Land­rats­amt Bam­berg und Lan­des­amt für Umwelt infor­mier­ten zum Wolfnachweis

„Wir gehen von einem durch­zie­hen­den Wolf aus“

„Wir sind froh, dass der Arten­schutz greift. Wir wer­den gleich­zei­tig alles tun, um die Sicher­heit der Bevöl­ke­rung zu gewähr­lei­sten. Dabei ist es uns wich­tig, unauf­ge­regt zu infor­mie­ren, ohne die für uns alle neue Situa­ti­on zu ver­harm­lo­sen.“ Das mach­te Land­rat Johann Kalb nach der Wolfs­sich­tung bei Ober­haid bei einer Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung für Jagd­päch­ter und Forst­wir­te am Don­ners­tag im Land­rats­amt deutlich.

„Wir sind auf­grund der Fotos sicher, dass es sich um einen Wolf han­delt“, umriss Sarah Schöl­zel vom Lan­des­amt für Umwelt die aktu­el­le Lage. Die­ser sei zuletzt am Mon­tag von der Foto­fal­le auf­ge­nom­men wor­den. „Wir gehen von einem ein­zel­nen durch­zie­hen­den Wolf aus, der täg­lich 50 bis 70 km zurück­le­gen kann“, so die Fach­frau. In der Regel ver­liert sich nach einem Foto­nach­weis die Spur.

Was im Land­kreis Bam­berg ein Novum sei, sei in Nord- und Ost­deutsch­land all­täg­lich. Wöl­fe leben seit 20 Jah­ren in Deutsch­land. Seit­dem sei­en rund 1000 Tie­re doku­men­tiert. Das LfU über­wacht die Situa­ti­on in Bay­ern inten­siv, so Schöl­zel. Soweit mög­lich, wer­de man ver­su­chen, das Tier über gene­ti­sches Mate­ri­al zu iden­ti­fi­zie­ren. Dann wer­de sich even­tu­ell auch her­aus­stel­len, ob die­ser Wolf bereits an ande­rer Stel­le erfasst wor­den ist.

„Es ist nicht unge­wöhn­lich, wenn der Wolf bei einer Begeg­nung nicht sofort das Wei­te sucht“, mach­te Schöl­zel deut­lich. „Falls Men­schen eine Begeg­nung als bedroh­lich emp­fin­den, gel­ten die glei­chen Emp­feh­lun­gen wie bei einem Hund: Ent­fer­nen Sie sich nicht flucht­ar­tig, son­dern zie­hen Sie sich ruhig zurück oder rufen und gesti­ku­lie­ren Sie laut. Wenn Sie mit einem Hund unter­wegs sind, soll­ten Sie ihn an die Lei­ne nehmen“.