Gar­ten­vö­gel Füt­tern erlaubt!

Vogel­pa­ra­dies natur­na­her Gar­ten – Früh­lings­an­fang beson­ders nah­rungs­arm für Tiere

Mit den ersten son­ni­gen Tagen ver­stau­en die mei­sten Men­schen ihre Fut­ter­häus­chen wie­der im Schup­pen. Dabei fin­den die Vögel gera­de zum Früh­jahrs­be­ginn oft nur wenig Nah­rung. „Bee­ren­sträu­cher und Samen­stän­de vom Vor­jahr sind bereits leer­ge­fres­sen und die gro­ße Viel­falt der Insek­ten­ar­ten ist als Nah­rung noch nicht ver­füg­bar“, erklärt die Diplom-Forst­in­ge­nieu­rin Mar­ti­na Geh­ret beim LBV. Das bald anste­hen­de Brut­ge­schäft, die Jun­gen­auf­zucht und die anschlie­ßen­de Mau­ser sind für die Vögel jedoch mit einem hohen Ener­gie­auf­wand ver­bun­den. „Wer Spaß dar­an hat, kann des­halb unse­re hei­mi­schen Vögel im Gar­ten sowohl jetzt als auch das gan­ze Jahr über mit Fut­ter anlocken.“ Fut­ter­stel­len sind außer­dem eine gute Mög­lich­keit Vögel zu beob­ach­ten und ihr Ver­hal­ten kennenzulernen.

Wer bei der ganz­jäh­ri­gen Vogel­füt­te­rung ein paar Regeln beach­tet, scha­det den gefie­der­ten Gar­ten­be­woh­nern nicht. An ober­ster Stel­le steht dabei die Hygie­ne an der Fut­ter­stel­le. Denn Krank­hei­ten kön­nen sich leich­ter aus­brei­ten, wo sich vie­le Vögel ver­sam­meln. Als Fut­ter, das die beste Ener­gie lie­fert, eige­nen sich im Früh­ling und Som­mer Säme­rei­en und Kör­ner. Die Sor­ge, dass Jung­vö­gel mit ange­bo­te­nem Kör­ner­fut­ter ver­sorgt wer­den, ist meist unbe­grün­det. Die Eltern­tie­re ver­füt­tern wäh­rend der Jun­gen­auf­zucht instink­tiv das rich­ti­ge Fut­ter. Bei den mei­sten Arten sind dies Insek­ten. Um den Tie­ren in die­ser Zeit etwas zu hel­fen kann man getrock­ne­te Insek­ten und Weich­tie­re, wie zum Bei­spiel getrock­ne­te Mehl­wür­mer, anbie­ten. „Aber, eine Füt­te­rung hilft meist nur ein­zel­nen Vögeln häu­fi­ger Arten und ist auch kein Ersatz für einen natur­na­hen Gar­ten“, sagt Mar­ti­na Gehret.

Gär­ten und Bal­ko­ne kön­nen wah­re Natur­pa­ra­die­se sein, die das gan­ze Jahr über natür­li­che Nah­rung bie­ten und neben Vögeln einer Viel­zahl an Tier­ar­ten ein Zuhau­se bie­ten. „Hei­mi­sche Pflan­zen und Struk­tu­ren wie Tot­holz, Stein­mau­ern und wil­de Ecken erhö­hen die Bedeu­tung von Gär­ten vor allem in dich­ten Sied­lungs­räu­men“, erklärt die LBV-Arten­schüt­ze­rin. Der Gar­ten als „Natur­schutz­ge­biet“ wird immer wich­ti­ger für die Tier- und Vogel­welt. Jeder Bal­kon- und Gar­ten­be­sit­zer kann hier selbst aktiv wer­den und einen Bei­trag für die Arten­viel­falt leisten.

Die Vogel­füt­te­rung macht auch gro­ßen Spaß und es damit auch leich­ter die Vögel zu beob­ach­ten und zu zäh­len. Denn vom 10. bis 12. Mai laden LBV und sein bun­des­wei­ter Part­ner NABU zur 15. „Stun­de der Gar­ten­vö­gel Plus“ ein. Alle baye­ri­schen Natur­freun­de sind dazu auf­ge­ru­fen, eine Stun­de lang jeden Vogel in ihrem Gar­ten, auf dem Bal­kon oder in einem Park zu zäh­len. Mit­ma­chen ist ein­fach und Exper­ten­wis­sen über Vögel nicht not­wen­dig. Auf der gro­ßen Akti­ons­sei­te www​.stun​de​-der​-gar​ten​voe​gel​.lbv​.de kön­nen sich alle Inter­es­sier­ten detail­liert über das „Citi­zen Science“-Projekt infor­mie­ren, die Steck­brie­fe der häu­fig­sten Gar­ten­vö­gel anse­hen und vie­le Exper­ten­tipps einholen.