Hohl­mei­er auf dem Wal­ber­la, CSU umgeht Ver­bot poli­ti­scher Werbung

Nun gehört auch sie zu den Hart­ge­sot­te­nen, die wie ande­re Käl­te­re­si­sten­te am ver­gan­ge­nen Sonn­tag das Wal­ber­la bestie­gen. Von Moni­ka Hohl­mei­er, der CSU-Kan­di­da­tin für das EU-Par­la­m­entz, ist die Rede. Sie war gekom­men, um in Beglei­tung ihrer Anhän­ger aus Leu­ten­bach, Wein­garts und Kirch­eh­ren­bach auf den „Berg der Fran­ken“ zu gehen.

Frei­lich, vor und wäh­rend des schwie­ri­gen Auf­stieg von der Leu­ten­ba­cher Sei­te aus wur­den zwei Baum­fried­hö­fe besich­tigt. Die­se sind das Resul­tat der Tätig­keit ver­är­ger­ter Land­wir­te, die im Zusam­men­hang der Bio­top­kar­tie­rung in ver­mu­te­ter Ver­bin­dung mit dem Volks­be­geh­ren „Ret­tet die Bie­nen“ ihre Streu­obst­wie­sen von den alten Kirsch­bäu­men befrei­ten. Von den einst stol­zen, die Land­schaft prä­gen­den Hoch­stamm­bäu­men sind nur noch die Wur­zel­stücke übrig bzw. die ent­haup­te­ten und ihrer Äste beraub­ten Bäu­me. Moni­ka Hohl­mei­er, wel­che bestürzt die Sor­gen der Land­wir­te teil­te, wur­de da nicht warm ums Herz. „Scha­de, dass die Arbeit der Bau­ern so wenig Wert­schät­zung fin­det. Sie brau­chen unse­re Unter­stüt­zung und kei­ne Bevor­mun­dung“, mein­te sie ange­sichts der Ster­be­bil­der. Ein Leb­ku­chen­herz mit ihren Initia­li­en, wel­ches ihr Bezirks­rat Ulli Schürr oben auf dem Wal­ber­la­pla­teau um den Hals häng­te, war nicht wirk­lich ein Trost für sie. Gebacken und getränkt mit Kirsch­was­ser, gewon­nen aus Streu­obst­kir­schen vom Vor­jahr, hat­te es Josef Kraus, Bäcker­mei­ster aus Oberehrenbach.

Auf­merk­sam­keit erreg­ten anschlie­ßend zwei Euro­pa­fah­nen, wel­che von der CSU mit­ge­bracht wur­den. Micha­el Knör­lein, CSU-Vor­sit­zen­der von Kirch­eh­ren­bach und dort 2. Bür­ger­mei­ster, wies auf das Ver­bot poli­ti­scher Wer­bung auf dem Wal­ber­la hin. Doch als Rank und Schürr unter der dort im Stur­me wehen­den Fran­ken­fah­ne die Euro­pa­fah­nen ent­roll­ten und flat­tern lie­ßen, muss­te sich Knör­lein geschla­gen geben. Denn die drei im Win­de flat­tern­den Fah­nen tra­gen kein Par­tei­lo­go, sind kei­ner Par­tei zuzu­ord­nen, sind also neu­tral, wie jeder­mann sehen konn­te. Im Grun­de wol­len sie, so sag­ten die CSU’ler, nur als Euro­pä­er Flag­ge zei­gen und nicht nur dem rau­hen Win­de auf dem Wal­ber­la trot­zen. Unter die­sen Fah­nen könn­ten sich alle Demo­kra­ten ver­sam­meln, war die Mehr­heits­mei­nung umste­hen­der Fest­be­su­cher, wel­che von den uner­schrocke­nen Fah­nen­schwin­gern um ihre Mei­nung gefragt wurden.

Geht es nach Rai­mund Dörf­ler, dem CSU-Vor­sit­zen­den von Leu­ten­bach-Mit­te­leh­ren­bach, wel­cher Ober­fran­kens Abge­ord­ne­te Moni­ka Hohl­mei­er schon zum 2. Male ein­ge­la­den und aufs Wal­ber­la führ­te, dann gibt es bei der Euro­pa­idee nichts zu dis­ku­tie­ren. „Euro­pa ist ein Frie­dens­pro­jekt, an dem alle demo­kra­ti­schen Par­tei­en mit­wir­ken, das den Frie­den sichert und an des­sen ursprüng­li­cher Ziel­set­zung es nichts aus­zu­set­zen gibt. Auch an sei­ner Fah­ne nicht. Denn sie ist überparteilich“.

(dö)