Sonntagsgedanken: Die Arbeiter im Weinberg
Evangelium nach Matthäus Kapitel 20 V. 1 – 16, Teil II
Betrachten wir unseren Bibeltext näher: Zunächst fällt auf, dass Jesus hier ein Gleichnis vom Himmelreich erzählt. Es geht ihm also nicht um ein politisch-ökonomisches Reformprogramm. Wir können also nicht irgendeinen Bibelvers herausgreifen und damit dem Politiker, dem Unternehmer, dem Arzt oder Polizisten vorschreiben, wie der seine Sache zu machen hat. Wir leben ja in einem demokratischen Rechtsstaat, wo jeder sich am politischen Prozess beteiligen, seine Ansprüche vor Gericht einklagen kann, wo Gewerkschaften und Sozialverbände für die Schwachen in der Gesellschaft kämpfen. Wir Christen sollten Gott für all das von Herzen danken und selbst am Bau einer humanistischen, freiheitlichen Gesellschaft mitwirken. In der „Dritten Welt“ hingegen kann oft nur die Organisation Kirche den Benachteiligten, den Unterdrückten helfen und sollte dies dann auch durch scharfe Worte tun.
Gott, versinnbildlicht im Herrn des Weinbergs, ist in diesem Gleichnis der Aktive, der Kontakt zum Menschen sucht. Wie der Herr des Weinbergs die Jobsuchenden dadurch glücklich machte, dass er Ihnen Arbeit und damit Geld gab, so erreichen wir erst dann den vollen Sinn unseres Lebens, wenn wir uns Gott anschließen, uns von ihm in Dienst nehmen lassen. Unser Gott ist kein abstraktes nebulöses Irgendwas, keine philosophische Idee. Gott möchte auch mit mir Gemeinschaft haben, möchte auch mich glücklich machen.
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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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