Tho­mas Sil­ber­horn im Gespräch mit Stadt­ju­gend­ring Bamberg

Symbolbild Bildung
Thomas Silberhorn in Bamberg

Tho­mas Sil­ber­horn in Bamberg

Trotz der guten Ent­wick­lung auf dem Arbeits- und Aus­bil­dungs­markt sind immer noch etli­che Jugend­li­che vom direk­ten Zugang zur pas­sen­den Aus­bil­dung abge­kop­pelt. Dies ist seit lan­gen Jah­ren The­ma des Arbeits­krei­ses Jugend­ar­beits­lo­sig­keit des Stadt­ju­gend­rin­ges Bam­berg, in des­sen Namen Johan­nes Wicht am 26. Okto­ber den Staat­s­e­kre­tär im Ver­tei­di­gungs­we­sen MdB Tho­mas Sil­ber­horn in den Räum­lich­kei­ten des bfz Bam­berg begrüßte.

Das Exper­ten­gre­mi­um stell­te fest, dass etwa die Hälf­te aller Schul­ab­gän­ger ein Stu­di­um im Sinn hat, noch immer scheint eine ein­sei­ti­ge Aus­rich­tung auf schu­li­sche oder uni­ver­si­tä­re Wei­ter- und Aus­bil­dung vor­zu­lie­gen, ohne die viel­fäl­ti­gen Chan­cen einer beruf­li­chen Aus­bil­dung im dua­len System zu erkennen.

Die offi­zi­el­len Zah­len zur Aus­bil­dung in der Regi­on Bam­berg sind aktu­ell natür­lich super, doch die Kehr­sei­te der Medail­le zeigt auch eine ande­re Wirk­lich­keit. Der Anteil der Jugend­li­chen, die ohne Unter­stüt­zung nicht in Aus­bil­dung kom­men, ist aber immer noch sehr beträchtlich.

Im Über­gang Schu­le – Beruf sind neben den bekann­ten Akteu­ren im Beson­de­ren die Eltern gefragt, die für die­se wich­ti­ge Ori­en­tie­rungs­pha­se der Jugend­li­chen zu lei­sten­de Unter­stüt­zung ist in die­sem Pro­zess von gro­ßer Bedeutung.

Abbre­cher der Aus­bil­dung sind die Ver­lie­rer und tau­chen in kei­ner Sta­ti­stik auf

In vie­len Schu­len, auch in Bam­berg, erfah­ren neben den JaS´lern (Jugendsozialarbeiter/​innen an Schu­len) auch die Berufseinstiegsbegleiter/​innen, mit wel­chen mas­si­ven Pro­ble­men die von ihnen beglei­te­ten Schulabgänger/​innen bis ins erste Aus­bil­dungs­jahr hin­ein bei dem Über­gang von der Schu­le zum Beruf zu kämp­fen haben: „Wir wol­len errei­chen, dass auch Mäd­chen und Jun­gen aus schwie­ri­gen fami­liä­ren oder sozia­len Ver­hält­nis­sen in unse­rer Gesell­schaft eine Chan­ce erhal­ten. Ange­sichts unse­rer weit­rei­chen­den Erfah­run­gen gestal­tet sich die­se Auf­ga­be jedoch von Jahr zu Jahr schwie­ri­ger!“ so Johan­nes Wicht.

Es gibt vie­le Aus­bil­dungs­be­ru­fe (z.B. Gastro­no­mie, Hotele­rie, Bäcker­hand­werk, etc.), bei denen Löh­ne und Arbeits­zei­ten für jun­ge Men­schen unge­eig­net sind bzw. nicht aus­rei­chen, um sich eine Woh­nung lei­sten zu kön­nen. Die für Jugend­li­che ohne Aus­bil­dung an den Berufs­schu­len ein­ge­rich­te­ten Klas­sen (JoA) bedür­fen drin­gend einer Auf­wer­tung und inhalt­li­chen Neu­aus­rich­tung. Frau Basti­an (gfi/​bfz) beton­te, dass pro­jekt­ori­en­tier­te Maß­nah­men durch eine nach­hal­ti­ge Finan­zie­rung dau­er­haf­ter Maß­nah­men ersetzt wer­den müssen.
MdB Tho­mas Sil­ber­horn infor­mier­te über die Viel­zahl von Aus­bil­dungs­be­ru­fen, die im Rah­men der Bun­des­wehr ange­bo­ten wer­den, und er sieht ange­sichts der Soll­zah­len im Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ste­ri­um auch in der Zukunft die Not­wen­dig­keit in Schu­len auf beruf­li­che Mög­lich­kei­ten in der Bun­des­wehr hinzuweisen.

Herr Sil­ber­horn wur­de infor­miert, dass die beruf­li­che Ori­en­tie­rung bereits früh­zei­tig in den Schu­len beginnt, u. a. in der Hei­del­steig­schu­le Bam­berg, die regel­mä­ßig mit viel­fäl­ti­gen Aus­bil­dungs­be­trie­ben Kon­tak­te knüpft, um mit die­ser Ver­net­zung den Schü­lern die Anfor­de­run­gen in den unter­schied­li­chen Bran­chen auf­zu­zei­gen. Die Ver­ant­wor­tung der Schu­le kam hier genau­so auf den Tisch, wie die der Kam­mern, da der Pro­duk­ti­ons­rhyth­mus (vor allem) in der Indu­strie an der Aus­bil­dung vor­bei geht.

Am Schluss wur­de eine wei­te­re Zusam­men­ar­beit bei der Aus­bil­dungs­mes­se 2019 ver­ein­bart, damit das wich­ti­ge Sozi­al­the­ma bei unse­rem Volks­ver­tre­ter prä­sent bleibt. Mit selbst­ge­mach­ten Apfel­chips, Holun­der­li­kör und einer guten Brot­zeit bedank­te sich Wicht am Ende der Ver­an­stal­tung und ver­ab­schie­de­te die Anwesenden.