Poli­zei nimmt mut­maß­li­che Mem­mels­dor­fer Brand­stif­te­rin fest

Symbolbild Polizei

MEM­MELS­DORF, LKR. BAM­BERG. Nach einem Brand in einem Mehr­fa­mi­li­en­haus in Lich­ten­ei­che am Mon­tag­abend konn­ten Bam­ber­ger Poli­zi­sten in enger Abstim­mung mit der Staats­an­walt­schaft Bam­berg nach einem Zeu­gen­hin­weis eine tat­ver­däch­ti­ge Frau fest­neh­men. Kri­po­be­am­ten und ein Staats­an­walt vor Ort über­nah­men die wei­te­ren umfas­sen­den Ermitt­lun­gen. Die 77-Jäh­ri­ge befin­det sich inzwi­schen in einem psych­ia­tri­schen Krankenhaus.

Ab Janu­ar 2019 kam es zu zwei Brän­den in der Schle­si­en­stra­ße im Orts­teil Lich­ten­ei­che, zunächst nur mit Sach­scha­den. In den Abend­stun­den des 12. Febru­ar 2019 mach­te ein Feu­er in einem Kel­ler eines Mehr­fa­mi­li­en­hau­ses zahl­rei­che Woh­nun­gen unbe­wohn­bar, fünf Bewoh­ner erlit­ten leich­te Ver­let­zun­gen. Der Sach­scha­den liegt inzwi­schen min­de­stens im fünf­stel­li­gen Eurobereich.

Am Abend des 14. Febru­ar 2019 steck­te ein Unbe­kann­ter eine Decke auf einer Wäsche­lei­ne im Gemein­schafts­kel­ler eines Anwe­sens in Brand. Kurz zuvor waren bereits Flam­men bei einem nahe des Anwe­sens befind­li­chen Müll­häus­chen gelöscht worden.

Ermitt­lungs­kom­mis­si­on eingerichtet

Zwi­schen­zeit­lich arbei­te­ten die Beam­ten des Fach­kom­mis­sa­ri­ats der Kri­po Bam­berg zusam­men mit der Staats­an­walt­schaft Bam­berg mit Hoch­druck an der Auf­klä­rung der Brän­de. Bei ihren umfang­rei­chen Ermitt­lun­gen beka­men die Brand­fahn­der aus Bam­berg auch Unter­stüt­zung von einem Sach­ver­stän­di­gen des Baye­ri­schen Lan­des­kri­mi­nal­am­tes. Zudem sicher­ten Spe­zia­li­sten zahl­rei­che Spu­ren an den Brandorten.

Am 15. Febru­ar 2019 rich­te­te die Kri­po eine Ermitt­lungs­kom­mis­si­on mit meh­re­ren Kri­mi­nal­be­am­ten ein. Wei­ter­hin waren ver­stärkt Poli­zei­be­am­te in Uni­form sowie zivil in Lich­ten­ei­che, ins­be­son­de­re im Bereich der Brand­or­te, im Einsatz.

Auch die Bevöl­ke­rung, vor allem die Haus­be­woh­ner in der Schle­si­en­stra­ße, wur­den um Mit­hil­fe bei den Ermitt­lun­gen gebeten.

Bewoh­ne­rin gerät ins Visier

Am Mon­tag­abend mel­de­te ein Bewoh­ner ein klei­nes Feu­er an einer Kel­ler­ab­teil­tür eines Mehr­fa­mi­li­en­hau­ses in der Schle­si­en­stra­ße. Die Feu­er­wehr konn­te den Brand rasch löschen, es ent­stand nur gerin­ger Sach­scha­den. Sofort lei­te­ten die Poli­zei in Abstim­mung mit der Staats­an­walt­schaft Fahn­dungs­maß­nah­men ein und stell­ten unter ande­rem auch die Per­so­na­li­en der Haus­be­woh­ner fest.

Im Rah­men der poli­zei­li­chen Befra­gun­gen berich­te­te ein Bewoh­ner den Beam­ten, dass ihm eine älte­re Frau, die eben­falls in dem Anwe­sen wohn­haft ist und sich ver­däch­tig ver­hal­ten hat­te, auf­ge­fal­len war.

Die Ein­satz­kräf­te mach­ten die 77-Jäh­ri­ge kurz dar­auf aus­fin­dig und es erhär­te­te sich rasch der Ver­dacht, dass sie mit dem Brand in Ver­bin­dung steht. Dar­auf­hin nah­men die Beam­ten die Senio­rin auf Anord­nung der Staats­an­walt­schaft vor­läu­fig fest. Bei der Durch­su­chung ihrer Zim­mer konn­ten sie zudem mut­maß­li­che Beweis­mit­tel sicher­stel­len. Die psy­chisch auf­fäl­li­ge Frau wur­de einer rechts­me­di­zi­ni­schen Unter­su­chung unterzogen.

Auf Anord­nung der Staats­an­walt­schaft Bam­berg erfolg­te am Diens­tag­nach­mit­tag die Vor­füh­rung der 77-Jäh­ri­gen vor dem Ermitt­lungs­rich­ter wegen ver­such­ter schwe­rer Brand­stif­tung. Der von der Staats­an­walt­schaft bean­trag­te Unter­brin­gungs­be­fehl wur­de vom Ermitt­lungs­rich­ter nicht erlas­sen. Die Frau befin­det sich inzwi­schen auf Ver­an­las­sung der Kri­mi­nal­po­li­zei Bam­berg wegen Fremd­ge­fähr­lich­keit in einer psych­ia­tri­schen Klinik.

Ermitt­lungs­kom­mis­si­on und Staats­an­walt­schaft prü­fen zur­zeit, inwie­weit die 77-Jäh­ri­ge auch für wei­te­re Brän­de, ins­be­son­de­re in der Schle­si­en­stra­ße, ver­ant­wort­lich ist.