Uni­ver­si­tät Bam­berg: Dok­to­ran­den­pro­gramm zu Schmerz und Emo­tio­nen fei­ert 10-jäh­ri­ges Bestehen

Symbolbild Bildung

Ein­blicke in die Biopsychologie

Mehr als zehn Jah­re ist es her, dass Dr. Ste­fan Lau­ten­ba­cher, Pro­fes­sor für Phy­sio­lo­gi­sche Psy­cho­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Bam­berg, in Koope­ra­ti­on mit Pro­fes­sor Paul Pau­li, Inha­ber des Lehr­stuhls für Psy­cho­lo­gie I an der Juli­us-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Würz­burg, den Grund­stein für das Dok­to­ran­den­pro­gramm „Bio­psy­cho­lo­gie von Schmerz und Emo­tio­nen“ leg­te. Das offi­zi­el­le 10-jäh­ri­ge Bestehen wird nun am Don­ners­tag, 25. Okto­ber 2018, ab 13.45 Uhr im Gebäu­de 2 der Mar­kus­stra­ße 8a, Raum 01.10, gefeiert.

Zu die­sem Anlass sind alle Inter­es­sier­ten herz­lich dazu ein­ge­la­den, mit Alum­ni und Dok­to­ran­din­nen sowie Dok­to­ran­den ins Gespräch zu kom­men und das Feld der Bio­psy­cho­lo­gie näher ken­nen­zu­ler­nen: Sie unter­sucht das Zusam­men­spiel kör­per­li­cher Pro­zes­se und psy­chi­scher Phä­no­me­ne. Bei­spiels­wei­se ver­än­dern sich bei Emo­tio­nen wie Angst Hirn­ak­ti­vi­tät, Herz­fre­quenz oder Haut­ei­gen­schaf­ten. Die­se kör­per­li­chen Vor­gän­ge kön­nen sich wie­der­um auf die Psy­che aus­wir­ken. Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten des Master­stu­di­ums Psy­cho­lo­gie beschäf­ti­gen sich im Dok­to­ran­den­pro­gramm spe­zi­ell mit den Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen Schmerz und Emo­tio­nen. Dabei tau­chen sie in unter­schied­li­che Fra­gen tie­fer ein: Ver­än­dert gerin­ger Alko­hol­kon­sum den Schmerz? Wel­che Kom­po­nen­ten des Schlafs beein­flus­sen die Schmerz­emp­find­lich­keit posi­tiv? Wie ver­min­dert Angst die natür­li­che Schmerz­hem­mung des Kör­pers? Oder wie lässt sich mit Demenz­pa­ti­en­ten über ihre Schmer­zen kom­mu­ni­zie­ren, wenn die Spra­che ver­sagt? Die Jubi­lä­ums­fei­er gibt mit zwei Gast­vor­trä­gen zusätz­lich einen Ein­blick in die­sen Fra­gen­kom­plex. Dr. Chri­stia­ne Pané-Far­ré, Uni­ver­si­tät Greifs­wald, refe­riert zum The­ma „Wenn die Bedro­hung von innen kommt: Ätio­lo­gie und The­ra­pie der Angst vor kör­per­li­chen Sym­pto­men“. Prof. Dr. Made­lon Peters, Uni­ver­si­tät Maas­tricht, wird in eng­li­scher Spra­che einen Vor­trag mit dem Titel „Reco­ve­ring from pain: rose-colo­red beliefs ver­sus cata­stro­phic worries“ halten.

Mit dem Dok­to­ran­den­pro­gramm grün­de­te Ste­fan Lau­ten­ba­cher nicht nur das erste Pro­gramm für Pro­mo­vie­ren­de in Bam­berg, das ohne außer­uni­ver­si­tä­re Finan­zie­rung – wie bei­spiels­wei­se eine Pro­gramm­för­de­rung durch eine Stif­tung – als kol­le­gi­al ange­leg­te För­der­initia­ti­ve gemein­sam mit einer ande­ren baye­ri­schen Uni­ver­si­tät ein­ge­führt wur­de. Er setzt damit auch ver­stärkt auf das Poten­zi­al des wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuch­ses: „Dok­to­ran­den lei­sten einen wesent­li­chen Teil der For­schungs­ar­beit in der Psy­cho­lo­gie“, so Ste­fan Lau­ten­ba­cher. „Wir haben für sie ein the­men­be­zo­ge­nes, inter­dis­zi­pli­nä­res Netz­werk geschaf­fen, das dabei hilft, die­se Arbeit nicht nur för­dernd zu beglei­ten, son­dern inter­na­tio­nal sicht­bar zu machen.“ Dafür sor­gen bei­spiels­wei­se Tagun­gen im Aus­land, auf denen die Pro­mo­vie­ren­den ihre For­schun­gen vor­stel­len, vor allem aber Publi­ka­tio­nen in ein­schlä­gi­gen inter­na­tio­na­len Fach­zeit­schrif­ten, die dank des Pro­gramms als publi­ka­ti­ons­ba­sier­te Dok­tor­ar­bei­ten ein­ge­reicht wer­den kön­nen. „Bis­her zäh­len wir 23 Ver­öf­fent­li­chun­gen die­ser Art, davon schaff­ten es acht Arti­kel in hoch­ran­gig­ste Fach­zeit­schrif­ten, soge­nann­te Q1-Jour­na­le“, fasst Ste­fan Lau­ten­ba­cher die Lor­bee­ren der Pro­mo­vie­ren­den zusam­men. Dass eine sei­ner wis­sen­schaft­li­chen Mit­ar­bei­te­rin­nen, Dr. Clau­dia Horn-Hof­mann, als erste Alum­na ihre Habi­li­ta­ti­on auf die­se For­schungs­ar­beit grün­det, freut den Psy­cho­lo­gen besonders.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Jubi­lä­ums­fei­er fin­den Sie unter www​.uni​-bam​berg​.de/​p​h​y​s​i​o​l​p​s​y​c​h​/​n​e​w​s​/​a​r​t​i​k​e​l​/​1​0​-​j​a​h​r​e​-​d​o​k​t​o​r​a​n​d​e​n​p​r​o​g​r​amm