Mela­nie Huml setzt auf Akzep­tanz digi­ta­ler Tech­nik in der ambu­lan­ten Pflege

Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­rin prä­sen­tiert in Bay­reuth neue Wanderausstellung

Melanie Huml. Foto: StMGP

Mela­nie Huml. Foto: StMGP

Bay­erns Pfle­ge­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml will die Akzep­tanz digi­ta­ler all­tags­un­ter­stüt­zen­der Assi­stenz­lö­sun­gen (AAL) vor­an­trei­ben und mit moder­ner Tech­nik errei­chen, dass Pfle­ge­be­dürf­ti­ge so lan­ge wie mög­lich zu Hau­se woh­nen blei­ben kön­nen. Huml beton­te anläss­lich des 2. AAL-Kon­gres­ses der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken am Don­ners­tag in Bay­reuth: „Die Digi­ta­li­sie­rung kann dabei hel­fen, älte­ren Men­schen und Pfle­ge­be­dürf­ti­gen mehr Sicher­heit zu geben und den All­tag zu erleich­tern. Mein Ziel ist, die­se Chan­cen kon­se­quent zu nutzen.“

Momen­tan ist die Nach­fra­ge nach so genann­ten AAL-Lösun­gen ins­be­son­de­re in der ambu­lan­ten Pfle­ge noch zurück­hal­tend. Im Rah­men des lau­fen­den For­schungs­pro­jekts „9 x selbst­be­stimmt Woh­nen in Ober­fran­ken“ wird der­zeit unter­sucht, unter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen tech­ni­sche digi­ta­le Lösun­gen ein­ge­setzt und bes­ser akzep­tiert wer­den. Erste Ergeb­nis­se deu­ten dar­auf hin, dass die Ange­hö­ri­gen eine ent­schei­den­de Rol­le dabei spie­len, die Akzep­tanz von AAL-Lösun­gen zu verbessern.

Huml unter­strich: „Es ist mir ein Anlie­gen, Vor­be­hal­te in der Bevöl­ke­rung gegen­über der moder­nen Tech­nik abzu­bau­en. Wir wol­len die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger von den Vor­tei­len der digi­ta­len Anwen­dun­gen über­zeu­gen. Klar ist dabei: Tech­ni­sche Unter­stüt­zung ist nur dann sinn­voll, wenn sie nicht zula­sten des per­sön­li­chen Kon­takts geht. Moder­ne Tech­nik soll assi­stie­ren – nicht erset­zen. Gute Pfle­ge gelingt vor allem dann, wenn Frei­räu­me für mehr mensch­li­che Zuwen­dung geschaf­fen werden!“

Wie all­tags­un­ter­stüt­zen­de Assi­stenz­lö­sun­gen aus­se­hen könn­ten, zeigt eine Wan­der­aus­stel­lung, die aus dem Pro­jekt ent­stan­den ist. Start war am Don­ners­tag in Bay­reuth – sie wird bis zum 10. Mai im Neu­en Rat­haus zu sehen sein. Bereits zehn wei­te­re Land­krei­se und Städ­te haben ihr Inter­es­se an der Wan­der­aus­stel­lung bekun­det. Im Mit­tel­punkt ste­hen neun Lit­faß­säu­len, die zei­gen, vor wel­chen Her­aus­for­de­run­gen Fami­li­en ste­hen, die das Woh­nen eines Ange­hö­ri­gen gestal­ten müs­sen – und wie sie bera­ten wur­den. Zwei Kurz­fil­me ergän­zen die Aus­stel­lung mit wei­te­ren Informationen.

Die Mini­ste­rin erläu­ter­te: „Es ist wich­tig, dass der Ein­satz von Tech­nik über klas­si­sche Hilfs­mit­tel wie Roll­stüh­le oder Rol­la­to­ren hin­aus­geht. Ein Bei­spiel dafür sind soge­nann­te Smart-Home-Lösun­gen wie etwa die auto­ma­ti­sche Abschal­tung aller elek­tro­ni­schen Gerä­te beim Ver­las­sen der Woh­nung oder auto­ma­ti­sche Roll­la­den- und Beleuchtungssteuerung.“

Das Pro­jekt „9 x Selbst­be­stimmt Woh­nen“ wird vom baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge mit rund 577.000 Euro unter­stützt. Neben dem Pro­jekt­trä­ger, der Joseph-Stif­tung aus Bam­berg, sind als wei­te­re Part­ner die Sozi­al­stif­tung Bam­berg sowie die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken betei­ligt. Das Insti­tut für Psy­cho­ge­ron­to­lo­gie an der Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg eva­lu­iert das Pro­jekt bis 2020.

Wei­te­re Ter­mi­ne der Wan­der­aus­stel­lung sind:

  • 12.04.2019 bis 10.05.2019 Bay­reuth, Neu­es Rathaus
  • 10.05.2019 bis 11.06.2019 Forch­heim, Landratsamt
  • 01.06.2019 bis 30.06.2019 Bay­reuth, Rentenversicherung
  • 02.09.2019 bis 30.09.2019 Lich­ten­fels, Ort noch unklar
  • 04.10.2019 bis 01.11.2019 Coburg, Ämter­ge­bäu­de Lichtenhof
  • 11.11.2019 bis 14.12.2019 Bam­berg Stadt, Bür­ger­rat­haus und Antonistift
  • 10.01.2020 bis 07.02.2020 Bam­berg, Landratsamt
  • 23.03.2020 bis 17.04.2020 Wun­sie­del, Landratsamt
  • 11.05.2020 bis 05.06.2020 Hof, Landratsamt