Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg: Jah­res­rück­blick 2018

Beschäf­ti­gung seit neun Jah­ren auf Wachstumskurs

Die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten hat im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg im Juni 2018 (aktu­ell­ster Stich­tag) mit 243 075 Frau­en und Män­nern einen neu­en Höchst­stand erreicht. Seit dem letz­ten Jahr wuchs die Zahl um 4 435 Per­so­nen oder 1,9 Pro­zent. Beson­ders Aus­län­der pro­fi­tier­ten von der anhal­tend guten Kon­junk­tur. Über die Hälf­te, 53,9 Pro­zent des Beschäf­ti­gungs­an­stiegs ent­fällt auf sie (2016 zu 2017 waren es 38,1 Pro­zent). Die Beschäf­tig­ten­zahl wächst seit neun Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich. Der Anstieg beläuft sich seit dem Jahr 2009 auf 35 400 Per­so­nen (+17,0 Pro­zent). Davon sind 32,0 Pro­zent Vollzeitarbeitsplätze.

Der regio­na­le Arbeits­markt im Agen­tur­be­zirk Bam­berg-Coburg ver­zeich­net einen soli­den Beschäf­ti­gungs­auf­bau über Jah­re hin­weg. Selbst von der Welt­wirt­schafts­kri­se in 2008-09 blieb er weit­ge­hend unbe­ein­druckt. Bereits im Juni 2010 gab es wie­der 2 591 mehr Beschäf­tig­te als ein Jahr zuvor.
Die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten unter 25 Jah­re stieg im abge­lau­fe­nen Jahr zum zwei­ten Mal in Fol­ge, nach­dem sie in der letz­ten Deka­de fast kon­ti­nu­ier­lich jedes Jahr leicht gesun­ken war. Mit ins­ge­samt 26 492 Beschäf­tig­ten der Alters­grup­pe, erhöh­te sich ihre Zahl immer­hin um 145 Per­so­nen (+0,6 Pro­zent). Seit 2016 stieg ihre Zahl um 354 Per­so­nen. Die Beschäf­ti­gung der 55-jäh­ri­gen bis zur Regel­al­ters­gren­ze leg­te im Ver­gleich zu allen ande­ren Alters­grup­pen über­pro­por­tio­nal um 3 265 (+7,2 Pro­zent) auf 48 561 Per­so­nen zu. Jeder fünf­te sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­te ist 55 Jah­re oder älter, wäh­rend die unter 25-Jäh­ri­gen 10,9 Pro­zent ausmachen.

Die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten Aus­län­der stieg im letz­ten Jahr im Ver­hält­nis über acht­zehn Mal so stark (+16,8 Pro­zent oder +2 391 im Ver­gleich zu Juni 2017) wie die der Deut­schen (+0,9 Pro­zent oder + 2 044). Im Ver­gleich zu 2016 stieg sie sogar um 35,3 Pro­zent. Ihr Anteil an allen Beschäf­tig­ten liegt mit 16 623 Per­so­nen jedoch nur bei 6,8 Prozent.

Den Wan­del durch Ler­nen gestalten

Arbeits­lo­sig­keit auf Tiefst­stand seit 38 Jahren

Im ver­gan­ge­nen Jahr waren durch­schnitt­lich 10 123 Frau­en und Män­ner arbeits­los. Im Ver­gleich zu 2017 ist die Zahl der Arbeits­lo­sen um 647 Per­so­nen gesun­ken (-6,0 Pro­zent). In den letz­ten zwei Jah­ren hat sie sich sogar um 1 581 (-13,5 Pro­zent) Per­so­nen ver­rin­gert. Die Arbeits­lo­sen­zahl lag alle vier Quar­ta­le durch­ge­hend deut­lich unter dem Vorjahresniveau.

Die Arbeits­lo­sen­quo­te betrug im Jah­res­durch­schnitt 2,9 Pro­zent. Die Durch­schnitts­quo­te von 2017 lag bei 3,1 Prozent.

„2018 star­te­te mit ver­hält­nis­mä­ßig mil­den Tem­pe­ra­tu­ren. Dem­entspre­chend reagier­te der Arbeits­markt mit einem gerin­ge­ren sai­son­ty­pi­schen Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit wie im Vor­jahr. Im März kam die schon im Febru­ar begon­ne­ne Früh­jahrs­be­le­bung am Arbeits­markt trotz Schnee­fall und fro­sti­gen Tem­pe­ra­tu­ren rich­tig in Schwung. Bereits im April sank die Arbeits­lo­sen­quo­te durch den dyna­mi­schen Früh­jah­res­auf­schwung unter die drei Pro­zent­mar­ke, ab der Voll­be­schäf­ti­gung gilt. Ab da soll­te sie nicht mehr über die­se steigen.

Im Won­ne­mo­nat Mai knack­te die Zahl der Arbeits­lo­sen die 10 000 Mar­ke und blieb bis zum Jah­res­en­de durch­gän­gig darunter.

Über die Som­mer­mo­na­te stieg die Arbeits­lo­sig­keit sai­son­be­dingt zum Schul- und Aus­bil­dungs­en­de leicht. Der Herbst­auf­schwung star­te­te im Sep­tem­ber und setz­te sich bis ein­schließ­lich Novem­ber fort. Bereits im Okto­ber lag die Arbeits­lo­sen­zahl wie­der unter dem Niveau von vor den Som­mer­fe­ri­en. Die Arbeits­lo­sig­keit erreich­te den nied­rig­sten Stand in einem Okto­ber seit 1980.

Erst im Dezem­ber stie­gen die Arbeits­lo­sen­zah­len erst­ma­lig wie­der leicht. Die Arbeits­lo­sig­keit erreich­te 2018 den Tiefst­stand von vor 38 Jah­ren. Unse­re Arbeits­lo­sen­quo­te war deut­lich bes­ser als die Bundes‑, und lag auf dem Niveau des Bay­ern­durch­schnitts. Trotz inter­na­tio­na­ler Unsi­cher­hei­ten ist eine Trend­wen­de nicht in Sicht. Ich rech­ne auch im neu­en Jahr mit einer stei­gen­den Beschäf­ti­gung und einer zumin­dest leicht sin­ken­den Arbeits­lo­sig­keit. Durch den stei­gen­den Bedarf von Fach­kräf­ten in Sozial‑, Erzie­hungs- und Dienst­lei­stungs­be­ru­fen hat sich der Arbeits­markt vom kon­junk­tu­rel­len Auf und Ab etwas eman­zi­piert. Mein Cre­do für das kom­men­de Jahr im Anbe­tracht der rasant fort­schrei­ten­den Digi­ta­li­sie­rung lau­tet: Ver­än­de­run­gen beherzt ange­hen und dem Wan­del durch Ler­nen mit­ge­stal­ten.“ erklärt Bri­git­te Glos, Lei­te­rin der Agen­tur für Arbeit Bamberg-Coburg.

Risi­ko ent­las­sen zu wer­den noch wei­ter gesunken

Im Jahr 2018 ver­lo­ren 17 426 Män­ner und Frau­en ihre Beschäf­ti­gung. Das waren 470 oder 2,6 Pro­zent weni­ger als im Vor­jahr und 1 428 (-7,6 Pro­zent) weni­ger als in 2016. In den letz­ten zwölf Mona­ten fan­den 14 401 Arbeits­lo­se eine neue Beschäf­ti­gung. Das waren 8,3 Pro­zent oder 1 298 weni­ger als im Vor­jahr (-10,9 Pro­zent gegen­über 2016). Eine Aus­bil­dung oder Qua­li­fi­zie­rung nah­men 8 916 arbeits­lo­se Per­so­nen auf, 629 oder 6,6 Pro­zent weni­ger als 2017, jedoch 234 (+2,7 Pro­zent) mehr als vor zwei Jahren.

Im ver­gan­ge­nen Jahr gab es kei­ne Anzei­chen für eine gesamt­kon­junk­tu­rel­le Ein­trü­bung mit wirt­schaft­lich beding­tem grö­ße­ren Per­so­nal­ab­bau. Auch die Kurz­ar­beit lag im Juni (aktu­ell­ster Wert) mit 23 Betrie­ben und 608 Per­so­nen um die Hälf­te unter dem Vor­jah­res­ni­veau (49 Betrie­be / 1 010 Personen).

Stel­len­markt – Höchst­stand seit dem Jahr 2000

Im Jah­res­durch­schnitt hat­te der Arbeit­ge­ber­ser­vice der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg 8 119 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Stel­len­an­ge­bo­te im Bestand. Das waren 15,2 Pro­zent bzw. 1 069 mehr als im Vor­jahr und 49,1 Pro­zent (+2 674) als 2016.

Der Stel­len­pool war durch­ge­hend alle zwölf Mona­te grö­ßer als 2017. Die­ser Wachs­tums­trend hält mitt­ler­wei­le seit vier Jah­ren unun­ter­bro­chen an. Seit der Jahr­hun­dert­wen­de gab es nicht mehr so vie­le Beschäf­ti­gungs­per­spek­ti­ven im Bestand wie im letz­ten Jahr.

Dem Arbeit­ge­ber­ser­vice wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr ins­ge­samt 20 700 sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gungs­an­ge­bo­te gemel­det. Das waren 1 792 weni­ger Stel­len (-8,0 Pro­zent) als im Vor­jahr, jedoch 1 225 mehr (+6,3 Pro­zent) als 2016.

Die Zahl der gemel­de­ten Aus­bil­dungs­stel­len hat nach einem leich­ten Rück­gang in 2017 wie­der deut­lich zuge­legt. Mit ins­ge­samt 5 594 Plät­zen waren es 435 (+8,4 Pro­zent) mehr als 2017. Jedoch blie­ben 884 Lehr­stel­len unbe­setzt, 71 (+8,7 Pro­zent) mehr als im Vorjahr.