„Pfle­ge als gesamt­ge­sell­schaft­li­che Aufgabe“

Unter die­sem Mot­to brach­te der ehren­amt­li­che Bei­rat der AOK-Direk­ti­on Bam­berg bei sei­ner Sit­zung in der Geschäfts­stel­le der AWO Inter­es­sens­ver­tre­ter zum The­ma Pfle­ge zusammen.

Matthias Graßmann, stv. Beiratsvorsitzender (Arbeitgeberseite), Peter Weber, Direktor AOK-Direktion Bamberg, Werner Dippold, Geschäftsführender Vorstand AWO Bamberg, Mathias Eckardt, Beiratsvorsitzender (Versichertenseite). Bild: AOK-Direktion Bamberg

Mat­thi­as Graß­mann, stv. Bei­rats­vor­sit­zen­der (Arbeit­ge­ber­sei­te), Peter Weber, Direk­tor AOK-Direk­ti­on Bam­berg, Wer­ner Dip­pold, Geschäfts­füh­ren­der Vor­stand AWO Bam­berg, Mathi­as Eckardt, Bei­rats­vor­sit­zen­der (Ver­si­cher­ten­sei­te). Bild: AOK-Direk­ti­on Bamberg

Der 24-köp­fi­ge Bei­rat, der sich aus Arbeit­ge­ber- und Ver­si­cher­ten­ver­tre­tern zusam­men­setzt, und sein Gast­ge­ber waren sich einig, dass das The­ma Pfle­ge alle angeht. Es wur­de deut­lich, dass es dabei unter­schied­li­che Blick­win­kel zu berück­sich­ti­gen gibt. Wer­ner Dip­pold, Geschäfts­füh­ren­der Vor­stand der AWO Bam­berg, hob in sei­nem Impuls­vor­trag den Fach­kräf­te­man­gel und die enor­men kör­per­li­chen und see­li­schen Arbeits­be­la­stun­gen her­vor. „Auch die erhöh­ten Qua­li­täts- und Doku­men­ta­ti­ons­vor­schrif­ten machen das Arbei­ten mit dem Men­schen nicht leicht und ver­kür­zen die Zeit, die man mit dem Pati­en­ten ver­brin­gen kann“, so Dip­pold. Außer­dem stellt die unter­schied­li­che Bezah­lung und das Feh­len eines ein­heit­li­chen Tarif­ver­tra­ges in der Bran­che ein gro­ßes Pro­blem dar. Die For­de­rung nach einem all­ge­mein ver­bind­li­chen Tarif­ver­trag wur­de unter Vor­sitz von Mathi­as Eckardt, DGB-Regi­ons­ge­schäfts­füh­rer Ober­fran­ken, von den Ver­si­cher­ten­ver­tre­tern des Bei­rats unterstützt.

Die For­de­rung nach mehr Per­so­nal erfor­dert aller­dings auch mehr Geld im System. Zur Finan­zie­rung wird zum 1. Janu­ar 2019 der Bei­trags­satz zur Pfle­ge­ver­si­che­rung noch­mals um 0,5 Pro­zent­punk­te stei­gen. Mit dem Zwei­ten Pfle­ge­stär­kungs­ge­setz wur­de bereits der Bei­trag um 0,2% zum 01.01.2017 erhöht. Von Sei­ten der Arbeit­ge­ber wird, ver­tre­ten durch den stell­ver­tre­ten­den Bei­rats­vor­sit­zen­den Mat­thi­as Graß­mann, des­halb betont, dass zum Erhalt der Wett­be­werbs­fä­hig­keit die Lohn­ne­ben­ko­sten die 40-Pro­zent-Mar­ke nicht über­schrei­ten dürfen.

Inzwi­schen gibt es in der Pfle­ge vie­le Initia­ti­ven und wei­te­re Ver­bes­se­run­gen. Die­se rei­chen aber noch nicht aus. Eine Lösung gibt es bis­her nicht, aller­dings wird auf allen Ebe­nen an der The­ma­tik gear­bei­tet. Die AOK Bay­ern zum Bei­spiel enga­giert sich neben den gesetz­li­chen Auf­ga­ben als Pfle­ge­kas­se dar­über hin­aus im Rah­men ihrer gesamt­ge­sell­schaft­li­chen Ver­pflich­tung: Ins­be­son­de­re gibt die AOK-Pfle­ge­be­ra­tung für Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und deren Ange­hö­ri­ge eine Ori­en­tie­rung und Unter­stüt­zung, um bei der Aus­wahl der vie­len Ange­bo­te die best­mög­li­che Betreu­ungs­lö­sung zu fin­den. Die Pfle­ge­be­ra­ter über­neh­men damit eine wich­ti­ge Lot­sen­funk­ti­on und bespre­chen gemein­sam mit den Betei­lig­ten, wel­che Ver­sor­gungs­form die pas­sen­de ist. Auch das The­ma Ent­la­stung des Pfle­ge­per­so­nals ist für die AOK Bay­ern schon lan­ge ein gro­ßes The­ma. Des­halb unter­stützt die AOK Bay­ern seit vie­len Jah­ren Pfle­ge­hei­me mit einem bran­chen­spe­zi­fi­schen betrieb­li­chen Gesund­heits­ma­nage­ment, um kör­per­li­che und psy­chi­sche Bela­stun­gen der Pfle­ge­kräf­te zu redu­zie­ren. Im Pro­jekt zur Sturz­prä­ven­ti­on in baye­ri­schen Pfle­ge­hei­men will die AOK Bay­ern die Alten- und Pfle­ge­ein­rich­tun­gen unter­stüt­zen, die Ver­sor­gung für ihre Bewoh­ner wei­ter zu verbessern.