:
    – Die Infra­struk­tur für E‑Bikes und ggf. auch E‑Roller ist in Abstim­mung mit den Stadt­wer­ken hin­sicht­lich Lade­sta­tio­nen kon­se­quent auszubauen.
    – Als Pilot­pro­jekt könn­te die Stadt eine gewis­se Anzahl von E‑Bike-Lasten­rä­dern zum Aus­lei­hen zur Ver­fü­gung stel­len, mit wel­chen inter­es­sier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ihre Ver­sor­gung (Ein­käu­fe) und Ent­sor­gung (Fahr­ten zu Wert­stoff­hö­fen) testen können.
  3. Infor­ma­ti­ons­of­fen­si­ve und Mit­wir­kung in fahr­rad­freund­li­chen Gremien:
    – Sei­tens der Stadt ist, ggf. zusam­men mit ört­li­chen Rad­händ­lern, Arbeit­ge­bern (Stich­wort „bike-lea­sing“), dem Ein­zel­han­del, Schu­len und den rele­van­ten Ver­ei­nen, das Rad­fah­ren als attrak­ti­ve Alter­na­ti­ve für den Per­so­nen­nah­ver­kehr herauszustellen.
    – Der kom­mu­na­le „Arbeits­kreis Fahr­rad“ mit Ver­tre­tern der Stadt­ver­wal­tung, wei­te­ren Behör­den­ver­tre­tern und dem ADFC ist wiederzubeleben.
    – Dar­über hin­aus ist dar­auf hin­zu­wir­ken, der „Arbeits­ge­mein­schaft fahr­rad­freund­li­cher Kom­mu­nen (AGFK)“ bei­zu­tre­ten. Vor­aus­set­zung für eine Mit­glied­schaft ist die Aus­zeich­nung als „Fahr­rad­freund­li­che Kom­mu­ne in Bay­ern“. Die­ser Titel wird vom Staats­mi­ni­ste­ri­um für Woh­nen, Bau und Ver­kehr auf Vor­schlag der AGFK Bay­ern verliehen.
  4. Tou­ri­stik:
    Das Rad­fah­ren ist auch aus tou­ri­sti­schen Aspek­ten kon­se­quent weiterzuentwickeln.
  5. Pla­nung und Finanzierung:
    – Auf Grund­la­ge eines zu prio­ri­sie­ren­den Maß­nah­men­plans ist ein mit­tel­fri­sti­ges Finan­zie­rungs­kon­zept zu erstellen.
    – Hier­bei sind mög­li­che öffent­li­che För­der­mit­tel zu berücksichtigen.

Mit freund­li­chem Gruß
Udo Schön­fel­der