Erste Wei­ter­bil­dungs­rei­he im Pro­jekt „Zukunft Bau 2025“ der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken fand beim Bau­ge­wer­be sehr guten Anklang

Symbolbild Bildung

Von inno­va­ti­ven Bau­stof­fen bis zur digi­ta­len Vermessung

In ins­ge­samt fünf Modu­len rüste­te sich das ober­frän­ki­sche Bau­ge­wer­be für die Zukunft. Die pass­ge­naue und pra­xis­ori­en­tier­te Wei­ter­bil­dung, die die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken mit Unter­stüt­zung der Rai­ner Mark­graf Stif­tung und der Baye­ri­schen Bau­aka­de­mie Feucht­wan­gen durch­führ­te, wid­me­te sich in jedem Modul einem bestimm­ten Pra­xis­the­ma, das mit Fach­vor­trä­gen durch­leuch­tet und mit Aus­stel­lun­gen und Vor­füh­run­gen ergänzt wur­de. Zum Abschluss ging es um die digi­ta­le Daten­er­fas­sung auf der Baustelle.

Eine Drohne kann ein nützliches Instrument für die digitale Außenvermessung von Gebäuden sein. (Quelle: HWK für Oberfranken)

Eine Droh­ne kann ein nütz­li­ches Instru­ment für die digi­ta­le Außen­ver­mes­sung von Gebäu­den sein. (Quel­le: HWK für Oberfranken)

„Die Bau­bran­che hängt beim Pro­duk­ti­vi­täts­wachs­tum den ande­ren Bran­chen hin­ter­her“, so Dipl.-Architektin Kir­stin Bun­send­al von der Baye­ri­schen Bau­Aka­de­mie Feucht­wan­gen. Dabei kön­ne schon eine Bau­stel­len­ver­mes­sung mit­tels Laser­scan­ning die Pro­duk­ti­vi­tät am Bau deut­lich ver­bes­sern, egal ob mit ter­re­stri­scher Ver­mes­sung, dem soge­nann­ten Mobi­le Map­ping oder „Air­bor­ne“ – sprich mit einer Droh­ne als Hilfs­mit­tel. Die durch die­se Ver­fah­ren gesam­mel­ten Roh­da­ten kön­nen heut­zu­ta­ge pro­blem­los zusam­men­ge­fasst wer­den, so dass sehr schnell 3D-Model­le dar­aus ent­ste­hen, die vom Hand­wer­ker selbst für die effek­ti­ve­re Bau­pla­nung genutzt wer­den kön­nen, in der Zusam­men­ar­beit mit ande­ren Hand­werks­ge­wer­ken, aber auch in der Kun­den­ab­spra­che von Vor­teil sind.

Zeit­er­spar­nis durch digi­ta­le Vermessung

Mit Hilfe von Apps gelangen die ermittelten Messwerte in Sekundenschnelle zur Weiterverarbeitung auf den Bildschirm. (Quelle: HWK für Oberfranken)

Mit Hil­fe von Apps gelan­gen die ermit­tel­ten Mess­wer­te in Sekun­den­schnel­le zur Wei­ter­ver­ar­bei­tung auf den Bild­schirm. (Quel­le: HWK für Oberfranken)

Bei der Schu­lung wur­den alle drei Ver­fah­ren vor­ge­stellt und live prä­sen­tiert, um den Teil­neh­mer sofort den Pra­xis­nut­zen vor­füh­ren zu kön­nen. So bie­tet etwa Bosch die unter­schied­lich­sten Apps zur Wei­ter­ver­ar­bei­tung der Mess­da­ten an. In Sekun­den­schnel­le ent­ste­hen so am Bild­schirm Auf­maß, Grund­riss und Flä­chen­plan. Mit den Pro­duk­ten der Fir­ma Hil­ti kommt der digi­ta­le Plan auf die Bau­stel­le. Mit den „Navi­ga­ti­ons­ge­rä­ten“ für den Bau las­sen sich die phy­si­sche und die digi­ta­le Welt ide­al ver­bin­den. Eine Zeit­er­spar­nis von bis zu 28 Pro­zent bei der Ver­mes­sung ist damit zu errei­chen. Die Syste­me von Lei­ca Geo­sy­stems erlau­ben mit­tels des Ver­fah­rens Ste­reo-Foto­gramm­me­trie sogar eine Ver­mes­sung inner­halb eines vor­her auf­ge­nom­me­nen Fotos.

Der digi­ta­le Wan­del im Bau­ge­wer­be schrei­tet also vor­an, auch wenn sich gera­de klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men (KMU) in der Regi­on noch etwas schwer tun in punc­to Digi­ta­li­sie­rung. „Daher haben wir eini­ge digi­ta­le Tech­no­lo­gien und Hilfs­mit­tel auch bereits in die erste Fort­bil­dungs­rei­he des Pro­jekts ‚Zukunft Bau 2025‘ inte­griert, ohne dabei die ande­ren, von den Betrie­ben gewünsch­ten The­men­be­rei­che zu ver­nach­läs­si­gen“, sag­te Dipl.-Ing. Hel­mut Koh­ler als Pro­jekt­lei­ter der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken. „Mit den ins­ge­samt fünf Modu­len woll­ten wir einen Bei­trag lei­sten, die hei­mi­sche Bau­wirt­schaft zukunfts­fä­hig aufzustellen“.

Pra­xis­tipps kamen sehr gut an

Dass dies gelun­gen ist, zei­gen die Rück­mel­dun­gen der Hand­wer­ker, die die­se gelun­ge­ne Mischung aus Theo­rie und Pra­xis als durch­weg gut bis sehr gut bewer­te­ten. Vor allem die Tat­sa­che, dass die jewei­li­gen Fach­re­fe­ren­ten gute Tipps für eine pra­xis­taug­li­che Umset­zung parat hat­ten, kam bei den Teil­neh­mern gut an. Die Inhal­te reich­ten von Grund­la­gen der Bau­phy­sik und inno­va­ti­ven Wand­bau­stof­fe über die Opti­mie­rung des Bau­ab­laufs durch das Zau­ber­wort BIM (Buil­ding Infor­ma­ti­on Mode­ling), die digi­ta­le Bau­ak­te, das The­ma Selbst­ma­nage­ment in digi­ta­len Zei­ten und eben die Daten­er­fas­sung mit modern­sten Hilfsmitteln.

„Ein wich­ti­ges Prin­zip der Wei­ter­bil­dungs­rei­he war die Tat­sa­che, dass der theo­re­ti­sche Hin­ter­grund immer durch Anwen­dungs­bei­spie­le ergänzt wird. Und so gab es jede Men­ge Infor­ma­tio­nen aus der Pra­xis für die anwe­sen­den Prak­ti­ker“, so das Fazit von Hel­mut Kohler.

In den kom­men­den Mona­ten wird die Hand­werks­kam­mer nun die erste Fort­bil­dungs­rei­he gründ­lich eva­lu­ie­ren, gege­be­nen­falls opti­mie­ren und dann im kom­men­den Win­ter deren zwei­te Durch­füh­rung orga­ni­sie­ren. Außer­dem wird gemein­sam mit der Rai­ner Mark­graf Stif­tung dis­ku­tiert, wei­te­re Gewer­ke mit­ein­zu­be­zie­hen. Immer mit dem Ziel, das ober­frän­ki­sche Bau­ge­wer­be in sei­ner Gesamt­heit zukunfts­fä­hig zu machen.