Jun­ge BIWO in Berlin

Teilnehmer mit MdB Lisa Badum

Teil­neh­mer mit MdB Lisa Badum

Auf Ein­la­dung der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Lisa Badum von der Par­tei Die Grü­nen unter­nah­men fünf Mit­glie­der der Jun­gen BIWO (Bür­ger­initia­ti­ve pro Wie­sent­tal ohne Ost­span­ge) und zwei Erwach­se­ne eine drei­tä­gi­ge poli­ti­sche Bil­dungs­fahrt nach Ber­lin. Die Abge­ord­ne­te selbst beglei­te­te die Grup­pe im ICE von Bam­berg nach Ber­lin und auch wie­der zurück. Die Besu­cher­grup­pe umfass­te ins­ge­samt 45 Per­so­nen, dar­un­ter Mit­glie­der der Grü­nen, des Bund Natur­schutz und ande­re, mit denen die Jugend­li­chen schnell Kon­tak­te her­stell­ten und für ihr Anlie­gen gegen die Ost­span­ge war­ben. Dass der öko­lo­gi­sche Fuß­ab­druck, der das Unte­re Wie­sent­tal platt zu machen droht, ver­hin­dert wer­den muss, wur­de all­mäh­lich all­ge­mei­ner Konsens.

Im Frak­ti­ons­sit­zungs­saal der Grü­nen im Reichs­tags­ge­bäu­de berich­te­te Lisa Badum über ihre Arbeit und Auf­ga­ben und dis­ku­tier­te anschlie­ßend Mög­lich­kei­ten und Wege zur Ver­hin­de­rung der Ost­span­ge, auch wenn der Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan schon in Kraft ist. Die­se sind auf dem Ver­wal­tungs­we­ge und im akti­ven Auf­tre­ten vor allem auch der Jugend zu finden.

Im Bun­des­pres­se­amt stell­te sich am Nach­mit­tag Ste­fan Gelb­haar, MdB der Grü­nen und Spre­cher für Mobi­li­tät und Rad­ver­kehr, der Dis­kus­si­on. Dabei kamen Punk­te wie Gerech­tig­keits­fra­ge in Stadt und Land, Ver­kehrs­si­cher­heit, Ver­kehrs­re­du­zie­rung durch digi­ta­le Net­ze, akti­ver und pas­si­ver Ver­kehr (= selbst fah­ren oder gefah­ren wer­den) zur Spra­che. Für Hei­ter­keit sorg­te das Bei­spiel, dass mit dem Auto zum Fit­ness­cen­ter gefah­ren wird. Aus dem Publi­kum kam der Vor­schlag, dass Fir­men ihren Auto­fah­ren­den Mit­ar­bei­tern E‑Bikes zur Ver­fü­gung stel­len und damit ihren Bei­trag zur Ver­bes­se­rung der Ver­kehrs­si­tua­ti­on lei­sten soll­ten. Auch die Idee „Car-Sha­ring auf dem Land, bereit­ge­stellt von den Gemein­den“ fand Anklang.

Am zwei­ten Tag gab es einen Vor­trag im Bun­des­tag über des­sen Arbeits­wei­se, und nach­mit­tags zunächst ein Infor­ma­ti­ons­ge­spräch im Ver­kehrs­mi­ni­ste­ri­um. Dann wur­de die Tech­ni­sche Regie­rungs­di­rek­to­rin und Refe­rats­lei­te­rin für Bay­ern Ste­fa­nie Schä­fer per Bild­schirm aus Bonn zuge­schal­tet und dis­ku­tier­te mit uns über die Ost­span­ge. Durch­aus infor­miert auch durch die vie­len Zei­tungs­be­rich­te sieht sie ihre Auf­ga­be aber dar­in, den Ver­kehr flüs­sig zu hal­ten und dem Druck des stän­dig wach­sen­den Stra­ßen­ver­kehrs durch Stra­ßen­bau­maß­nah­men nach­zu­ge­ben. Schutz der Umwelt, ver­kehrs­re­du­zie­ren­de Maß­nah­men (wie car-sha­ring, Apps) und ein lang­fri­sti­ges Umden­ken (Mobi­li­täts­wen­de!) sind für sie kei­ne The­men. Dass die Ost­span­ge wegen der erleich­ter­ten Aus­wei­sung von Indu­strie­ge­bie­ten ent­lang einer Bun­des­stra­ße gebaut wer­den soll, und dass die Fir­ma Sie­mens des­halb schon Grund­stücke in die­sem Gebiet auf­kauft, wur­de von ihr nicht kom­men­tiert. Da es als erwie­sen gilt, dass mehr Stra­ßen auch mehr Ver­kehr pro­du­zie­ren, waren sich die Teil­neh­mer in der Abschluss­dis­kus­si­on einig, dass die regie­ren­den Par­tei­en die dar­aus resul­tie­ren­den Pro­ble­me bil­li­gend in Kauf neh­men und somit ver­ant­wor­tungs­los han­deln. Als posi­ti­ves Bei­spiel für ver­ant­wor­tungs­vol­les Han­deln wur­de aus der Grup­pe auf das Rauch­ver­bot in Gast­stät­ten und Büros hin­ge­wie­sen. Die Ein­schrän­kung der Frei­heit der Rau­cher bedeu­tet die Frei­heit der Nicht­rau­cher, wes­halb auch „Erzie­hungs­maß­nah­men“ der Auto­fah­rer kein Tabu blei­ben sollten.

Der Sams­tag­vor­mit­tag war frei, und wur­de von meh­re­ren Mit­glie­dern der BIWO zum Besuch der Kunst­aus­stel­lung Wan­der­lust in der Natio­nal­ga­le­rie Ber­lin genutzt. Orga­ni­sa­ti­on, Betreu­ung und Pro­gramm der Ber­lin­fahrt fan­den all­sei­ti­ge Aner­ken­nung und Dank.

Am Schluss lud Ilja Eger als Grün­der der Jun­gen BIWO zur Demon­stra­ti­on am Sonn­tag, 16.9., 11.00 Uhr zum Bahn­hof Pinz­berg ein, bei der ein Band geknüpft wird, das als sym­bo­li­sche Sper­re gegen die Ost­span­ge gedacht ist. Im Gegen­satz zum Band­zer­schnei­den bei der Frei­ga­be einer neu­en Stra­ße sagt die BIWO: „Hier ist kein Durchkommen“.

Lisa Badum wird dabei sein.