Uni­ver­si­tät Bay­reuth: Prof. Dr. Ste­fan Leib­le als Uni­ver­si­täts­prä­si­dent wiedergewählt

Symbolbild Bildung
Prof. Dr. Stefan Leible

Prof. Dr. Ste­fan Leible

Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth hat ab dem 1. Juli 2019 einen neu­en Prä­si­den­ten, wobei der ‚alte‘ auch der neue ist: Hoch­schul­rat und Senat der Uni­ver­si­tät Bay­reuth haben heu­te, 31. Janu­ar 2019, in einer gemein­sa­men Sit­zung Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Ste­fan Leib­le mit deut­li­cher Mehr­heit in sei­nem Amt bestä­tigt. Am 1. Juli 2019 tritt er erneut das Amt an. Der 55-Jäh­ri­ge setz­te sich im ersten Wahl­gang gegen die Mit­be­wer­be­rin, Prof. Dr. Manue­la Pietraß, durch und erhielt die erfor­der­li­che Stim­men­mehr­heit bei­der Wahl­gre­mi­en. Die Wahl war tur­nus­ge­mäß fäl­lig, weil sich die sechs­jäh­ri­ge Amts­zeit von Leib­le dem Ende neigt.

„Ich freue mich sehr über das erneut in mich gesetz­te Ver­trau­en und die Mög­lich­keit, die­ser wun­der­ba­ren Uni­ver­si­tät wei­te­re sechs Jah­re in die­sem Amt die­nen zu dür­fen“, erklärt der wie­der­ge­wähl­te Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Ste­fan Leible.

Dr. Adal­bert Weiß, ehe­ma­li­ger Amts­chef des baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­ums für Bil­dung und Kul­tus, Wis­sen­schaft und Kunst und heu­ti­ger Vor­sit­zen­der des Hoch­schul­rats der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, beglück­wünsch­te Leib­le zur Wie­der­wahl als Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. „Der Sieg über eine höchst respek­ta­ble Gegen­kan­di­da­tin, die sich aus­ge­zeich­net prä­sen­tiert hat, doku­men­tiert die hohe Aner­ken­nung und das Ver­trau­en, das sich Pro­fes­sor Leib­le wäh­rend sei­ner ersten Amts­zeit als Prä­si­dent erwor­ben hat. Ich freue mich auf die Fort­set­zung der ver­trau­ens­vol­len und erfolg­rei­chen Zusam­men­ar­beit für eine wei­te­re Amtsperiode.“

Außer­dem dank­te Weiß Prof. Dr. Manue­la Pietraß für ihre Bereit­schaft, sich gegen einen amtie­ren­den Prä­si­den­ten zur Wahl zu stel­len: „Frau Pro­fes­so­rin Pietraß war mit ihren klar struk­tu­rier­ten Aus­sa­gen zur stra­te­gi­schen Wei­ter­ent­wick­lung der Hoch­schu­le sowie mit ihren Vor­stel­lun­gen zum Füh­rungs­stil eine Gegen­kan­di­da­tin auf Augen­hö­he mit guten Qua­li­tä­ten für ein Prä­si­den­ten­amt.“ Für ihren wei­te­ren Lebens­weg wünscht der Vor­sit­zen­de Prof. Pietraß im Namen des Hoch­schul­rats den ver­dien­ten Erfolg.

‚UBT 2025‘

In einer hoch­schul­öf­fent­li­chen Ver­an­stal­tung am 23. Janu­ar 2019, bei der sich die Bewer­ber um das Prä­si­den­ten­amt vor­stell­ten, skiz­zier­te Leib­le unter der Über­schrift ‚UBT 2025‘ sei­ne Zie­le für eine „klei­ne, aber fei­ne“ Uni­ver­si­tät Bay­reuth, die wei­ter­hin „Qua­li­tät über Quan­ti­tät“ stellt. Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth, so Leib­le, ist ein Frei­raum für krea­ti­ves Den­ken, ein Platz für Muti­ge, ein Inno­va­ti­ons­mo­tor und sie bie­tet ein vor­züg­li­ches Lebensumfeld.

Als größ­te Her­aus­for­de­run­gen für die näch­sten Jah­re nann­te Leib­le den Auf­bau des Cam­pus Kulm­bach, die Ein­rich­tung des Medi­zin­cam­pus Ober­fran­ken, den Auf­bau des Baye­ri­schen Zen­trums für Bat­te­rie­tech­nik (Bay­Batt), die Inte­gra­ti­on des Exzel­lenz­clu­sters ‘Afri­ca Mul­ti­ple‘ und die Eta­blie­rung eines ‚Insti­tuts für Entre­pre­neur­ship & Inno­va­ti­on‘. Als vor­dring­li­che Auf­ga­be für alle Vor­ha­ben bezeich­ne­te Leib­le die Siche­rung der Finanz­strö­me. Für die Umset­zung des ‚Struk­tur- und Ent­wick­lungs­plans 2025‘ hob Leib­le ins­be­son­de­re die För­de­rung des wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuch­ses und die Gewin­nung von jun­gen Spit­zen­wis­sen­schaft­le­rin­nen und ‑wis­sen­schaft­lern sowie die Digi­ta­li­sie­rung der Leh­re her­vor. Mit einem ‚Hum­boldt Cent­re of Inter­na­tio­nal Excel­lence‘ will Leib­le u.a. die Inter­na­tio­na­li­tät und Exzel­lenz der For­schung an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth stär­ken. Um die Kom­mu­ni­ka­ti­on auf dem Cam­pus wei­ter vor­an­zu­trei­ben, plant Leib­le, bei­spiels­wei­se einen ‚Facul­ty Club‘ zu errich­ten als einen Ort der Begeg­nung außer­halb des Fakul­täts­all­tags, zur Ver­net­zung über Fakul­täts­gren­zen hin­weg auch mit Alum­ni – kurz als einen „Ort, an dem Zukunft gedacht wird“.

Bio­gra­fi­sches des ‚alten‘ und neu­en Uni­ver­si­täts­prä­si­den­ten Ste­fan Leible

Das Amt des Uni­ver­si­täts­prä­si­den­ten hat Prof. Dr. Ste­fan Leib­le seit 1. Juli 2013 inne. Mit ihm war erst­mals ein Bay­reu­ther Absol­vent an die Spit­ze die­ser Uni­ver­si­tät gewählt wor­den. Der Nord­deut­sche, Leib­le kommt ursprüng­lich aus dem hol­stei­ni­schen Bad Schwar­tau, hat­te sich damals bewusst für ein Stu­di­um im ober­frän­ki­schen Bay­reuth ent­schie­den, denn hier konn­te er ‚Jura mit wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­cher Zusatz­aus­bil­dung‘ (WiwiZ) stu­die­ren. Als ein­zi­ge Hoch­schu­le in Deutsch­land bie­tet die Uni­ver­si­tät Bay­reuth den Erwerb des Zusatz­ab­schlus­ses ‚Wirt­schafts­ju­rist‘ an, wobei ‚Wirt­schafts­ju­rist Bay­reu­ther Prä­gung‘ zu einem wohl­klin­gen­den Mar­ken­na­men gewor­den ist. „Die Rechts- und Wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­che Fakul­tät der Uni­ver­si­tät Bay­reuth hat einen exzel­len­ten Ruf, damals wie heu­te“, sagt Leib­le. Von ‚ober­frän­ki­scher Pro­vinz’ will er nichts hören: „Von Anfang an habe ich mich hier auf dem Cam­pus zu Hau­se gefühlt, die Stadt und die Uni­ver­si­tät Bay­reuth sind für mich ein gutes Stück Hei­mat“, berich­tet Leib­le. Sei­ner Uni­ver­si­tät – die er als „klein, aber fein“ beschreibt und an der er stu­dier­te, pro­mo­vier­te und sich habi­li­tier­te – fühlt er sich emo­tio­nal auf beson­de­re Wei­se ver­bun­den. Der 55jährige Hoch­schul­leh­rer lebt gern in Bay­reuth, gemein­sam mit sei­ner Frau, die hier als Rechts­an­wäl­tin arbei­tet, und mit der er zwei mitt­ler­wei­le erwach­se­ne Söh­ne hat.

Leib­le hat die Uni­ver­si­tät Bay­reuth zum Aus­gangs­punkt sei­nes wis­sen­schaft­li­chen Wer­de­gangs gemacht und kehr­te 2006 – nach Refe­ren­da­ri­at, Pro­mo­ti­on (1995) und Habi­li­ta­ti­on (2001) sowie nach fünf Jah­ren als Lehr­stuhl­in­ha­ber für Bür­ger­li­ches Recht, Zivil­pro­zess­recht, Inter­na­tio­na­les Pri­vat­recht und Rechts­ver­glei­chung an der Fried­rich-Schil­ler-Uni­ver­si­tät Jena – an sei­ne Alma Mater zurück. Als Inha­ber des Bay­reu­ther Lehr­stuhls für Bür­ger­li­ches Recht, Inter­na­tio­na­les Pri­vat­recht und Rechts­ver­glei­chung sowie als Direk­tor der For­schungs­stel­le für Wirt­schafts- und Medi­en­recht sowie der For­schungs­stel­le für deut­sches und euro­päi­sches Lebens­mit­tel­recht und als stell­ver­tre­ten­der Direk­tor der For­schungs­stel­le für Nah­rungs­mit­tel­qua­li­tät sam­mel­te er Erfah­rung in lei­ten­den Posi­tio­nen und inter­dis­zi­pli­nä­ren Arbeits­fel­dern. Zusätz­lich zu sei­ner wis­sen­schaft­li­chen Tätig­keit in For­schung und Leh­re hat sich Leib­le von 2010 bis 2013 als Vize­prä­si­dent für Inter­na­tio­na­le Bezie­hun­gen und Außen­kon­tak­te in die Arbeit zur Lei­tung der Uni­ver­si­tät Bay­reuth ein­ge­bracht und war aktiv an der Erar­bei­tung der Struk­tur- und Ent­wick­lungs­pla­nung betei­ligt. 2013 wur­de er von Hoch­schul­rat und Senat für eine Amts­zeit von sechs Jah­ren als Uni­ver­si­täts­prä­si­dent gewählt und jetzt in sei­nem Amt bestätigt.

Infor­ma­tio­nen zu den Auf­ga­ben der Prä­si­den­tin / des Prä­si­den­ten sowie zum Wahlprozedere

Die Prä­si­den­tin / der Prä­si­dent ver­tritt die Uni­ver­si­tät nach außen und führt den Vor­sitz in der Hoch­schul­lei­tung, die sich an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth aus der Prä­si­den­tin oder dem Prä­si­den­ten, vier Vize­prä­si­den­tin­nen oder Vize­prä­si­den­ten und der Kanz­le­rin oder dem Kanz­ler zusam­men­setzt. Sie oder er gibt Initia­ti­ven zur Ent­wick­lung der Uni­ver­si­tät und ent­wirft die Grund­sät­ze der hoch­schul­po­li­ti­schen Ziel­set­zun­gen. Die Prä­si­den­tin / der Prä­si­dent ist Dienst­vor­ge­setz­te oder Dienst­vor­ge­setz­ter des wis­sen­schaft­li­chen Per­so­nals und übt das Haus­recht aus. Die Amts­zeit der Prä­si­den­tin / des Prä­si­den­ten der Uni­ver­si­tät Bay­reuth beträgt sechs Jah­re; Wie­der­wahl ist über zwölf Jah­re hin­aus möglich.

Zur Prä­si­den­tin / zum Prä­si­den­ten kann bestellt wer­den, wer der Hoch­schu­le als Pro­fes­so­rin / als Pro­fes­sor ange­hört oder eine abge­schlos­se­ne Hoch­schul­aus­bil­dung besitzt und auf Grund einer mehr­jäh­ri­gen ver­ant­wort­li­chen beruf­li­chen Tätig­keit, ins­be­son­de­re in Wis­sen­schaft, Kunst, Wirt­schaft, Ver­wal­tung oder Rechts­pfle­ge, erwar­ten lässt, dass sie oder er den Auf­ga­ben des Amtes gewach­sen ist (Art. 21 Abs. 2 BayHSchG).

Die Auf­ga­ben, Befug­nis­se und Ver­ant­wort­lich­kei­ten der Prä­si­den­tin / des Prä­si­den­ten erge­ben sich aus den Art. 20 ff. des Baye­ri­schen Hoch­schul­ge­set­zes und der Grund­ord­nung der Uni­ver­si­tät Bay­reuth vom 25. Juni 2007 in der gel­ten­den Fas­sung. Das Wahl­ver­fah­ren rich­tet sich nach § 3 Abs. 7 der Grund­ord­nung. Für die Wahl gilt fol­gen­des Ver­fah­ren (Aus­zug): Der Senat beschließt im Ein­ver­neh­men mit dem Hoch­schul­rat spä­te­stens ein Jahr vor Ablauf der Amts­zeit der amtie­ren­den Prä­si­den­tin / des amtie­ren­den Prä­si­den­ten eine Aus­schrei­bung. Die Bewer­bun­gen müs­sen schrift­lich erfol­gen. Senat und Hoch­schul­rat wäh­len in gemein­sa­mer Sit­zung, jedoch in getrenn­ten Wahl­gän­gen. Gewählt ist, wer sowohl im Senat als auch im Hoch­schul­rat die Mehr­heit der stimm­be­rech­tig­ten Mit­glie­der erhält. Erhält in zwei Wahl­gän­gen kei­ner der Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten die Mehr­heit im Senat und im Hoch­schul­rat, so wird die Prä­si­den­tin / der Prä­si­dent vom Hoch­schul­rat in einem drit­ten Wahl­gang mit der Mehr­heit der Mit­glie­der gewählt. Die Durch­füh­rung der Wahl der Prä­si­den­tin / des Prä­si­den­ten obliegt der Kanz­le­rin / dem Kanz­ler als Wahl­lei­ter. Für die Annah­me der Wahl hat die / der Gewähl­te eine Woche Zeit; die Bestä­ti­gung muss schrift­lich erfolgen.