BMI trotzt der Marktvolatilität

613 Mio. Euro Jah­res­um­satz (+ 15,2%) – Stei­ge­rung bei Bio-Rohstoffen

Inten­si­ve Preis­be­we­gun­gen am Milch­markt und mas­si­ve Inve­sti­tio­nen in den Aus- und Umbau der Mol­ke­rei­stand­or­te kenn­zeich­ne­ten das abge­lau­fe­ne Geschäfts­jahr der BMI eG. „Die größ­te Her­aus­for­de­rung lag dar­in, das Ver­hält­nis zwi­schen Aus­zah­lungs­lei­stung und Sub­stanz­zu­wachs aus­zu­ta­rie­ren“, resü­mier­te der Vor­stands­vor­sit­zen­de Peter Hart­mann. Das Unter­neh­men stell­te erneut sei­ne Ver­ant­wor­tung für sei­ne Milch­er­zeu­ger unter Beweis: Sobald es die Erlös­sei­te zuließ, wur­den bereits im Mai 2017 die Aus­zah­lungs­prei­se um 2ct/​kg noch­mals ange­ho­ben. Die BMI zahl­te für Stan­dard­milch (4,20% Fett, 3,40% Eiweiß) im Durch­schnitt 37,58 Euro je 100 kg über alle Milch­sor­ten. Für Milch in Bio-Qua­li­tät waren es durch­schnitt­lich 50,74 Euro je 100 kg net­to (56,17 Euro je 100 kg brut­to) bei tat­säch­li­chen Inhalts­stof­fen. Der Jah­res­um­satz erhöh­te sich im abge­lau­fe­nen Geschäfts­jahr um 15,2% auf 613 Mio. Euro (Vor­jahr: 532 Mio. Euro). Dabei stie­gen die Ver­kaufs­er­lö­se im Inland mit 18,3% auf 325,9 Mio. stär­ker als außer­halb Deutsch­lands. Im Export ver­zeich­ne­te die BMI ein Umsatz­plus von 11,9% auf 287,1 Mio. Euro. Die Export­quo­te lag bei 46,8% und damit leicht unter Vor­jah­res­ni­veau. Der weit­aus größ­te Teil der Aus­fuh­ren ent­fiel auf EU-Staa­ten, immer­hin 8% des Gesamt­um­sat­zes rea­li­sier­te die Genos­sen­schaft mit Drittländern.

Deut­lich gestie­ge­nes Inve­sti­ti­ons­vo­lu­men (+ 74,6%)

Auch im abge­lau­fe­nen Geschäfts­jahr hat die BMI kräf­tig in die Zukunft inve­stiert. Die Aus- und Umbau­maß­nah­men am Stand­ort Jes­sen sind wei­ter vor­an­ge­schrit­ten: Seit Janu­ar 2018 ist die neue Milch­an­nah­me mit einem hoch­mo­der­nen Abruf­sy­stem, Betriebs­raum und Wir­bel­schicht­trock­ner in Betrieb. Tank­la­ger, Was­ser­werk und Käl­te­an­la­ge wur­den neu auf­ge­baut. Am Fri­sche­stand­ort Würz­burg wur­de in ein neu­es Fil­ter­sy­stem zur Auf­be­rei­tung der Was­ser­qua­li­tät inve­stiert, eine neue Eimer­an­la­ge ist für 2018 geplant. In Wang / Spö­rer­au bei Lands­hut ent­stand ein unter­neh­mens­ei­ge­nes Zen­tral- und Patho­gen­la­bor inklu­si­ve grö­ße­rer Räum­lich­kei­ten für For­schung & Entwicklung.

Milch­men­gen 2017: Kräf­ti­ges Plus bei Bio-Rohstoffen

Die Genos­sen­schaft erfass­te und ver­ar­bei­te­te 2017 ins­ge­samt 836,4 Mio. kg Roh­milch, davon 38,9 Mio. kg Bio-Roh­milch. Die ver­ar­bei­te­te Bio-Roh­stoff­men­ge ins­ge­samt (Bio-Mol­ken­roh­stof­fe und Bio-Milch) stieg von 416.000 Ton­nen auf 449.000 Ton­nen – das ent­spricht einem Zuwachs von rund acht Pro­zent. Die Pro­duk­ti­ons­men­ge redu­zier­te sich in ihrer Gesamt­heit um 3,8 Pro­zent auf 305.510 Tonnen.

Der Markt­preis­an­stieg führ­te zu der genann­ten kräf­ti­gen Umsatz­stei­ge­rung. „Folg­lich konn­ten wir 47,6 Mio. Euro mehr für Milch-Roh­stof­fe bezah­len, was bei redu­zier­ter Men­gen­ba­sis eine Stei­ge­rung des Milch­prei­ses von gut 30% bedeu­tet“, erläu­ter­te Hart­mann. In Sum­me wur­den 72 Mio. Euro mehr für Mich- und Mol­ken­roh­stof­fe bezahlt. Der Jah­res­über­schuss liegt bei nahe­zu 2,8 Mio. Euro.

Qua­li­täts­stan­dard und Zer­ti­fi­zie­run­gen wei­ter ausgebaut

Die kon­ti­nu­ier­li­che Ent­wick­lung spie­gelt sich auch im Bereich Qua­li­täts­ma­nage­ment und ‑siche­rung wie­der. Hier wur­de der hohe Stan­dard wei­ter aus­ge­baut. Nach dem Werk Jes­sen im Dezem­ber 2016 zer­ti­fi­zier­ten sich die Wer­ke Zap­fen­dorf und Win­zer 2017 erfolg­reich gemäß FSSC 22.000 für die Spar­te Trocken­pro­duk­te. Auch die Bio-Zer­ti­fi­zie­rung nach chi­ne­si­schem Stan­dard konn­te für ver­schie­de­ne Pro­duk­te und Wer­ke der Spar­te Trocken­pro­duk­te wei­ter aus­ge­baut wer­den – genau wie die vor­han­de­nen Zer­ti­fi­zie­run­gen nach den Stan­dards HALAL und Kos­her für Pro­duk­te des eth­ni­schen Marktes.

Das Eigen­ka­pi­tal pro­fi­tiert von der Zeich­nung wei­te­rer (frei­wil­li­ger) Geschäfts­an­tei­le durch die Gesell­schaf­ter in Höhe von 0,5 Mio. Euro. Damit errech­net sich eine wirt­schaft­li­che Eigen­ka­pi­tal­quo­te in Höhe von 39,6% bzw. 77,5 Mio. Euro.

Aus­blick: Attrak­ti­ve Kup­pel­ver­wer­tung aus But­ter und Magermilchpulver

Im lau­fen­den Geschäfts­jahr 2018 zeigt sich der Markt aus­ge­spro­chen hete­ro­gen: Wäh­rend der Eiweiß­markt durch die Inter­ven­ti­on bei Mager­milch­pul­ver wei­ter­hin bela­stet ist, bleibt Fett – von klei­nen Vola­ti­li­tä­ten abge­se­hen – sta­bil auf hohem Niveau. Die Fri­sche­ab­schlüs­se im Mai und Juni fie­len deut­lich rück­läu­fig aus. Die dar­aus resul­tie­ren­den Deckungs­bei­trags-Ver­lu­ste konn­te die BMI durch die gute Fett­ver­wer­tung teil­wei­se kompensieren.

Aktu­ell ten­diert Mager­milch­pul­ver fester. Hart­mann: „Des­halb ist die Kup­pel­ver­wer­tung aus But­ter und Mager­milch­pul­ver aktu­ell ein ech­te Alter­na­ti­ve zur Käse­ver­wer­tung im LEH.“ Hier sei­en die Abschlüs­se bei kon­fek­tio­nier­tem Käse der­zeit rück­läu­fig. Sai­so­nal bedingt erwar­tet das Unter­neh­men eine gute Käse­nach­fra­ge im zwei­ten Halb­jahr sowie feste Prei­se bei Mol­ken­de­ri­va­ten. Hart­manns kom­pri­mier­tes Fazit: „Trocken­vor­pro­duk­te leicht fester, Fri­sche ohne Fett drückt, Käse stützt, Fett hebt.“