Stern­war­te Feu­er­stein: Mete­or­schau­er statt heiß­ersehn­tem Regen

Perseiden-Meteor im Sternbild Großer Wagen. Aufnahme: Dr. Anton Waltschew, Sternwarte Feuerstein e.V., 07.08.2018, 1:53 Uhr MESZ

Per­sei­den-Mete­or im Stern­bild Gro­ßer Wagen.
Auf­nah­me: Dr. Anton Walt­schew, Stern­war­te Feu­er­stein e.V., 07.08.2018, 1:53 Uhr MESZ

Wäh­rend die Hit­ze­wel­le nicht nur Euro­pa fest im Griff hat, und über­all Nie­der­schlä­ge her­bei­ge­sehnt wer­den, „reg­net“ es wie jedes Jahr in der ersten August­hälf­te Stern­schnup­pen (Meteo­re). Als Licht­blit­ze durch­zie­hen sie den Nacht­him­mel, ein dunk­ler Beob­ach­tungs­ort vor­aus­ge­setzt. Sie sol­len Wün­sche erfül­len kön­nen, und sind anson­sten ein oft ein­drucks­vol­les Naturschauspiel.

Meteo­re sind Licht­phä­no­me­ne, Leucht­spu­ren am Nacht­him­mel, die beim Ver­glü­hen von ein­fal­len­den Meteo­ro­iden (feste Staub­par­ti­kel von zer­fal­len­den Kome­ten) beim Ein­tritt in die Erd­at­mo­sphä­re ent­ste­hen. Auf ihrer Umlauf­bahn um die Son­ne trifft die Erde regel­mä­ßig auf sol­che „Kome­ten­ab­fäl­le“. Einer der bekann­te­sten „Mete­or­strö­me“ sind die Per­sei­den, die jedes Jahr in der ersten August­hälf­te beob­ach­tet wer­den kön­nen. Sie ste­hen im Zusam­men­hang mit dem Kome­ten 109P/S­wift-Tuttle, des­sen Staub­spur das Son­nen­sy­stem durch­quert. Da ihr schein­ba­rer Ursprungs­ort (Radi­ant) am Him­mel im Stern­bild Per­seus liegt, wer­den sie danach benannt. Im Volks­mund hei­ßen sie auch Lau­ren­ti­us­trä­nen, weil ihr Häu­fig­keits­ma­xi­mum etwa mit dem Todes­tag des Mär­ty­rers Lau­ren­ti­us am 10. August 258 zusammenfällt.

Das kom­men­de Wochen­en­de ver­spricht dies­mal sehr gute Beob­ach­tungs­be­din­gun­gen, nach­dem am Sams­tag Neu­mond ist, und der Him­mel auch in den Fol­ge­näch­ten rela­tiv dun­kel sein wird. Ver­mehr­te Stern­schnup­pen­ak­ti­vi­tät ist bereits seit Anfang August zu ver­zeich­nen (sie­he Bild), wobei das Maxi­mum mit 50 bis 100 Meteo­ren pro Stun­de in der Nacht vom Sonn­tag auf Mon­tag (12./13.08.), vor allem in der zwei­ten Nacht­hälf­te zu erwar­ten ist. Die Meteo­ro­ide schie­ssen dabei in einer Höhe von knapp unter 100km aus nord­öst­li­cher Rich­tung kom­mend mit bis zu 59km/​s über den Him­mel. Hilfs­mit­tel wie Fern­glas oder gar Fern­rohr sind zur Beob­ach­tung nicht nötig.