ETA Hoff­mann Thea­ter Bam­berg: Ste­phan Ull­rich liest Proust

Las­sen Sie sich mit einem Glas Wein in der TREFF­BAR aus einem der größ­ten und aura­tisch­sten Roman­wer­ke der Lite­ra­tur­ge­schich­te vor­le­sen! Als Mar­cel Proust im Janu­ar 1909 einen Zwie­back (im Roman eine Made­lei­ne) in sei­nen Tee taucht, wird er unwill­kür­lich in sei­ne Kind­heit zurück­ver­setzt. Nach sei­nem mon­dä­nen Leben, das den Bür­ger­sohn in höch­ste ade­li­ge Krei­se und die berühm­ten Salons der Pari­ser Bel­le Épo­que geführt hat, zieht er sich peu à peu von der Welt zurück und beginnt sein sie­ben­tei­li­ges Roman­werk zu schrei­ben. Proust zeich­net dar­in minu­ti­ös und voll tief­grei­fend beschrie­be­ner Emp­fin­dun­gen eine unter­ge­hen­de Epo­che und die ver­än­der­te Welt nach dem gro­ßen Wel­ten­brand des Ersten Welt­kriegs. Zeit und Erin­ne­rung sind die Leit­mo­ti­ve. Die unwill­kür­li­che Erin­ne­rung, die zuerst durch die in Tee getauch­te Made­lei­ne aus­ge­löst und im letz­ten Band schließ­lich durch eine gan­ze Rei­he klei­ner Erin­ne­rungs­explo­sio­nen befeu­ert wird, lässt die kind­li­che Welt des Erzäh­lers im fik­ti­ven Com­bray wie­der­auf­le­ben, die Lie­be von Swann, Odet­te, Gil­ber­te, Alber­ti­ne, die Eifer­sucht, das See­bad Bal­bec, eine Sona­te, die Schau­spie­le­rin der Phä­d­ra in Paris, Gra­fen und Grä­fin­nen, Bor­del­le und Aus­schwei­fun­gen. Am Ende hat sich die Welt ver­än­dert, die „ver­lo­re­ne Zeit“ scheint nur im Kunst­werk auf­ge­ho­ben zu sein. Und so endet der Roman damit, dass der Erzäh­ler beginnt ihn zu schreiben.

Ste­phan Ull­rich liest an zehn Aben­den aus einem der wich­tig­sten fran­zö­si­schen Wer­ke der Moderne.

AUF DER SUCHE NACH DER VER­LO­RE­NEN ZEIT

Ste­phan Ull­rich liest Proust

  • I. Unter­wegs zu Swann
  • Diens­tag, 09.10.18
  • 20.00 Uhr
  • Treff­bar des ETA Hoff­mann Theaters