Peter Wohl­le­ben mit Baye­ri­scher Natur­schutz­me­dail­le geehrt

„Natur ist nicht Kampf, Natur ist Solidarität!“

Verleihung der Bayerischen Naturschutzmedaille – von links: BUND-Vorsitzender Hubert Weiger, stellvertretende BN-Vorsitzende Doris Tropper, Miriam und Peter Wohlleben, BN-Vorsitzender Richard Mergner, stellvertretender BN-Vorsitzender Sebastian Schönauer. Foto: BN/Toni Mader

Ver­lei­hung der Baye­ri­schen Natur­schutz­me­dail­le – von links: BUND-Vor­sit­zen­der Hubert Wei­ger, stell­ver­tre­ten­de BN-Vor­sit­zen­de Doris Trop­per, Miri­am und Peter Wohl­le­ben, BN-Vor­sit­zen­der Richard Mer­gner, stell­ver­tre­ten­der BN-Vor­sit­zen­der Seba­sti­an Schö­nau­er. Foto: BN/​Toni Mader

Sei­ne Bücher haben bei vie­len Men­schen neu­es Inter­es­se am Wald und dem Leben der Bäu­me geweckt. Für sein Wir­ken ver­lieh der BUND Natur­schutz (BN) dem För­ster und Best­sel­ler­au­tor Peter Wohl­le­ben am Frei­tag in Bam­berg die Baye­ri­sche Naturschutzmedaille.

„Wir freu­en uns ganz beson­ders, dass der Wald durch Ihr Wir­ken einen neu­en Stel­len­wert bekom­men hat“, beton­te BUND-Vor­sit­zen­der Hubert Wei­ger bei sei­ner Lau­da­tio. Die Deut­schen, so Wei­ger, hät­ten eine tie­fe Bezie­hung zu ihren Wäl­dern. Auch die Geschich­te des Natur­schut­zes doku­men­tie­re dies. Doch der Ein­satz für den Schutz der Wäl­der sei oft sehr kon­flikt­be­la­stet. Nicht sel­ten über­wie­ge kurz­fri­sti­ges Den­ken, so Wei­ger, und der Wald wer­de „maschi­nen­ge­recht her­ge­rich­tet, um nicht zu sagen hingerichtet“.

Wohl­le­ben habe mit sei­nen Büchern eine ande­re Sei­te des Wal­des bekannt gemacht, beton­te Hubert Wei­ger: „Sie haben es mei­ster­haft ver­stan­den, kom­pli­zier­te For­schungs­er­geb­nis­se in einer Spra­che zu trans­por­tie­ren, die die Men­schen ver­ste­hen, die sie anrührt und in die Geheim­nis­se des Wal­des hin­ein­führt.“ So hät­te der För­ster beschrie­ben, dass die ver­meint­li­che Kon­kur­renz im Wald um Licht und Roh­stof­fe tat­säch­lich geprägt ist von Soli­da­ri­tät. Bäu­me wech­seln sich bei­spiels­wei­se ab, wann sie blü­hen oder küm­mern sich um ihren Nachwuchs.
Wei­ger bedank­te sich für Peter Wohl­le­bens „Mut machen­den Ein­satz für unse­re Wäl­der und damit für die Zukunft!“

Peter Wohl­le­ben erklär­te sich den teils hef­ti­gen Wider­spruch gegen sei­ne Aus­sa­gen mit dem auf­klä­re­ri­schen Den­ken unse­rer Zeit, das die Welt „als gro­ße Maschi­ne“ ver­ste­he. In einem Ran­king, in dem der Mensch im eige­nen Ver­ständ­nis ganz oben ste­he, begrei­fe man Bäu­me oft als Die­ner. Die gän­gi­ge Auf­fas­sung vom Leben im Wald sei die eines Kamp­fes um Roh­stof­fe und Licht, so Wohl­le­ben. Dabei gel­te viel­mehr: „Natur ist nicht Kampf, Natur ist Soli­da­ri­tät!“ Wohl­le­ben plä­dier­te für wei­te­re Natio­nal­par­ke, um wert­vol­le Wäl­der zu erhal­ten – „für uns und für unse­re Kindeskinder“.

Den herz­li­chen Dank des BN sprach auch der Lan­des­vor­sit­zen­de Richard Mer­gner aus – dafür, „dass Sie sich für den Wald­na­tur­schutz und für einen wei­te­ren Wald­na­tio­nal­park in Bay­ern ein­set­zen und Men­schen durch Ihre Bücher moti­vie­ren, über Bäu­me und den Wald neu nach­zu­den­ken und den Wald neu zu entdecken“.
„Sie haben ein Her­zens­the­ma des BUND Natur­schutz in die brei­te Öffent­lich­keit getra­gen“, ergänz­te Mer­gners Stell­ver­tre­te­rin Doris Tropper.

Die Baye­ri­sche Natur­schutz­me­dail­le ist eine Aus­zeich­nung, die der BUND Natur­schutz seit über 45 Jah­ren an Per­sön­lich­kei­ten ver­gibt, die sich um den Umwelt- und Natur­schutz ver­dient gemacht haben.

Für die musi­ka­li­sche Umrah­mung sorg­te ein Quer­flö­ten­en­sem­ble der Städ­ti­schen Musik­schu­le Bamberg.