Pures Ver­gnü­gen beim Kri­mi-Abend in Kirchehrenbach

Buchvorstellung "Mord am Walberla" von Johannes Wilkes
Buchvorstellung "Mord am Walberla" von Johannes Wilkes

Zu einem Kri­mi-Abend der beson­de­ren Art hat­te die SPD-Bür­ger­ge­mein­schaft Kirch­eh­ren­bach ins Gast­haus Spon­sel gela­den. Dabei schenk­te der Erlan­ger Autor Johan­nes Wil­kes sei­nen zahl­rei­chen Zuhö­rern außer­ge­wöhn­lich ver­gnüg­li­che Stunden.

Die Lesung aus sei­nem Fran­ken­kri­mi „Mord am Wal­ber­la“ pass­te genau zu Kirch­eh­ren­bach, auf des­sen Haus­berg sich die üble Tat abge­spielt haben soll. In bril­lan­ter Wei­se ver­stand es der Arzt und Schrift­stel­ler Wil­kes das Publi­kum in sei­nen Bann zu zie­hen. Denn es war alles ande­re als eine schlich­te Lesung. Mit unglaub­lich viel schau­spie­le­ri­schem, kaba­ret­ti­sti­schem und humo­ri­sti­schem Talent begei­ster­te er die Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rer. Die Pas­sa­gen aus dem Text, in dem der „Gerch“ aus Möh­ren­dorf den Toten abge­ben muss­te, wur­den durch die Gestik und Mimik des Autors der­art leben­dig ver­mit­telt, dass die Anwe­sen­den von Anfang bis Ende mitfieberten.

Das Beson­de­re des Abends lag auch dar­in, dass Johan­nes Wil­kes sei­ne Lesung immer wie­der unter­brach, um das Publi­kum ins Gesche­hen mit ein­zu­be­zie­hen durch Fra­gen zur Fort­set­zung der Hand­lung oder zur Beur­tei­lung ein­zel­ner Per­so­nen. Dass der Autor Hin­wei­se auf wei­te­re Kri­mi­nal­fäl­le zum Bei­spiel in Erlan­gen oder in Fürth ein­flie­ßen ließ, quit­tier­te die Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rer oft mit Lach­sal­ven. Da ver­stieg er sich in die Dar­stel­lung des Mor­des in der Zink­ba­de­wan­ne oder in die akri­bi­sche Beschrei­bung der Ermor­dung eines Ehe­gat­ten durch eine raf­fi­nier­te Ehefrau.

Wie sehr der gebür­ti­ge Dort­mun­der Wil­kes sei­ne frän­ki­sche Wahl­hei­mat liebt, spür­te man an sei­nen red­li­chen Ver­su­chen, frän­kisch zu spre­chen. Das „All­mächd naa“ kam ihm flie­ßend über die Lip­pen, und was er den Stamm­tisch­brü­dern des am Wal­ber­la ermor­de­ten „Gerch“ in den Mund leg­te, klang fast per­fekt frän­kisch. Es gebe halt lei­der kei­nen Unter­richt zum Erler­nen der frän­ki­schen Spra­che bei der VHS Erlan­gen, ent­schul­dig­te er sich, da hel­fe ihm das Ange­bot von 25 son­sti­gen Sprach­kur­sen nicht weiter.

Ob es übri­gens tat­säch­lich Mord war oder viel­leicht doch nur ein Unfall, wie der Gerichts­me­di­zi­ner Kraut­wurst glaub­te, erfuhr beim Spon­sel nie­mand. Des­halb fan­den die Taschen­bü­cher, die der Autor mit­ge­bracht hat­te, gro­ßes käuf­li­ches Interesse.

Der kurz­wei­li­ge Abend erfreu­te die Initia­to­ren sehr. Gise­la Kräck vom Arbeits­kreis „Sozia­les“ und Roland Albert, Kin­der- und Jugend­psych­ia­ter und Berufs­kol­le­ge von Johan­nes Wil­kes, waren über­rascht von der Spen­den­freu­dig­keit des Publi­kums. Der stol­ze Betrag von 400 Euro soll der Kirch­eh­ren­ba­cher Kin­der­trach­ten­grup­pe der „Stäud­la“ zugu­te kom­men, die mit ihren Tän­zen jähr­lich das Wal­ber­la­fest eröffnet.