BUND Natur­schutz star­tet Bür­ger­an­trag zum Schutz der Arten­viel­falt auf dem Flug­platz Breitenau

Die Jah­res­mit­glie­der­ver­samm­lung des BUND Natur­schutz Bam­berg am Mitt­woch, den 15. Mai stand ganz im Zei­chen der Bür­ger­be­tei­li­gung. Zum einen wur­de mit der Ver­lei­hung des Bam­ber­ger Natur­schutz­prei­ses an die Bür­ger­initia­ti­ve „Für den Haupts­moor­wald“ her­aus­ra­gen­des Bür­ger­en­ga­ge­ment gewür­digt. Zum ande­ren star­te­te der BUND Natur­schutz die Unter­schrif­ten­samm­lung für den Bür­ger­an­trag zur Aus­wei­sung des Natur­schutz­ge­biets „Flug­platz Breitenau“.

Das Ziel des Bür­ger­an­trags ist, dass sich der Bam­ber­ger Stadt­rat bei der Regie­rung von Ober­fran­ken dafür ein­setzt, den Flug­platz Brei­ten­au als Natur­schutz­ge­biet aus­zu­wei­sen. Der Bür­ger­an­trag ist ein bis­her kaum bekann­tes Instru­ment der direk­ten Demo­kra­tie. Wenn min­de­stens 1 Pro­zent der Bam­ber­ger Wahl­be­rech­tig­ten unter­schreibt, muss der Antrag im Stadt­rat behan­delt wer­den. „Dann kann die Stadt­spit­ze zei­gen, dass für sie der Erhalt der Arten­viel­falt nicht bloß ein Lip­pen­be­kennt­nis ist“, beton­te Mar­tin Bücker, Vor­sit­zen­der des BUND Natur­schutz Bamberg.

Die Frei­flä­che des Flug­plat­zes Brei­ten­au ist ein Sand­le­bens­raum von bay­ern­wei­ter Bedeu­tung. Bereits seit über zwei Jahr­zehn­ten for­dert der BUND Natur­schutz Bam­berg des­halb die Aus­wei­sung eines Natur­schutz­ge­biets. „Die enor­me Arten­viel­falt der Sand­le­bens­räu­me gehört zum Natur­er­be Bam­bergs. Obwohl der öko­lo­gi­sche Wert die­ser Flä­che unbe­strit­ten ist, waren unse­re Schutz­be­mü­hun­gen bis­her lei­der ver­geb­lich. In den letz­ten Jah­ren wur­den die Bio­top­flä­chen immer klei­ner. Mit dem Bür­ger­an­trag an den Bam­ber­ger Stadt­rat wol­len wir des­halb der For­de­rung nach Aus­wei­sung eines Natur­schutz­ge­biets Nach­druck ver­lei­hen“ begrün­det Erich Spran­ger, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des Kreis­grup­pe Bam­berg, das Vor­ge­hen. Aktu­ell dro­hen mit dem geplan­ten Instru­men­ten­flug und durch die Erwei­te­rung einer gro­ßen Fir­ma wei­te­re Beein­träch­ti­gun­gen und Zer­stö­run­gen, so Spran­ger wei­ter. Es sei des­halb drin­gend gebo­ten, die gro­ßen Sand­le­bens­räu­me des Bam­ber­ger Flug­plat­zes in ihrer Gesamt­heit als Natur­schutz­ge­biet zu sichern und vor wei­te­ren Ein­grif­fen und Flä­chen­ver­lu­sten zu bewah­ren. Unter­schrif­ten­li­sten für den Bür­ger­an­trag lie­gen im Büro des BUND Natur­schutz, Kapu­zi­ner­stra­ße 12, aus. Eine Über­sicht wei­te­rer Sam­mel­stel­len wird auf der Home­page unter www​.bam​berg​.bund​-natur​schutz​.de ver­öf­fent­licht. Dort kann die Liste auch zum Aus­drucken her­un­ter gela­den werden.

Bür­ger­initia­ti­ve „Für den Haupts­moor­wald“ mit dem Bam­ber­ger Natur­schutz­preis geehrt

Wäh­rend beim The­ma Flug­platz die Unter­schrif­ten­samm­lung gera­de ange­lau­fen ist, führ­te im ver­gan­ge­nen Jahr die Bür­ger­initia­ti­ve Für den Haupts­moor­wald mit der Samm­lung von mehr als 13.000 Unter­schrif­ten den erfolg­rei­chen Bür­ger­ent­scheid zur Zukunft des Haupts­moor­wal­des her­bei. Der BUND Natur­schutz Bam­berg ver­lieh der Bür­ger­initia­ti­ve dafür den Bam­ber­ger Natur­schutz­preis. Mit dem Preis, der mit 500 Euro dotiert ist, wer­den seit 1990 Ein­zel­per­so­nen, Grup­pen oder Orga­ni­sa­tio­nen gewür­digt, die in Stadt oder Land­kreis Bam­berg Her­aus­ra­gen­des für den Natur­schutz leisten.

Tom Konop­ka, Regio­nal­re­fe­rent des BUND Natur­schutz in Bay­ern, hob in sei­ner Lau­da­tio die Lei­stun­gen der Bür­ger­initia­ti­ve Für den Haupts­moor­wald her­vor: „Zum Glück gibt es Men­schen wie Sie, die wei­ter den­ken als bis zur näch­sten Wahl. Die sich ohne wirt­schaft­li­che Inter­es­sen für das All­ge­mein­wohl ein­set­zen. Dass Sie sich für die Erhal­tung des Haupts­moor­wal­des und gegen wei­te­ren Flä­chen­ver­brauch ehren­amt­lich ein­setz­ten, dass Sie auf demo­kra­ti­sche Ent­schei­dungs­fin­dung setz­ten und sich nicht beir­ren lie­ßen, das ehrt Sie alle.“ Konop­ka ver­wies in der Rede auf den anhal­ten­den Flä­chen­fraß in Bay­ern und den immensen Res­sour­cen­ver­brauch auf Kosten der kom­men­den Gene­ra­tio­nen. Für die Bür­ger­initia­ti­ve nah­men Karin Ein­wag, Ste­fan Kurz und Jonas Glü­sen­kamp den Preis ent­ge­gen. Die­ser bedank­te sich stell­ver­tre­tend für die gan­ze Bür­ger­initia­ti­ve und ver­wies dabei dar­auf, dass die jah­re­lan­ge Vor­ar­beit des BUND Natur­schutz den Weg zum erfolg­rei­chen Bür­ger­ent­scheid „Für den Haupts­moor­wald“ geeb­net habe, als sich noch kaum jemand für das The­ma inter­es­sier­te. So wünsch­ten sich zum Abschluss der fei­er­li­chen Preis­ver­lei­hung alle Betei­lig­ten wei­ter eine gute Zusam­men­ar­beit, um gemein­sam für den Erhalt des Haupts­moor­wal­des, für Kli­ma­schutz und Arten­viel­falt einzustehen.