Mela­nie Huml: State­ment zu St.-Getreu-Straße Bamberg

St.-Getreu-Straße: Gespräch mit den Anwoh­nern intensivieren

Melanie Huml. Foto: StMGP

Mela­nie Huml. Foto: StMGP

Mit einem Plä­doy­er für eine bes­se­re Abstim­mung mit den Anwoh­nern, schal­tet sich die Bam­ber­ger Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml (CSU) in die Dis­kus­si­on um die Erschlie­ßung der St.-Getreu-Straße ein. „Vor end­gül­ti­gen Beschlüs­sen soll­te erneut das Gespräch mit den betrof­fe­nen Bür­gern gesucht und die Mög­lich­kei­ten einer ein­ver­nehm­li­che Lösung geprüft wer­den“, appel­liert Huml an die Stadt Bam­berg. Das Argu­ment, dafür rei­che die Zeit nicht aus, lässt die Abge­ord­ne­te nicht gelten.

„Rich­tig ist, dass der Land­tag vor drei Jah­ren, im Febru­ar 2016, eine Ände­rung des Kom­mu­nal­ab­ga­ben­ge­set­zes beschlos­sen hat. Dar­in wur­de auch fest­ge­legt, dass ab April 2021 für soge­nann­te Altanla­gen kein Erschlie­ßungs­bei­trag mehr erho­ben wer­den darf, wenn seit Beginn der erst­ma­li­gen tech­ni­schen Her­stel­lung 25 Jah­re ver­gan­gen sind“, erklärt Huml.

Aller­dings sei­en die Kom­mu­nen mit der Geset­zes­än­de­rung nicht dazu ver­pflich­tet wor­den, alle betrof­fe­nen Stra­ßen­er­schlie­ßungs­maß­nah­men bis zur fest­ge­setz­ten Frist tat­säch­lich abzu­schlie­ßen. Wenn es sich hier­bei um eine abge­wo­ge­ne und nach­voll­zieh­ba­re Ent­schei­dung han­delt, müss­ten Gemein­den auch nicht mit Bean­stan­dun­gen rechnen.

Der Baye­ri­sche Land­tag habe die­se Geset­zes­än­de­rung auch im Sin­ne der Pla­nungs­si­cher­heit der Anwoh­ner getrof­fen, führt die Mini­ste­rin wei­ter aus, denn: „Wer ein Haus in einem neu erschlos­se­nen Gebiet baut, muss die auf ihn zukom­men­den Kosten auch kal­ku­lie­ren kön­nen. Wenn sich eine Gemein­de mit einer Bau­maß­nah­me jahr­zehn­te­lang Zeit lässt, bedeu­tet das für die Anwoh­ner, dass sie jahr­zehn­te­lang nicht wis­sen, wann sie hier­für wel­chen Erschlie­ßungs­bei­trag zah­len müs­sen. Die­se Hän­ge­par­tie woll­ten wir zumin­dest zeit­lich befristen.“

Fast drei Jah­re sind seit der Frist­set­zung durch den Baye­ri­schen Land­tags ver­gan­gen. „Die­se Zeit hät­te gut für einen inten­si­ven Aus­tausch mit den Anwoh­nern genutzt wer­den kön­nen“, fin­det Mela­nie Huml. Im Vor­feld der Sit­zung des Bau- und Werkse­nats hat­ten sich Anwoh­ner mit kon­kre­ten Ände­rungs­vor­schlä­gen an den Ober­bür­ger­mei­ster gewandt. Doch eine Bür­ger­infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung fand erst einen Tag vor der Beschluss­fas­sung statt.


Die in der Mit­tei­lung erwähn­te Geset­zes­än­de­rung fin­den Sie online unter:

https://www.verkuendung-bayern.de/files/gvbl/2016/03/gvbl-2016–03.pdf#page=8

Ergän­zend dazu fin­den Sie Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen auf der Home­page des Baye­ri­schen Innenministeriums.

1) Mit­tei­lung zur Ände­rung des Kom­mu­nal­ab­ga­ben­ge­set­zes am 25.02.2016:

https://​www​.stmi​.bay​ern​.de/​m​e​d​/​a​k​t​u​e​l​l​/​a​r​c​h​i​v​/​2​0​1​6​/​1​6​0​2​2​5​k​ag/

2) Erläu­te­run­gen zum Voll­zug des Geset­zes (PDFs lin­ke Spalte):

https://​www​.stmi​.bay​ern​.de/​k​u​b​/​k​o​m​f​i​n​a​n​z​e​n​/​a​b​g​a​b​e​n​r​e​c​h​t​/​i​n​d​e​x​.​php

3) Eine Klar­stel­lung, dass Kom­mu­nen nicht ver­pflich­tet sind, von ihrem Erschlie­ßungs­bei­trags­recht Gebrauch zu machen, fin­den Sie kon­kret in fol­gen­dem Doku­ment (S.33 unter­stri­che­ne Passage):

https://​www​.stmi​.bay​ern​.de/​a​s​s​e​t​s​/​s​t​m​i​/​k​u​b​/​v​o​l​l​z​u​g​_​k​o​m​m​u​n​a​l​a​b​g​a​b​e​n​g​e​s​e​t​z​.​pdf