Stadt Bam­berg soll Stadt­wer­ke künf­tig nicht mehr melken

Grü­ne wol­len jähr­li­che Gewinn­ab­füh­rung in Höhe von 2 Mio Euro auf Null abschmelzen

„Genau jetzt ist der rich­ti­ge Zeit­punkt, um die Wei­chen für die Stadt­wer­ke in Rich­tung Zukunft zu stel­len“, sagt GAL-Stadt­rä­tin Kiki Laa­ser, die seit kur­zem Mit­glied im Auf­sichts­rat der Stadt­wer­ke ist, als Nach­fol­ge­rin ihres aus dem Stadt­rat aus­ge­schie­de­nen Kol­le­gen Tobi­as Rausch.

Laa­ser hat die jähr­li­che Gewinn­ab­füh­rung von 2 Mil­lio­nen Euro im Visier – Geld, das die Stadt­wer­ke jedes Jahr aus ihren Gewin­nen abzwei­gen und in den Haus­halt der Stadt schie­ben müs­sen. „Eine Rie­sen­sum­me!“, warnt die grü­ne Stadt­rä­tin. „Die Stadt melkt ihre eige­ne Toch­ter bis zum Erschöp­fungs­zu­stand und nimmt ihr damit die Fähig­keit, wich­ti­ge Zukunfts­auf­ga­ben zu bewäl­ti­gen, wie etwa Inve­sti­tio­nen in erneu­er­ba­re Ener­gien oder in den ÖPNV und ande­re zukunfts­wei­sen­de Mobi­li­täts­for­men. Der Grü­nen-Frak­ti­on ist dies schon lan­ge ein Dorn im Auge.

Laa­ser hat des­halb den Antrag gestellt, die Gewinn­ab­füh­rung über einen Zeit­raum von fünf Jah­ren auf Null abzu­schmel­zen. Die Stadt soll ein Kon­zept vor­le­gen, wie die dadurch ent­ste­hen­den Ein­nah­me­aus­fäl­le im städ­ti­schen Haus­halt kom­pen­siert wer­den kön­nen. „Bei den jet­zi­gen zu erwar­ten­den hohen Pro­gno­sen von Steu­er­ein­nah­men soll­ten wir die Gele­gen­heit ergrei­fen, die­se für Stadt und Stadt­wer­ke unge­sun­de Abhän­gig­keit end­lich zu beenden.“