GAL Bam­berg: „Ver­kehrs­si­cher­heit ver­sus Baumschutz?“

Grü­ne wol­len Aus­we­ge aus die­sem Kon­flikt suchen – Kei­ne über­zo­ge­nen Baum­fäll­ak­tio­nen mehr

Vor drei Mona­ten wur­den die Anwoh­nen­den in der Hein­kel­mann und in der Huber­tus­stra­ße in Bam­berg-Ost (Nähe MTV) in hel­le Auf­re­gung ver­setzt, weil ohne Vor­war­nung vie­le Stra­ßen­bäu­me in ihrer Nach­bar­schaft plötz­lich gefällt wur­den. Zwölf, und damit immer­hin mehr als die Hälf­te der in die­sem Stra­ßen­zug befind­li­chen Pla­ta­nen, hat­ten sich in weni­gen Stun­den in küm­mer­li­che Baum­stümp­fe verwandelt.

„Ver­kehrs­si­che­rungs­pflicht“ hieß damals die haupt­säch­li­che Begrün­dung des Gar­ten­amts für die Baum­fäll­ak­ti­on, denn meh­re­re Baum­wur­zeln hat­ten die Pfla­ster­stei­ne an den Geh­we­gen ange­ho­ben und zu Stol­per­fal­len für Pas­san­ten gemacht. Hier will nun Ger­trud Leu­mer von der GAL-Stadt­rats­frak­ti­on ein­ha­ken. „Bäu­me in der Stadt sind unge­heu­er wert­voll“, betont sie, „um über­hitz­te Tem­pe­ra­tu­ren aus­zu­glei­chen, gegen Fein­staub und für Arten­viel­falt. Jeder ein­zel­ne Stra­ßen­baum ist wich­tig, das hat gera­de der ver­gan­ge­ne hei­ße Som­mer wie­der gezeigt.“

Sie schlägt des­halb prä­ven­ti­ve Maß­nah­men vor, um es gar nicht erst so weit kom­men zu las­sen, dass Baum­wur­zeln den Stra­ßen­be­lag schä­di­gen. Schon bei der Aus­wahl der Baum­ar­ten müs­se die Pla­nung dies berück­sich­ti­gen und Pfahl- statt Flach­wurz­ler pflan­zen, so die gelern­te Land­schafts­pfle­ge-Inge­nieu­rin. Wur­zel­sper­ren und Wur­zel­schutz­fo­li­en könn­ten ver­hin­dern, dass Baum­wur­zeln dort wach­sen, wo man sie nicht haben will. Aber auch eine ande­re Wege­decke – was­ser­ge­bun­den statt Pfla­ster oder Teer – sind aus ihrer Sicht man­cher­orts ein geeig­ne­ter Kompromiss.

Leu­mer hat­te sich im ver­gan­ge­nen Herbst ein eige­nes Bild von der Baum­fäll­ak­ti­on in der Huber­tus- und Hein­kel­mann­stra­ße gemacht und kei­nes­wegs neben allen gefäll­ten Bäu­men Wege­schä­den ent­decken kön­nen. Sie for­dert daher, dass bei ähn­li­chen Vor­ha­ben künf­tig grund­sätz­lich der Natur­schutz­bei­rat der Stadt hin­zu­ge­zo­gen wird. „Nicht immer muss die Abwä­gung zwi­schen Ver­kehrs­si­che­rung und Baum­er­halt zu Lasten des Bau­mes aus­ge­hen“, meint sie.

Außer­dem will die Grü­nen-Poli­ti­ke­rin wis­sen, an wel­chen Stel­len im gesam­ten Stadt­ge­biet die Stadt­ver­wal­tung sonst noch Stra­ßen­schä­den durch Baum­wur­zeln fest­ge­stellt hat und des­halb Baum­fäl­lun­gen plant.