ETA-Hoff­mann-Thea­ter Bam­berg: Eröff­nungs­pre­mie­re „Das Ach­te Leben“

Eine hei­ße Scho­ko­la­de, „zäh und dick­flüs­sig“, ihr Geschmack unver­gleich­lich, der Genuss „gei­sti­ge Eksta­se“ und „über­ir­di­sche Erfah­rung“. Das Geheim­re­zept dafür bringt der Kon­di­tor Jaschi an der Wen­de vom 19. zum 20. Jahr­hun­dert aus Mit­tel­eu­ro­pa in sei­ne geor­gi­sche Hei­mat. Nur den Frau­en der Fami­lie wird es über Gene­ra­tio­nen hin­weg anver­traut. Die Scho­ko­la­de muss mit Vor­sicht genos­sen wer­den, auf ihr liegt ein Fluch, der vor allem die Män­ner der Fami­lie ereilt, wenn sie in den Mal­strom der Geschich­te gera­ten: unter dem Zaren, im unab­hän­gi­gen Geor­gi­en, in der Sowjet­uni­on und schließ­lich nach der Wen­de im frei­en, von Bür­ger­krie­gen zer­ris­se­nen Land. 1900 wird die eigen­wil­li­ge Sta­sia Jaschi gebo­ren, die ein knap­pes Jahr­hun­dert lang die Geschicke der Fami­lie mit­be­stim­men wird, ihre schö­ne Schwe­ster Chri­sti­ne wird ihr Unglück durch einen rei­chen Funk­tio­när fin­den, ihr Sohn Kost­ja wird im Sowjet­staat Kar­rie­re machen und mit dem System unter­ge­hen, sei­ne Schwe­ster Kit­ty, die in den Westen flieht, wird zur welt­weit gefei­er­ten, aber hei­mat­lo­sen Sän­ge­rin, schließ­lich wird Kost­jas Toch­ter Ele­ne vom Lieb­ling des Vaters zum gefal­le­nen Engel. Es ist auch eine Geschich­te von Macht­miss­brauch und des Miss­brauchs von Frau­en, die am Ende auf­ge­schrie­ben wird für die jüng­ste Nach­fah­rin, für Brilka.

„Das ach­te Leben“ ist ein opu­len­ter, viel beach­te­ter Roman über die gro­ßen poli­ti­schen Umbrü­che der letz­ten hun­dert Jah­re, über Lie­be und Ver­rat und über die Nach­wir­kun­gen des „Jahr­hun­derts des Kom­mu­nis­mus“ bis in unse­re Tage. Nino Hara­ti­schwi­li stammt aus Geor­gi­en und ist eine der renom­mier­te­sten deut­schen Autorin­nen der Gegen­wart. Ihre Roma­ne und Thea­ter­stücke wur­den mit zahl­rei­chen Prei­sen ausgezeichnet.

Nino Hara­ti­schwi­li: DAS ACH­TE LEBEN (FÜR BRILKA)

Eröff­nungs­pre­mie­re Spiel­zeit 18/19 | Sams­tag, 06.10.18 | Gro­ße Bühne

  • Es spie­len: Katha­ri­na Bren­ner, Ste­fan Herr­mann, Ange­li­ka Bartsch, Bert­ram Maxim Gärt­ner, Anna Döing, Ewa Rataj, Ste­phan Ull­rich, Mar­le­ne-Sophie Haa­gen, Marie-Pau­li­na Schendel
  • Regie Sibyl­le Broll-Pape
  • Büh­ne und Kostü­me Trixy Royeck
  • Dra­ma­tur­gie Rem­si Al Khalisi
  • Wei­te­re Vor­stel­lun­gen am: 7., 12., 13., 19., 20., 26., 27., 31. Okto­ber, 02. November