Volks­be­geh­ren „Ret­tet die Bie­nen!“: Akti­ons­kreis für die Regi­on Bam­berg gegründet

Ein­tra­gungs­frist in den Rat­häu­sern vom 31. Janu­ar bis 13. Febru­ar 2019

Teilnehmer des Gründungstreffens am 19.12.2018

Teil­neh­mer des Grün­dungs­tref­fens am 19.12.2018

In Bam­berg hat sich am Mitt­woch, 19. Dezem­ber ein über­par­tei­li­cher Akti­ons­kreis für das Volks­be­geh­ren „Arten­viel­falt und Natur­schön­heit in Bay­ern – Ret­tet die Bie­nen!“ gegrün­det. Als Spre­cher fun­gie­ren Ilo­na Muni­que, Chri­sti­ne Her­trich, Erich Spran­ger und Tobi­as Sieling.

Vom 31. Janu­ar bis 13. Febru­ar 2019 kön­nen die Bür­ger im Rat­haus ihrer Gemein­de unter Vor­la­ge des Per­so­nal­aus­wei­ses für das Volks­be­geh­ren unter­schrei­ben. Bis dahin will das neu gegrün­de­te loka­le Bünd­nis Flug­blät­ter ver­tei­len und mit mög­lichst vie­len Bür­gern ins Gespräch kom­men. Das Volks­be­geh­ren ist nur erfolg­reich, wenn sich wäh­rend die­ser 14 Tage lan­des­weit 10 Pro­zent der Wahl­be­rech­tig­ten, das sind eine Mil­li­on, beteiligen.

Das ursprüng­lich von der baye­ri­schen ÖDP initi­ier­te Volks­be­geh­ren wird inzwi­schen von einem brei­ten Bünd­nis aus Par­tei­en, Ver­bän­den und Ver­ei­nen unter­stützt. Auf der Inter­net­sei­te www​.volks​be​geh​ren​-arten​viel​falt​.de fin­den sich nähe­re Infor­ma­tio­nen zu allen Unter­stüt­zern und zum Gesetz­ent­wurf. Die erste Hür­de wur­de bereits Mit­te Novem­ber über­sprun­gen: Das Innen­mi­ni­ste­ri­um hat das Volks­be­geh­ren „Ret­tet die Bie­nen!“ nach der Samm­lung von knapp 100.000 Antrags­un­ter­schrif­ten zuge­las­sen. „Wir sind über­glück­lich, dass uns ein höchst wirk­sa­mer und recht­lich unan­greif­ba­rer Gesetz­ent­wurf gelun­gen ist. Die­se direkt­de­mo­kra­ti­sche Initia­ti­ve ist die größ­te Chan­ce für den Natur­schutz in Bay­ern seit Jahr­zehn­ten. Nun kommt es dar­auf an, dass genü­gend Men­schen zwi­schen dem 31. Janu­ar und 13. Febru­ar 2019 auch den Weg ins Rat­haus auf sich neh­men. Mit weni­gen Minu­ten Zeit­auf­wand für eine Unter­schrift kön­nen alle wahl­be­rech­tig­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger die Kehrt­wen­de für Arten­schutz und Natur­schön­heit selbst in die Wege lei­ten“, freu­te sich Tobi­as Sie­ling von der ÖDP.

Dafür wirbt der neu gegrün­de­te loka­le Akti­ons­kreis bestehend aus dem BUND Natur­schutz, dem LBV, den Natur­freun­den, meh­re­ren Imker­ver­ei­nen, zahl­rei­chen wei­te­ren Natur­schutz­grup­pen sowie ÖDP, Bündnis90/​Die Grü­nen, SPD und MUT-Par­tei. „Ein Volks­be­geh­ren ist das wirk­sam­ste Werk­zeug der direk­ten Demo­kra­tie und wird mehr bewe­gen als jede Peti­ti­on! Davon machen wir Gebrauch und set­zen alle Hebel im baye­ri­schen Natur­schutz­ge­setz in Bewe­gung, um die Arten­viel­falt best­mög­lich zu schüt­zen und wie­der her­zu­stel­len“, so Ilo­na Muni­que von der Initia­ti­ve „Bie​nen​-leben​-in​-Bam​berg​.de“.

Letz­te Chan­ce Volksbegehren!

„Ziel ist es, in Bay­ern das beste Natur­schutz­ge­setz Deutsch­lands zu errei­chen. Das Aus­brin­gen von Pesti­zi­den soll ein­ge­dämmt wer­den, um nicht nur den Bie­nen, Schmet­ter­lin­gen und Vögeln, son­dern dem gesam­ten Arten­reich­tum bes­se­re Über­le­bens­chan­cen zu ver­schaf­fen. Ein Bio­top­netz­ver­bund soll die ‚Ver­in­se­lung‚ von ein­zel­nen geschütz­ten Gebie­ten been­den. An den Gewäs­sern sol­len Ufer­rand­strei­fen ver­pflich­tend geschützt wer­den und in der land­wirt­schaft­li­chen Aus­bil­dung sol­len die Grün­de des dra­ma­ti­schen Arten­schwunds zum Lehr­in­halt gemacht wer­den. Auch für den Aus­bau der bio­lo­gi­schen Land­wirt­schaft soll es gesetz­lich fest­ge­legt Zie­le geben“, erläu­ter­te Erich Spran­ger vom BUND Natur­schutz in sei­nem ein­lei­ten­den Refe­rat. Gro­ßen Wert legen die Initia­to­ren dar­auf, dass es sich nicht um eine Initia­ti­ve gegen die Land­wirt­schaft han­delt. Die bäu­er­lich arbei­ten­den Fami­li­en­be­trie­be sei­en viel­mehr „die Leid­tra­gen­den einer ver­fehl­ten Agrar­po­li­tik, die sie in ein System des ‚Wach­sen oder Wei­chen‚ drängt und zu einem gigan­ti­schen Höfe­ster­ben geführt habe“, führ­te Chri­sti­ne Her­trich vom BUND Natur­schutz aus.