Hubert Aiwan­ger in Bay­reuth: Hand­werk ist „high­tech par excellence“

Bay­erns Wirt­schafts­mi­ni­ster und stell­ver­tre­ten­der Mini­ster­prä­si­dent Hubert Aiwan­ger besuch­te das Kom­pe­tenz­zen­trum Digi­ta­les Hand­werk (KDH) in Bayreuth

Ausgerüstet mit VR-Brille und digitaler Lackierpistole sammelte Staatsminister Hubert Aiwanger ganz besondere Eindrücke zum Thema Digitalisierung.  (Foto: HWK für Oberfranken – Stefan Dörfler).

Aus­ge­rü­stet mit VR-Bril­le und digi­ta­ler Lackier­pi­sto­le sam­mel­te Staats­mi­ni­ster Hubert Aiwan­ger ganz beson­de­re Ein­drücke zum The­ma Digi­ta­li­sie­rung. (Foto: HWK für Ober­fran­ken – Ste­fan Dörfler).

„Wir müs­sen Hand­werk und Gym­na­si­en stär­ker zusam­men­füh­ren“, damit griff der stell­ver­tre­ten­de Mini­ster­prä­si­dent und baye­ri­sche Wirt­schafts­mi­ni­ster Hubert Aiwan­ger bei sei­nem Besuch des Kom­pe­tenz­zen­trums Digi­ta­les Hand­werk (KDH) auf, was Kam­mern und Ver­bän­de schon lan­ge for­dern: Näm­lich die beruf­li­che Bil­dung wei­ter zu stär­ken und dabei auf­zu­zei­gen, dass das Hand­werk auch für Abitu­ri­en­ten inter­es­san­te Kar­rie­re­we­ge bie­tet. „Rund 10 Pro­zent der Aus­zu­bil­den­den im Hand­werk sind heu­te bereits Abitu­ri­en­ten, das sind drei­mal so vie­le wie vor zehn Jah­ren. Gera­de das KDH ist dazu der rich­ti­ge Weg, um die­se erfreu­li­che Ent­wick­lung wei­ter anzu­schie­ben“, so Aiwan­ger wei­ter. Denn die Umset­zun­gen im Kom­pe­tenz­zen­trum zeig­ten deut­lich, „dass Hand­werk nicht immer nur Ham­mer und Mei­ßel, son­dern auch high­tech par excel­lence sein kann.“

Der Mini­ster bil­de­te sich die­ses Urteil aus den Ein­drücken von erfolg­reich umge­setz­ten Pra­xis­pro­jek­ten, sowie im Rah­men einer Füh­rung durch die Maler- und die Schrei­ner­werk­statt in der Hand­werks­kam­mer, wo er – aus­ge­stat­tet mit VR-Bril­le und digi­ta­ler Lackier­pi­sto­le – die Mög­lich­kei­ten der Digi­ta­li­sie­rung haut­nah erle­ben konnte.

Auch Hand­werks­kam­mer­prä­si­dent Tho­mas Zim­mer beton­te die Bedeu­tung der Digi­ta­li­sie­rung für das ober­frän­ki­sche Hand­werk und unter­strich, wel­che Chan­cen sie mit sich brin­ge. Der Bedarf nach Bera­tung und Unter­stüt­zung bei der Digi­ta­li­sie­rung sei aber nach wie vor groß, so Zim­mer wei­ter. „Gut ein Drit­tel unse­rer Mit­glieds­be­trie­be hat die vie­len Vor­tei­le, aber auch die Not­wen­dig­keit der Digi­ta­li­sie­rung erkannt und sie inve­stie­ren bereits jetzt. Das heißt aber auch, dass zwei Drit­tel aktu­ell eben noch kein Geld für Digi­ta­li­sie­rungs­maß­nah­men in die Hand neh­men. Es ist also noch Luft nach oben!“

Hilf­reich ist dabei vor allem der sog. Digi­talbo­nus, den Betrie­be in Bay­ern bean­tra­gen kön­nen, wenn sie in Digi­ta­li­sie­rungs­maß­nah­men inve­stie­ren möch­ten. „Er flan­kiert das KDH her­vor­ra­gend“, erläu­ter­te Tho­mas Kol­ler, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der HWK. „Den­noch müss­te er etwas kun­den­freund­li­cher gestal­tet sein und schnel­ler abge­wickelt wer­den.“ Tho­mas Kol­ler nann­te noch wei­te­re Maß­nah­men, die not­wen­dig sei­en, um die Digi­ta­li­sie­rung im Hand­werk vor­an­zu­trei­ben. Neben der Ver­ste­ti­gung und Aus­wei­tung der Kom­pe­tenz­zen­tren des Hand­werks müs­se die Digi­ta­li­sie­rung auch in die beruf­li­che Bil­dung inte­griert sowie die Infra­struk­tur gestärkt wer­den. Dazu brau­che es ein moder­nes Breit­band­netz sowie den zügi­gen Auf- und Aus­bau des 5G-Stan­dards im Mobil­funk. „Wir wol­len die Digi­ta­li­sie­rung prak­tisch umset­zen und auch für klei­ne Betrie­be greif­bar machen. Doch die Anwen­dung und Umset­zung bestehen­der Tech­no­lo­gien, pass­ge­nau für das Hand­werk, gelingt uns nur, wenn wir auch die nöti­ge Infra­struk­tur dazu haben.“