Uni­ver­si­tät Bay­reuth ist erneut erfolg­reich beim Pro­fes­so­rin­nen­pro­gramm des Bun­des und der Länder

Symbolbild Bildung

Als eine der weni­gen Hoch­schu­len bun­des­weit erhält die Uni­ver­si­tät Bay­reuth seit 2010 zum drit­ten Mal Gel­der des Bun­des und der Län­der spe­zi­ell für die Umset­zung von Gleich­stel­lungs­maß­nah­men. Drei Pro­fes­su­ren kön­nen in den näch­sten fünf Jah­ren mit jeweils bis zu 412.000 Euro finan­ziert wer­den. Dadurch frei wer­den­de Mit­tel flie­ßen in die Gleichstellung.

„Wir freu­en uns sehr, denn die Zusa­ge bestä­tigt unse­re erfolg­rei­che Arbeit in den letz­ten Jah­ren“, sagt die Frau­en­be­auf­trag­te Prof.Dr. Bir­git­ta Wöhrl, und die Lei­te­rin der Stabs­ab­tei­lung Chan­cen­gleich­heit, Miri­am Bauch ergänzt: „Mit die­sen Pro­jekt­gel­dern kön­nen wir einer­seits neue Ideen umset­zen und ande­rer­seits wir­kungs­vol­le Maß­nah­men wie zum Bei­spiel die Herbst­fe­ri­en­ak­ti­on Mäd­chen und Tech­nik (MUT) und das stark nach­ge­frag­te Coa­ching- und Men­to­ring­pro­gramm weiterführen.“

Seit der ersten Pro­gramm­pha­se in 2010 hat die Uni­ver­si­tät Bay­reuth ein umfas­sen­des Coa­ching- und Men­to­ring­pro­gramm auf­ge­baut, den Nach­wuchs in den Berei­chen stark geför­dert, in denen Frau­en unter­re­prä­sen­tiert sind. Außer­dem wur­de ein hoch­schul­in­ter­nes Netz­werk für die For­schungs­be­rei­che Gen­der, Que­er, Inter­sec­tion­a­li­ty und Diver­si­ty Stu­dies (GeQuIn­Di) auf­ge­baut. „Die­se Erfol­ge ver­dan­ken wir unse­rem her­vor­ra­gen­den Team und der ste­ten Unter­stüt­zung durch die Hoch­schul­lei­tung. Mit Hil­fe der Gel­der haben wir nun die Chan­ce, die Gleich­stel­lungs­ar­beit nach­hal­tig und zukunfts­ori­en­tiert zu gestal­ten und kön­nen damit dazu bei­tra­gen, den Frau­en­an­teil bei Pro­fes­su­ren wei­ter zu erhö­hen“, erklärt Bir­git­ta Wöhrl anläss­lich der Bekannt­ga­be der Förderung.

Aktu­ell liegt der Anteil von Frau­en an den Pro­fes­su­ren an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth bei 23%, 2008 lag er noch bei 14,1%. Im Rah­men der Gleich­stel­lungs­ak­ti­vi­tä­ten hat die Uni­ver­si­tät mehr Frau­en für eine Pro­fes­sur qua­li­fi­ziert, die Geschlech­ter­for­schung geför­dert und die Gleich­stel­lungs­ar­beit aus­ge­baut. In der kom­men­den Pro­gramm­pha­se plant die Uni­ver­si­tät, ihre Maß­nah­men zu ver­ste­ti­gen und neu zu gestal­ten: Das Coa­ching- und Men­to­ring­pro­gramm soll mit einer Qua­li­täts­si­che­rungs­kom­po­nen­te aus­ge­baut wer­den, das Pro­gramm in den Inge­nieur- und Tech­nik­wis­sen­schaf­ten soll auf neue Bedar­fe ange­passt wer­den, Maß­nah­men zur geschlecht­li­chen Viel­falt sol­len erprobt werden.

Das Pro­fes­so­rin­nen­pro­gramm des Bun­des und der Län­der wirkt auf zwei Ebe­nen: Es erhöht die Anzahl der Pro­fes­so­rin­nen an deut­schen Hoch­schu­len und stärkt die Struk­tu­ren für die hoch­schul­in­ter­ne Gleich­stel­lungs­ar­beit. Die Ergeb­nis­se einer aktu­el­len Eva­lu­ie­rung des Pro­gramms zei­gen: Der Pro­fes­so­rin­nen­an­teil an den Hoch­schu­len in Deutsch­land stieg wäh­rend der Lauf­zeit des Pro­gramms stär­ker als erwar­tet. Die­se Stei­ge­rung geht wesent­lich auf die Hoch­schu­len zurück, die sich am Pro­fes­so­rin­nen­pro­gramm betei­ligt haben, also auch auf die Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Den­noch: Der­zeit ist nur gut jede fünf­te Pro­fes­sur in Deutsch­land mit einer Frau besetzt. Die Betei­li­gung von Frau­en in der Wis­sen­schaft sowie in Füh­rungs­po­si­tio­nen ent­spricht in Deutsch­land also immer noch nicht dem Anteil gut qua­li­fi­zier­ter Frau­en in der Gesell­schaft. Daher ist es erfor­der­lich, Talen­te und Poten­zia­le von Frau­en nach­hal­tig in das Wis­sen­schafts­sy­stem ein­zu­bin­den und gera­de jun­ge Frau­en für eine Kar­rie­re in der Wis­sen­schaft zu moti­vie­ren. Um dies zu errei­chen, wur­de 2007 das Pro­fes­so­rin­nen­pro­gramm in einer Bund-Län­der-Ver­ein­ba­rung ver­ab­schie­det. „Chan­cen für Frau­en sind Chan­cen für Wis­sen­schaft und Inno­va­ti­on in Deutsch­land“, sag­te die dama­li­ge Bun­des­for­schungs­mi­ni­ste­rin Johan­na Wan­ka bei der Bekannt­ga­be der drit­ten Aus­schrei­bung im Jahr 2017.