Bericht vom Tref­fen des ober­frän­ki­schen ÖDP-Bezirksvorstands

ÖDP-Bezirksvorsitzender Thomas Müller

ÖDP-Bezirks­vor­sit­zen­der Tho­mas Müller

Am Diens­tag traf sich der ober­frän­ki­sche Bezirks­vor­stand der ÖDP (Öko­lo­gisch-Demo­kra­ti­sche-Par­tei) in Burg­kunst­adt im Braue­rei-Gast­hof Gün­ther zu sei­ner tur­nus­mä­ßi­gen Sit­zung. Bezirks­vor­sit­zen­der Tho­mas Mül­ler (Burg­kunst­adt) stell­te zu Beginn fest, dass der ober­frän­ki­sche Bezirks­ver­band zwar der klein­ste Bezirks­ver­band in Bay­ern ist, aber mitt­ler­wei­le mit dem Bun­des­vor­sit­zen­den Chri­stoph Raabs und dem Bei­sit­zer im baye­ri­schen Lan­des­vor­stand Tho­mas Büch­ner (bei­de Neu­stadt b. Coburg) sehr gut auf­ge­stellt ist. Erfreu­lich sei­en zudem die Bei­trit­te etli­cher jun­ger Mit­glie­der in ganz Ober­fran­ken. Drei The­men ste­hen z. Z. im Mit­tel­punkt. So das Volks­be­geh­ren “ Beton­flut ein­däm­men“ um den Flä­chen­ver­brauch in Bay­ern wirk­sam zu redu­zie­ren. Simon Wil­helm (Pretz­feld) berich­te­te, dass die Forch­hei­mer ÖDP ‑Land­tags­kan­di­da­tin Manue­la For­ster dem dor­ti­gen loka­len Bünd­nis zum Erhalt des Wie­sent­tals bei­getre­ten sei. “ Wir müs­sen die Schön­heit der ober­frän­ki­schen und baye­ri­schen Natur erhal­ten. “ Auch der Wider­stand der ÖDP gegen das PAG (Poli­zei­auf­ga­ben­ge­setz) wird sehr posi­tiv auf­ge­nom­men. Wie Rein­hard Eng­lert (Main­roth) fest­stell­te, hat die CSU mit dem PAG unse­ren Frei­staat auf den Weg zum Poli­zei­staat gebracht. Mit der neu­en Begriff­lich­keit der „dro­hen­den Gefahr“ wer­den Frei­heits­grund­rech­te mas­siv eingeschränkt.

Und zwar nicht nur, um Ter­ro­ris­mus und Amok­läu­fe zu ver­hin­dern, son­dern auch schon bei Sach­be­schä­di­gun­gen („erheb­li­che Eigen­tums­po­si­tio­nen“) und „bei Sachen, deren Erhalt im beson­de­ren öffent­li­chen Inter­es­se liegt“! Das wider­spricht der Recht­spre­chung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­rich­tes. Die­ses hat die Vor­ver­la­ge­rung poli­zei­li­cher Befug­nis­se nur dann als recht­mä­ßig erach­tet, wenn etwa Men­schen­le­ben bei ter­ro­ri­sti­schen Angrif­fen geschützt wer­den müs­sen. Mül­ler wies auf die Gefahr hin, dass sol­che unbe­stimm­ten Ein­griffs­be­fug­nis­se auch gegen unlieb­sa­me Bür­ger miß­braucht wer­den kön­nen. Man den­ke nur an Staa­ten wie die Tür­kei oder Ungarn, da wür­den Regie­rungs­kri­ti­ker unter Gene­ral­ver­dacht gestellt oder gleich ver­haf­tet! Sol­che Ver­hält­nis­se wol­len wir in Bay­ern gar nicht erst mög­lich machen.

Jür­gen Ott (Coburg) berich­te­te, dass die ÖDP – Bezirks­tags­li­ste mit 16 Frau­en über­all sehr posi­tiv auf­ge­nom­men wird.

So dann stell­te Tho­mas Büch­ner das neue­ste Volks­be­geh­ren der ÖDP “ Stoppt das Arten­ster­ben „Ret­tet die Bie­nen und die Bau­ern!“ vor. Es soll damit das Baye­ri­sche Natur­schutz­ge­setz geän­dert wer­den. Ein anhal­tend star­ker Rück­gang von Tier- und Pflan­zen­ar­ten ist wis­sen­schaft­lich belegt. In Deutsch­land ist die Zahl der Flug­in­sek­ten um 75% zurück­ge­gan­gen, seit 1965 sind 65% aller Vögel ver­schwun­den. In Bay­ern sind 54% aller Bie­nen bedroht oder bereits aus­ge­stor­ben. „Wer soll in Zukunft unser Obst und Gemü­se bestäu­ben?“ Auch 73% aller Tag­fal­ter sind ver­schwun­den. Die wich­tig­sten For­de­run­gen sind: Auf­bau einer Bio­top­ver­net­zung, mas­si­ver Aus­bau der öko­lo­gi­schen Land­wirt­schaft und pesti­zid­freie Bewirt­schaf­tung aller öffent­li­chen Flä­chen. Der Arten­schutz und die Unter­stüt­zung der bäu­er­li­chen Land­wirt­schaft sind eng mit­ein­an­der gekop­pelt. Allem vor­an müs­sen die Land­wir­te fair bezahlt wer­den, damit sie sich über­haupt noch um die Natur küm­mern kön­nen. Der Irr­weg der export-ori­en­tier­ten Land­wirt­schaft führt zu einem dra­ma­ti­schen Arten­rück­gang und gleich­zei­tig zum Aus­ster­ben vie­ler land­wirt­schaft­li­cher Klein­be­trie­be. Das Ergeb­nis sind ver­gif­te­te Mono­kul­tu­ren und ein Ver­lust der Natur­schön­heit in unse­rer bay­ri­schen Hei­mat, so Büchner.

Unter­schrif­ten­li­sten gibt es ab sofort bei allen ÖDP – Mit­glie­dern z.B. in der Alte Apo­the­ke Burgkunstadt.

Auch am Tag der Umwelt, am Sams­tag, den 9.Juni, kön­nen in Bam­berg am Max­platz am Stand der ÖDP Bam­berg Unter­schrif­ten gelei­stet wer­den. Anläß­lich des Welt­erbe­tags ver­an­stal­tet das „Natur­er­be Stei­ger­wald“ einen Natio­nal­parkt­ag mit attrak­ti­vem Rahmenprogramm.

Tho­mas Müller