Mela­nie Huml erläu­tert in Kulm­bach die Ver­ein­ba­run­gen bei den Ber­li­ner Koalitionsverhandlungen

Frau Christina Flauder, AOK Pflegekasse, Herr Oberbürgermeister Henry Schramm, Stadt Kulmbach, Herr Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Platzer, AOK Bayern, Frau Staatsministerin Melanie Huml MdL, Herr Landrat Klaus Peter Söllner, Landkreis Kulmbach, Frau Inge Aures MdL, Landtagsvizepräsidentin, Herr Ludwig Freiherr von Lerchenfeld MdL.
Frau Christina Flauder, AOK Pflegekasse, Herr Oberbürgermeister Henry Schramm, Stadt Kulmbach, Herr Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Platzer, AOK Bayern, Frau Staatsministerin Melanie Huml MdL, Herr Landrat Klaus Peter Söllner, Landkreis Kulmbach, Frau Inge Aures MdL, Landtagsvizepräsidentin, Herr Ludwig Freiherr von Lerchenfeld MdL.

Huml erwar­tet wich­ti­ge Fort­schrit­te für die Pfle­ge­po­li­tik im Bund

Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml setzt auf deut­li­che Fort­schrit­te in der Pfle­ge­po­li­tik auf Bun­des­ebe­ne. Huml beton­te am Frei­tag anläss­lich eines Besu­ches des Dienst­lei­stungs­zen­trums Pfle­ge­kas­se der AOK Bay­ern in Kulm­bach: „Bei den Ber­li­ner Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen von Uni­on und SPD konn­ten wich­ti­ge baye­ri­sche Posi­tio­nen durch­ge­setzt wer­den. Das gilt zum Bei­spiel für unse­re For­de­rung, die Kin­der von Pfle­ge­be­dürf­ti­gen vor finan­zi­el­ler Über­la­stung zu schüt­zen: Auf das Ein­kom­men der Kin­der pfle­ge­be­dürf­ti­ger Eltern soll künf­tig erst ab einem Ein­kom­men von 100.000 Euro im Jahr zurück­ge­grif­fen werden.“

Die Mini­ste­rin füg­te hin­zu: „Es sol­len außer­dem die Pfle­ge im häus­li­chen Umfeld gestärkt und die Unter­stüt­zung für pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge ver­bes­sert wer­den. Pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge sol­len bei­spiels­wei­se einen Anspruch auf medi­zi­nisch erfor­der­li­che Reha-Lei­stun­gen haben.“

Huml unter­strich: „Auch wol­len wir den Pfle­ge­be­ruf attrak­ti­ver gestal­ten, um für die­se wich­ti­ge Auf­ga­be künf­tig mehr Men­schen zu gewin­nen. Ein wesent­li­cher Punkt dabei ist die Bezah­lung nach Tarif. Wir set­zen uns dafür ein, einen flä­chen­decken­den Tarif­ver­trag für Pfle­ge­kräf­te im ambu­lan­ten und sta­tio­nä­ren Bereich zu errei­chen. Dafür schaf­fen wir die gesetz­li­chen Voraussetzungen.“

Die Mini­ste­rin ergänz­te: „Wir wol­len die Arbeits­be­din­gun­gen und die Bezah­lung in der Alten- und Kran­ken­pfle­ge sofort und spür­bar ver­bes­sern. Es wer­den Sofort­maß­nah­men für eine bes­se­re Per­so­nal­aus­stat­tung in der Alten­pfle­ge und im Kran­ken­haus­be­reich ergrif­fen und dafür zusätz­li­che Stel­len ziel­ge­rich­tet geför­dert.“ Künf­tig sol­len zudem Pfle­ge­per­so­nal­ko­sten im Kran­ken­haus bes­ser und unab­hän­gig von Fall­pau­scha­len ver­gü­tet wer­den. Die Pfle­ge­per­so­nal­ko­sten­ver­gü­tung berück­sich­tigt die Auf­wen­dun­gen für den kran­ken­haus­in­di­vi­du­el­len Pflegepersonalbedarf.

Huml füg­te hin­zu: „Die Pfle­ge­ver­si­che­rung war ein ech­ter Mei­len­stein in der deut­schen Sozi­al­ge­schich­te. Sie hat maß­geb­lich dazu bei­getra­gen, dass Pfle­ge­be­dürf­ti­ge ihren oft­mals schwie­ri­gen letz­ten Lebens­ab­schnitt wür­de­voll gestal­ten kön­nen. Jetzt müs­sen wir uns aber die Lebens­wirk­lich­keit und den Bedarf der heu­ti­gen Pfle­ge­be­dürf­ti­gen genau anse­hen und uns fra­gen, ob die strik­te Tren­nung zwi­schen ambu­lan­ter und sta­tio­nä­rer Ver­sor­gung noch dazu passt.“

Die Mini­ste­rin erläu­ter­te: „Gera­de die soge­nann­ten neu­en Wohn­for­men las­sen sich häu­fig nicht klar einem der bei­den Berei­che zuord­nen. Neue Wohn­for­men wie zum Bei­spiel Wohn­ge­mein­schaf­ten und das Zusam­men­wir­ken sta­tio­nä­rer, ambu­lan­ter und zivil­ge­sell­schaft­li­cher Ele­men­te ermög­li­chen indi­vi­du­ell unter­schied­li­che und pass­ge­naue Ver­sor­gungs­mo­del­le, die sich stär­ker an den Bedürf­nis­sen der Pfle­ge­be­dürf­ti­gen ori­en­tie­ren. Das bedeu­tet mehr Selbstbestimmung.“