Bam­ber­ger GAL will Abbie­ge­as­si­stenz­sy­ste­me für städ­ti­sche LKW

Neue moder­ne Tech­nik kann Unfäl­le beim Rechts­ab­bie­gen ver­hin­dern – Schutz für Rad­fah­ren­de und Zufußgehende

Mit einem Antrag möch­ten die Bam­ber­ger Grü­nen errei­chen, dass die Stadt Bam­berg ihren kom­mu­na­len Fuhr­park an Last­kraft­wa­gen mit so genann­ten Abbie­ge­as­si­stenz­sy­ste­men nach­rü­stet. Die­se sind laut GAL bereits exi­stent und wer­den von meh­re­ren Ver­kehrs­ver­bän­den gefor­dert. Abbie­ge­as­si­sten­ten geben dem oder der Lkw-Fahrer*in ein aku­sti­sches Signal, wenn sich Ver­kehrs­teil­neh­men­de im so genann­ten toten Win­kel befin­den. Der Bun­des­rat hat erst kürz­lich einen ent­spre­chen­den Beschluss gefasst, sie gesetz­lich ver­pflich­tend ein­zu­füh­ren. Ob und wann es dazu kommt, ist jedoch unklar.

„Die soge­nann­ten Rechts­ab­bie­ge­un­fäl­le, bei denen Rad­fah­ren­de oder Fußgänger*innen vom abbie­gen­den Pkw oder Lke über­se­hen wer­den, gehö­ren zu den klas­si­schen Unfäl­len, deren Aus­gang häu­fig töd­lich oder mit schwe­ren Ver­let­zun­gen endet“, erklärt Vor­stands­mit­glied Chri­sti­an Hader die Moti­va­ti­on zu die­sem Antrag. Die GAL-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de und ober­frän­ki­sche Spit­zen­kan­di­da­tin der Grü­nen für die bevor­ste­hen­de Land­tags­wahl, Ursu­la Sowa, ergänzt: „Der Ein­bau eines sol­chen und qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Abbie­ge­as­si­stenz­sy­stems kostet ca. 1500 Euro pro Fahr­zeug. Das ist ein über­schau­ba­rer Betrag, wenn man berück­sich­tigt, dass sich die Stadt Bam­berg der ‚Visi­on Zero’ ver­pflich­ten will, es in Zukunft in Bam­berg also kei­ne Ver­kehrs­to­ten oder Schwer­ver­letz­ten mehr geben soll.“

Die Dring­lich­keit des Antrags erklärt Chri­sti­an Hader durch Gescheh­nis­se in der jüng­sten Ver­gan­gen­heit: „In den ver­gan­ge­nen Wochen wur­den inner­halb weni­ger Tage in Mün­chen ein neun­jäh­ri­ges Mäd­chen und in Köln ein sie­ben Jah­re alter Jun­ge von abbie­gen­den Lkws getö­tet, dar­un­ter ein städ­ti­sches Müll­fahr­zeug. Im Jahr 2017 kamen deutsch­land­weit 38 Men­schen durch abbie­gen­de Last­kraft­wa­gen zu Tode, in Bam­berg im Jahr 2015 eine jun­ge Stu­den­tin. Die­ses sinn­lo­se Ster­ben kann durch ein­fa­che tech­ni­sche Mög­lich­kei­ten gestoppt wer­den, das Geld darf dabei kei­ne Rol­le spielen.“

Die Bam­ber­ger Grü­nen ver­wei­sen abschlie­ßend dar­auf, dass die Stadt Augs­burg den von der GAL gefor­der­ten Weg bereits beschrei­tet und alle städ­ti­schen Fahr­zeu­ge ent­spre­chend nach­rü­stet. Die Stadt Bam­berg soll die­sem Posi­tiv­bei­spiel nun folgen.