Erz­bis­tum Bam­berg stellt Straf­an­zei­ge wegen Miss­brauchs­vor­wür­fe gegen Prie­ster des Bis­tums Limburg

Symbolbild Religion

Diö­ze­se Lim­burg nimmt Vor­wür­fe ernst und hat exter­ne Auf­ar­bei­tung eingeleitet

Das Erz­bis­tum Bam­berg hat Ende Dezem­ber Straf­an­zei­ge gegen einen Prie­ster des Bis­tums Lim­burg bei der Staats­an­walt­schaft Mar­burg gestellt. Der Beschul­dig­te soll von 1986 bis 1993 einen min­der­jäh­ri­gen Jun­gen mehr­fach sexu­ell miss­braucht haben. Die Taten sol­len im Bis­tum Lim­burg ver­übt wor­den sein. Im Zuge der Bericht­erstat­tung zur MHG-Stu­die zum sexu­el­len Miss­brauch durch Kle­ri­ker in der katho­li­schen Kir­che hat sich das Opfer bei der Miss­brauchs­be­auf­trag­ten des Erz­bis­tums Bam­berg gemeldet.

Der Beschul­dig­te war bis zu sei­ner Pen­sio­nie­rung vie­le Jahr­zehn­te in der Pfarr­seel­sor­ge in der Diö­ze­se tätig. Sei­nen Ruhe­stand ver­bringt er im Erz­bis­tum Bam­berg. Dort hat er gele­gent­lich Got­tes­dienst­ver­tre­tun­gen über­nom­men. Das Bis­tum Lim­burg und das Erz­bis­tum Bam­berg haben, gemäß den Leit­li­ni­en der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, dem Beschul­dig­ten die Aus­übung jeg­li­cher prie­ster­li­cher Dien­ste unter­sagt. Die Diö­ze­se Lim­burg hat die kir­chen­straf­recht­li­che Vor­un­ter­su­chung eingeleitet.

In der Per­so­nal­ak­te des Beschul­dig­ten, die im Bis­tum Lim­burg geführt wird, fin­den sich kei­ne Hin­wei­se auf sexu­el­len Miss­brauch. In sei­ner Aus­sa­ge bela­stet das Opfer die damals Ver­ant­wort­li­chen des Bis­tums und berich­tet dar­über, dass sie Kennt­nis­se über den Miss­brauch gehabt hätten.

Die Diö­ze­se nimmt die Vor­wür­fe sehr ernst und hat eine exter­ne Auf­ar­bei­tung die­ses Fal­les ein­ge­lei­tet. Ein unab­hän­gi­ger Jurist wird den Vor­gang unter­su­chen und die damals Ver­ant­wort­li­chen befra­gen. Die Erkennt­nis­se wer­den den staat­li­chen Ermitt­lungs­be­hör­den zur Ver­fü­gung gestellt.