Sonn­tags­ge­dan­ken: Die Arbei­ter im Weinberg

Symbolbild Religion

Evan­ge­li­um des Mat­thä­us Kapi­tel 20 V. 1 – 16, Teil I

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Die Land­ar­bei­ter hat­ten sich zusam­men­ge­rot­tet, ver­lang­ten die Ent­eig­nung des Groß­grund­be­sit­zers, der schließ­lich nach­gab. Doch nun ging der Streit erst rich­tig los: Wie viel soll­te jeder bekom­men? Der Vor­ar­bei­ter ver­lang­te am mei­sten, die Hilfs­kräf­te soll­ten mit einem Trink­geld heim­ge­schickt wer­den. Wer Kin­der hat­te, bean­spruch­te, mehr als die Allein­ste­hen­den zu bekom­men. Die Flei­ßi­gen for­der­ten mehr zu erhal­ten als die angeb­li­chen oder wirk­li­chen Fau­len­zer. Den Trun­ken­bold und den Gelähm­ten woll­te man gänz­lich leer aus­ge­hen las­sen. Die sei­en doch ohne­hin über­flüs­sig. Schon bald hat­ten die Arbei­ter ihren Zorn auf den Grund­herrn ver­ges­sen und balg­ten sich gna­den­los, bis das gan­ze Gut zugrun­de zu gehen schien. In letz­ter Minu­te riss man sich zusam­men, kehr­te reu­mü­tig zum frü­he­ren Eigen­tü­mer zurück und bat ihn, wie­der das Ruder zu übernehmen.

Die­se frei erfun­de­ne Geschich­te ver­rät, war­um hochfliege

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind

nde revo­lu­tio­nä­re Plä­ne oft schei­tern. Sie rech­nen nicht mit der Schwä­che des Men­schen, mit Ego­is­mus und Neid, mit den Pro­ble­men des All­tags. Vie­len ehe­ma­li­gen Kolo­nien in Afri­ka geht es heu­te schlech­ter als zu der Zeit, da die Wei­ßen dort herrsch­ten. Inzwi­schen haben sich im glo­ba­len Han­del die Kräf­te der Markt­wirt­schaft, des Kapi­ta­lis­mus durch­ge­setzt, frei­lich längst nicht allen Men­schen zum Segen. Wie soll die Kir­che dar­auf reagie­ren? Soll sich die Chri­sten­heit ener­gisch ein­mi­schen mit schar­fen öffent­li­chen Stel­lung­nah­men oder den ein­zel­nen Unter­neh­mer im ver­trau­li­chen Gespräch ermah­nen oder sich ganz her­aus­hal­ten, und sich auf ihre Kern­auf­ga­be kon­zen­trie­ren, auf die Ver­kün­di­gung des Evan­ge­li­ums, auf die mensch­li­che Sehn­sucht nach Gebor­gen­heit und Verständnis?