Oster­ge­dan­ken

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Die Holz­tür der St. Mari­en­kir­che in Köln zeigt in einem bun­ten Bil­der­bo­gen das Leben Jesu. Ein Teil­bild trägt den Titel: „Frau­en am lee­ren Grab“. Es fal­len zunächst die bei­den schla­fen­den Wäch­ter auf, die den toten Jesus bewa­chen soll­ten. Manch­mal ver­schla­fen auch wir die Weck­ru­fe Got­tes, über­se­hen die Zei­chen sei­ner Lie­be. Die Gemein­schaft mit unse­ren Lie­ben, Gesund­heit, mate­ri­el­le Absi­che­rung, bür­ger­li­che Frei­heit sind eben nicht selbst­ver­ständ­lich, und viel­leicht steht in der Bibellese ein gera­de uns heu­te tref­fen­des Wort.

Zwei Frau­en, die Mut­ter Jesu und Maria Mag­da­le­na, nähern sich der Bild­mit­te, müde und ver­zwei­felt. Furcht­ba­res ist pas­siert: Jesus, der vie­le Kran­ke geheilt hat­te, von dem man sich poli­ti­sche Befrei­ung erhoff­te, schänd­lich ver­ra­ten und grau­sam hin­ge­rich­tet! Zuzweit sind die Frau­en unter­wegs zum Grab. Trau­ern­de brau­chen Gemein­schaft, Ver­ständ­nis, schlich­te Hilfe.

Im Zen­trum des Bil­des sitzt vor der Grab­höh­le ein gelas­sen wir­ken­der Engel, das Sym­bol für Got­tes unbe­greif­li­che, aber heil­vol­le Nähe, auf dem Sar­ko­phag, dem Zei­chen des Todes. Die Mut­ter Jesu ihm gegen­über ver­deckt fast die hin­ter ihr gehen­de Maria Mag­da­le­na,- Wirk­lich typisch katho­lisch? Doch auch wir Evan­ge­li­sche brau­chen über­zeu­gen­de Zeu­gen des Glau­bens, die uns auf­rüt­teln, mit­rei­ßen, war­nen. Maria trägt die Bibel in der einen, ein gewal­ti­ges Weih­rauch­fass in der ande­ren Hand. Maria schwenkt das Fass, und wie der Weih­rauch nach oben steigt, dür­fen auch wir Chri­sten uns erhe­ben aus den Nie­de­run­gen und Bedrückun­gen des All­tags, dür­fen erho­be­nen Haup­tes durchs Leben gehen. Vor dem Oster­fest kapi­tu­liert unser Ver­stand. Hier geht es um unser fröh­li­ches, das Leben ver­wan­deln­des Ver­trau­en: Der Tod ist durch Jesus besiegt! Über dem Sar­ko­phag erhebt sich als Ein­gangs­tor zur Grab­höh­le eine schö­ne Kup­pel auf schlan­ken Säu­len wie ein Bal­da­chin. Die Kup­pel deu­tet eine Kir­che an, frei­lich kein düster-kal­tes Gemäu­er, son­dern eine von Licht und Wär­me erfüll­te Wohn­stät­te Got­tes, die aus­strahlt in alle Welt und für jeden offen ist,- was für eine Her­aus­for­de­rung für uns! Im Abend­mahl haben wir schon heu­te Gemein­schaft mit dem Auf­er­stan­de­nen. Sein Evan­ge­li­um weist uns den Weg durch die Höhen und Tie­fen des All­tags bis zu sei­ner Wiederkehr.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind